Startseite
Ostschweiz
Werdenberg & Obertoggenburg
Im Puppentheater Wildhaus werden die Kinder bis Ende März mit «Rumpelstilzchen» in die Welt der Gebrüder Grimm entführt.
Samstagnachmittag kurz vor 14 Uhr: Im Wildhauser Rietlistall muss etwas ganz Besonderes los sein, strömen doch Gross und Klein dem Gebäude zu. Auf dem Programm des Puppentheaters steht die Premiere der Kinderaufführung «Rumpelstilzchen».
Wer sich seinen Platz im kleinen, aber feinen Zuschauerraum nicht vorgängig reserviert hat, muss enttäuscht von dannen ziehen. «Die Aufführung ist ausverkauft», lautet die Auskunft an der Kasse.
Vorfreude herrscht bei den Gästen, die sich einen Platz sichern konnten und dem Puppentheater meist schon seit Jahren die Treue halten. Es sei alle Jahre wieder ein unvergleichliches Erlebnis, sagt eine der Besucherinnen.
«Wir sind mit unseren Enkeln da und freuen uns sehr auf die Vorführung.»
Gleich daneben wird nachgedoppelt: «Vor vielen Jahren kannte ich ‹Rumpelstilzchen› auswendig, heute erinnere ich mich nur noch, dass irgendwann gesungen wird «ach wie gut, dass niemand weiss ...».
Puppentheater bedeutet, dass Spielerinnen – im aktuellen Stück für Kinder sind es Helena Baselgia, Judith Kühne, Marlene Looser und Elisabeth Knaus, die Puppen an langen Fäden über die Bühne führen.
Die Stimmen kommen vom Band und werden von Liseli Stricker, Edwin Baur, Josef Bolt, Stefan Litscher und Beat Furrer gesprochen. Bearbeitet haben das Märchen der Gebrüder Grimm Bernadette Helbling und Irmgard Litscher. Für die Regie ist Heidi Himmelberger verantwortlich.
Kurz vor der Premiere machen sich die Spielerinnen auf ihrem schmalen Balkon hoch über der Bühne bereit. Jede der Frauen weiss genau, welche Figur wann wo zu stehen hat, wie sich die einzelnen Puppen zu bewegen haben und welcher der Fäden gezogen werden muss, wenn eine Geste angezeigt ist.
Judith Kühne stiess vor zwei Jahren nach dem dringenden Aufruf, dass die Puppenbühne Wildhaus Spielerinnen sucht, zum Team. Sie stellt fest:
«Ich habe mein Engagement nicht eine Sekunde bereut. Wir sind ein tolles Team und jede Stunde mit meinen Kolleginnen bereitet mir grosse Freude.»
Der typische Beginn mit «es war einmal» Das Märchen «Rumpelstilzchen» steht auf der Liste der Grimmschen Märchen an 55. Stelle und beginnt, wie die meisten Märchen mit «es war einmal».
Konkret geht es um einen Müller mit seiner schönen Tochter. Dass der einfache Mann gegenüber dem König den Mund allzu voll nahm und behauptete, seine Tochter könne Stroh zu Gold spinnen, bildet den Anfang einer spannenden Geschichte. Dabei kommt Rumpelstilzchen ins Spiel und die Verwirrung wird immer spannender. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur soviel: mit den Puppen wird die Geschichte auf ganz besondere Weise lebendig.
Für Bruno Anderhalden, Präsident des Vereins Puppentheater Wildhaus, ist es eine grosse Freude, wenn die Premiere vor vollem Haus gespielt werden kann. Auch für die kommenden Aufführungen liegen schon einige Reservationen vor.
Aufführungsdaten unter www.puppenbuehne-wildhaus.ch