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Werdenberg & Obertoggenburg
Kein Fernsehen und Corona noch nicht vorbei – die Ladies Open gehen einen Schritt retour.
«Es ist lange nicht mehr so streng wie vor einem Jahr», hält die Projektleiterin der Flumserberg Ladies Open, Melanie Mätzler, gleich zu Beginn der Pressekonferenz von Mittwoch fest. Zuschauer sind vom 2. bis 4. September sehr willkommen, eine strikte Trennung von Spielerinnen und Publikum ist nicht nötig. Dafür müssen sich die Spielerinnen testen lassen: vor Turnierbeginn und weitere zwei Mal während der Ladies Open auf dem Golfplatz Gams-Werdenberg.
Da Golf im Freien stattfindet, sei man relativ frei, wie Mätzler weiter sagt. Es gibt daher keine Abstandsregeln. Doch für die Spielerinnen gilt weiterhin, dass sie sich nur innerhalb der sogenannten «Bubble» aufhalten dürfen. Das äusserst beliebte Wohnen bei Schweizer Gastfamilien – auch weil für zahlreiche junge Golferinnen andere Unterkünfte nur schwer erschwinglich sind – darf unter den gegebenen Umständen nicht gestattet werden. Doch wie die Organisatoren der Ladies Open versichern, habe man günstige Übernachtungsmöglichkeiten in der Region gefunden und biete weitere Vergünstigungen an.
Im Vergleich zu den Vorjahren kommt es zu Veränderungen. Da heuer das Fernsehen am Abschlusstag nicht live dabei ist, verzichtet man auf das finanziell und personell aufwendige finale Spektakel, wenn Frau gegen Frau in einem Endspiel aufeinandertreffen. «Wir machen einen Schritt zurück», sagt Melanie Mätzler.
Dieses Jahr werde man sich bewusst auf die Basics konzentrieren. Es wird wie üblich an drei Tagen gespielt, die Finalrunde am Samstag, 4. September, beginnt gegen 8.30 Uhr. «Wir sind froh, dass wir das Turnier überhaupt durchführen können», sagt Melanie Mätzler, die der Änderung viel Positives abgewinnt.
Sie hofft, dass es nächstes Jahr wieder zu einer Liveübertragung im Fernsehen kommen kann. Der neue Termin im September – einst fand das Turnier im Frühling statt – sei sehr günstig, «weil das Fernsehen über genügend Kapazitäten verfügt». Mätzler würde gerne beim Datum im Spätsommer bleiben. Wenn nicht gerade ein Jahrhundertsommer mit viel
Regen die Schweiz heimsucht, ist der Platz in einem idealeren Zustand als im Frühling, und die Aussichten auf schönes Golf-Wetter seien ebenfalls besser.
Als Favoritinnen auf den Sieg nennt die Projektleiterin der Ladies Open auf dem Golfplatz Gams-Werdenberg die beiden Führenden im aktuellen Wettkampfranking der Letas: Lily May Humphreys (England) und Gabrielle Macdonald (Schottland). Viel traut sie auch der Engländerin Rachael Goodall zu. «Ich sehe einen Vorteil für Macdonald und Goodall, da sie den Platz schon kennen.» Besonders gilt das für Goodall. Sie tritt zum achten Mal in Gams an.
So viele Male hat man Elena Moosmann (Hünenberg) noch nicht im Werdenberg spielen sehen. Doch die Siegerin von 2019 zählt zu den Favoritinnen. «Sie ist gut in Form und kennt den Platz gut», sagt Mätzler. Das positive Gefühl, auf diesem Golfplatz bereits reüssiert zu haben, kann ein Vorteil sein, wie die Projektleiterin meint. Zu beachten wird aber auch die Tessinerin Elena Colombo sein.
Es ist also alles angerichtet für ein Turnier auf hohem Niveau. Wie Reiner Horlacher, Klubmanager des Golfplatzes Gams-Werdenberg, festhält, sei man dabei, «die bestmöglichen Bedingungen für das Turnier zu schaffen». Für die Ladies Open werde man rechtzeitig parat sein, und auch das Problem mit der grossen Pfütze kurz vor dem Green auf Loch neun wird mit dem Einsetzen neuer Drainagen behoben sein. «Wir sind auf sehr gutem Weg», versichert Horlacher.
Dazu werde man die Regelung des Free Drop bei den Problemzonen anwenden: Falls also ein Ball genau in diesem Bereich landet, darf die Spielerin den Ball ausserhalb der Zone ohne Strafpunkt platzieren.