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Der Znüni. Das ist heutzutage nicht mehr nur ein Apfel. Es ist offenbar auch ein Statement und die Quelle einiger Fettnäpfchen.
Mutter packte uns früher oft einen Apfel und ein Stück Brot zum Znüni ein. Manchmal war aber auch ein Reiheli Schoggi und ein Stück Brot im Znüni-Täschli.
Wehe der Mama, die heute noch wagt, etwas Süsses einzupacken.
Selbstverständlich muss auch auf den versteckten Zucker geachtet werden und auf den Fruchtzucker. Bananen – obwohl doch eigentlich Lieferant von Mineralstoffen und Vitaminen – sind unerwünscht im Znüni-Täschli. Weil sie eben viel Zucker enthalten. Übrigens sind auch die bei meinen Mädchen sehr beliebten Quetschbeutel tabu, auch wenn sie ohne Zuckerzusatz sind. Das hatte ich wohl auf dem Info-Flyer meiner Schule übersehen, ups.
Als stolze Mutter eines Mädchens im ersten Kindergarten wollte ich das mit dem Znüni natürlich richtig machen. Wenn nicht sogar ausgezeichnet. Aber um jeden Tag das Rüebli in eine Flöte oder ein Krokodil, den Apfel in eine Krone und das Toastbrot (natürlich Vollkorn) in ein lachendes Gesicht zu verwandeln, fehlt mir schlicht die Zeit (und manchmal auch die Nerven). Zugegeben, ich dachte eigentlich auch nicht im Ernst, dass irgendeine Mutter die Znüni-Box ihres Kindes mit Kunstwerken füllen würde, die auf Instagram ihresgleichen suchen.
Am Besuchstag meiner Tochter im Kindergarten wurde ich dann eines Besseren belehrt.
Da war sie: Die Znüni-Box gefüllt mit Mini-Sandwiches mit einem Belag, der dir aus der Box entgegenlacht. Beruhigend war, dass es auch solche Znünis gab, die ich selber als zu ungesund betrachte (Minipizzas). Da hatte ich es doch mit den Gurkenrädli und den Maiswaffeln gar nicht so schlecht getroffen. Und ausserdem isst Lilly das am liebsten.
Hauptberuflich Mami von Lilly (5)
und Sarah (4), nebenberuflich
Journalistin, Bäuerin und
Pferdenärrin.