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Letzten Freitag hat das OK «100 Jahre FC Buchs» in die Gass eingeladen. Grund dafür war die angekündigte Präsentation des Buches zum runden Jubiläum des ältesten Fussballclubs in der Region Werdenberg.
Nicht nur sportlich und als Gemeinschaft hat der FC Buchs in den 100 Jahren seit seiner Gründung eine bewegte Geschichte erlebt. Auch in Sachen Infrastruktur mussten manche Stürme bewältigt werden, bis die heutige Sportanlage Rheinau des FC Buchs realisiert werden konnte. Das alles ist im reich bebilderten Jubiläumswerk des ältesten Fussballclubs in der Region Werdenberg enthalten, das in der Gass vorgestellt wurde.
Jakob «Jack» Rhyner, Präsident des Jubiläums-OK und Ehrenpräsident des FC Buchs, freute sich am vergangenen Freitag über die zahlreichen Interessierten, die der Einladung zur Buchpräsentation folgten. Das Werk wird zwar erst im November in gedruckter Form vorliegen, kann aber bereits heute auf der Homepage des FC Buchs bestellt werden (unter «100 Jahre FC Buchs»)
Mit interessanten Fakten und vielen amüsanten Episoden wurde in Auszügen aus dem Werk deutlich, dass das Jubiläumsbuch abwechslungsreich und auch unterhaltend ist.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts fasste der Fussballsport, wie wir ihn heute kennen, als erstes in England Fuss. Das zeigte einer der beiden Hauptautoren, Hans Jakob Reich, in seinen Ausführungen.
In Buchs trug bereits im Jahr 1913 ein Fussballclub Wettspiele aus, wie sich bei den Recherchen des Autorenteams zeigte. Aber erst am 25. August 1921 wurde der heutige FC Buchs gegründet. Die grösste Herausforderung war in den Anfangsjahren, einen Fussballplatz zu finden. So zeigte Reich, dass auch mal kurzfristig ein Ersatz gesucht werden musste, weil der Fussballplatz kurz vor dem Spiel «gedüngt» worden war. Es sei aber nicht überliefert, ob es Mist oder Gülle war.
Die Platzfrage beschäftigte den FC Buchs immer wieder, weil die bisherigen Trainings- und Spielstätten nicht weiter genutzt werden konnten. Der zweite Hauptautor Hansjakob Gabathuler nannte als Beispiele dafür die Umnutzung als Acker, wegen der Anbauschlacht im Zweiten Weltkrieg, oder die neue Ölpipeline in den 1970er-Jahren, die just durch das damalige FC-Areal geführt wurde.
Nach langem Hin und Her fand man erst mit der Eröffnung der heutigen Sportanlage Rheinau im Jahr 1978 eine dauerhafte Lösung. 2007 sorgte die Frage des Clubhaus-Neubaus nochmals für rote Köpfe. Schliesslich stimmte die Bürgerversammlung dem nötigen Kredit aber mehrheitlich zu.
Gabathuler zitierte auch markige Worte von Präsidenten und Trainern, die im Buch zu finden sind. Da ging es auch neben dem Platz teils recht hitzig oder gar «giftig» zu. Schmunzeln ist angesagt, wenn von «Merlot in den Beinen» der Buchser Fussballer oder «Gemütlichkeit und Sich-Ankoten» berichtet wird.
Auf besonderes Interesse stiessen Passagen aus der Zeit seit 1980, weil Viele im Publikum diese selbst erlebt haben. Diese jüngere FC-Geschichte schilderten Jack Rhyner und Tino Kesseli vom OK.
Sportliche Aspekte wie Auf- und Abstiege werden ebenso im Buch behandelt wie die Bildung der ersten Junioren- und Seniorenmannschaften sowie der ersten Frauenteams, aber auch Sportlerinnen oder Sportler des FC Buchs, die in Nationalmannschaften spielen durften, tauchen im Werk auf.
Zahlreiche Fotos regen zu «Weisch no?» an. Viele davon stammen aus dem Archiv von Hansruedi Rohrer. Eine Auswahl davon machte am Freitagabend Lust auf mehr. Es wurde deutlich, dass das Buch nicht nur für alle aus der früheren und heutigen FC-Buchs-Familie, sondern für alle Interessierten ein bleibendes Zeitdokument sein wird über ein Jahrhundert bewegte Vereinsgeschichte.
Den Abschluss des Abends bildete ein gemütliches Fest, das «Jury und Mike» musikalisch umrahmten. Die Freude, wieder einmal gemeinsam zu feiern, war deutlich spürbar.