Ralf Birchmeier ist Schluchtenkönig. Diesen Titel sicherte sich der Buchser am Wochenende in Graubünden mit dem Gesamtsieg am Transruinaulta und Transviamala.
Grandios. Ralf Birchmeiers Leistung kann nur mit einem Superlativ umschrieben werden. Speziell am fünften Transruinaulta vom Samstag beeindruckte er seine Gegner und das Publikum. Auf den 42,2 Kilometern mit beachtlichen 1800 Höhenmetern, die ihn und die anderen Teilnehmenden von Ilanz durch die imposante Rheinschlucht nach Thusis führten, realisierte der Buchser eine Zeit, die wohl nicht so schnell unterboten wird.
Drei Stunden, 15 Minuten und zwei Sekunden benötigte er für die abwechslungs-, aber auch anforderungsreiche Strecke – und war somit 5:35 Minuten schneller als der Engadiner Beat Ritter bei dessen Rekordlauf anlässlich der Transruinaulta-Premiere 2014. Damals war auch Birchmeier gestartet. Wegen starker Krämpfe beendete er den Trailmarathon vor vier Jahren jedoch nach etwa einem Drittel der Distanz vorzeitig. «Ich hatte also noch eine Rechnung zu begleichen», sagte der Werdenberger am Wochenende mit einem Schmunzeln.
Mit dem umjubelten Zieleinlauf hatte der 36-jährige Ausdauersportler das Wochenend-Pensum allerdings noch nicht bewältigt. Am Sonntag stand er auch an der Startlinie des Transviamala – und bewerkstelligte auf den 19 Kilometern, die mit 950 Steigungs- und 620 Gefällemetern gespickt waren, die siebtschnellste Zeit. Von jenen Läufern, die am Vortag auch den Transruinaulta absolviert hatten, war zwischen Thusis und Donat einzig Raphael Sprenger schneller. Der Zürcher machte zwar knapp dreieinhalb von den nahezu sechs Minuten Rückstand vom Vortag wett, in der Kombinationswertung behauptete Ralf Birchmeier die Spitzenposition aber.
Mit der Totalzeit von 4:40:04 Stunden setzte der Buchser gar eine weitere brillante Marke. Beat Ritter als bisheriger Rekordinhaber benötigte 2015 für die zwei reizvollen Läufe 3:32 Minuten länger. So war es also Ralf Birchmeier, welcher dem reizvollen und rundum geglückten Schluchtenabenteuer den Stempel aufdrückte.
Als Lohn für seine Glanzvorstellung durfte sich der Werdenberger am Schamserberg eine aus Holz geschnitzte Krone auf den Kopf setzen lassen – und kann sich fortan Schluchtenkönig nennen. Schluchtenkönigin wurde Melina Nigg aus Küssnacht am Rigi, die Titel des Schluchtenprinzen und der Schluchtenprinzessin für die Gesamtsiege auf den zwei Kurzdistanzen eroberte mit Remo und Bernadette Betschart ein Ehepaar aus dem urnerischen Bürglen. (af)