Die Zeit. Sie verändert sich im Laufe eines Lebens. Von «unendlich viel» zu «immer zu wenig». Selbstverständlich ist es nur unser Zeitgefühl, das sich verändert.
Manchmal allerdings fühlt es sich so an, als sei mit den beiden Kindern auch noch ein Zeitfressmonster bei uns eingezogen. Früher – als ich selber ein Kind war – erschien mir der Mittwochnachmittag unendlich lang. Ich konnte an einem einzigen Nachmittag wahnsinnig viel unternehmen. Oft war ich aber auch nur im Wald unterwegs und liess die Zeit vollkommen ungenutzt verrinnen, während ich den Bäumen beim Wachsen zusah.
Früher – als Erwachsene ohne Kinder – konnte ich mir für einen Nachmittag allerhand vornehmen und am Abend war die Liste abgehackt. Das war schön.
Heute vergeht ein Nachmittag innerhalb eines Wimpernschlags.
Ich bin froh, wenn ich in einem halben Tag nur eine einzige Sache erledigt habe, die ich mir vornahm. Und das hat sich auch nach der Babyzeit der Mädchen nicht mehr geändert. Warum das so ist, weiss ich eigentlich auch nicht!
«Mamiiiiiiiiii kannst Du mir helfen? Hilf mir jetzt!»
Xgüsi, ich musste rasch das Puzzle vom Schrank holen. Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, bei der einen dringenden Sache. Zum Beispiel will ich heute den Kaninchen ausmisten. Wir gehen also alle nach draussen.
«Mami, nein, ich muss das jetzt noch fertigmachen hier.»
Nach einer weiteren halben Stunde gehen wir also nach draussen.
«Nein ich will die blaue Jacke, nicht die rote!!!!»
Ich hole die rote Jacke aus dem Wäscheberg, der darauf wartet, verräumt zu werden und da ich gerade davorstehe, verräume ich tatsächlich auch noch die restliche Wäsche. Zehn Minuten später gehen wir also nach draussen.
«Mami, ich habe noch Durst.»
Stimmt, es ist schon 16 Uhr, also Zeit für den «Zvieri» ...
Hauptberuflich Mami von Lilly (6)
und Sarah (5), nebenberuflich
Journalistin, Bäuerin und
Pferdenärrin.