Der Bienenzüchterverein Werdenberg sucht die Nähe zur Öffentlichkeit. Lange haben die Imker im Stillen gewirkt. Jetzt bietet der Verein für Interessierten die Möglichkeit einer Bienenpatenschaft.
«More than honey» von Markus Imhof ist bisher der erfolgreichste Schweizer Dokumentarfilm. Er rüttelte die Öffentlichkeit auf; das Bienensterben wurde vermehrt thematisiert und das Bewusstsein um die Existenz der Honigbienen stieg.
Das will sich der Bienenzüchterverein zu Nutze machen und bietet interessierten Menschen eine Patenschaft für Bienen. Darüber informierte der Vorstand an der Hauptversammlung in Grabs. Man wolle die Öffentlichkeit vermehrt über die Bedeutung der Bienenhaltung sensibilisieren, indem Bienenpatinen und -paten dem Imker über die Schulter schauen oder gar zur Hand gehen bei der Pflege des Paten-Bienenvolkes. Man will aber damit auch den Imkernachwuchs fördern. Grundsätzlich zeigten die anwesenden Imker Interesse an dieser Idee. Es gab da und dort Fragen – vor allem administrativer Belange. Von erfahrenen Imkern gab es Anregungen, wie für die eigene Imkerei Paten gewonnen werden können. Ebenso wurde der Preis für eine Patenschaft diskutiert, der zu einem Teil mit Honig abgegolten wird und zum anderen Teil dem Imker für die Pflege des Bienenvolkes und für Weiterbildung zukommt.
Danach gab es einige Wortmeldungen mit Ideen, was parallel zur Patenschaft angeboten werden könnte. So wird beispielsweise heute Schulgemeinden ein Tag in der Imkerei angeboten, erinnerte Alois Dürr. Werner Walker befürwortet das Projekt der Patenschaft: «Das Konzept ist ideal für Personen, die an der Natur und der Imkerei interessiert sind, aber aus zeitlichen Gründen keine eigenen Bienenvölker halten können. Auch für jene, die einen vertieften Einblick in die Imkerei wünschen, ist die geplante Patenschaft optimal. Der Imker muss sich allerdings für einen Paten Zeit nehmen», gab Walker zu bedenken. Das Projekt Bienenpatenschaft wurde von den anwesenden Mitgliedern ohne Gegenstimme gutgeheissen.
Eine besondere Anerkennung kam der scheidenden Aktuarin Elisabeth Schönenberger zu. Fast auf den Tag genau wurde sie vor 18 Jahren als Aktuarin gewählt. Nun gab sie ihren Rücktritt bekannt. Sie wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Als neuen Aktuar wurde Jürg Eberle aus Gams gewählt.