Am Energyday, dem Tag vor der Zeitumstellung, lud die Gemeinde die Bevölkerung zur Eröffnung der Energiewerkstatt ein. Dabei gab es interessante Demonstrationen.
Gemeindepräsident Niklaus Lippuner freute es, die Besucher im Schulhaus Kirchbünt willkommen zu heissen und Jung und Alt zu sensibilisieren in Bezug auf das mögliche Energiesparpotenzial im Haushalt. «Mit dem Vorleben einer nachhaltigen Energiepolitik wollen wir die Bevölkerung und die Betriebe von Grabs mit auf den Weg zur nachhaltigen Gemeindeentwicklung mitnehmen», betonte Lippuner. Er zeigte sich denn auch begeistert von den verschiedenen Modellen, mit denen den Besuchern praxisnah und anschaulich demonstriert wird, wo und wie Strom funktioniert und wie Energie gespart werden kann.
Am Samstag kam Atlant Bieri, Buchautor von «Globi und die Energie», erschienen im Oktober 2016, in Begleitung von Globi, auf Besuch in Grabs. Das Buch und seine Live-Show erklären Kindern ab der 1. Klasse, was die verschiedenen Energieträger sind und welche Auswirkungen sie auf unsere Umwelt haben. Die Kinder waren begeistert.
Mit Unterstützung von Bund, Kanton und hiesigen Sponsoren hat die Energiestadt Grabs die Modelle für die Energiewerkstatt angeschafft. Modelle und Anlagen sind transportabel und finden künftig Anwendung in den Schulen Grabs. Die Thematik lehnt sich an Inhalte zur Kompetenz des Lehrplans 21, wie Marcel Wessner erklärte. «Schülerinnen und Schüler lernen so, bestimmte Energieträger oder Anwendungen im Alltag zuzuordnen.
In der Energiewerkstatt werden Modelle als Generator, Energieträger, zu Möglichkeiten des Energiesparens etc. gezeigt. Besonders grosses Interesse zog die Dampfmaschine von der VfA, Haag, auf sich. Manch ein Vater erinnerte sich daran, dass er einst eine solche Maschine geschenkt bekam – um Verständnis physikalischer Vorgänge zu gewinnen. Erste Modelldampfmaschinen wurden bereits anfangs 20. Jahrhundert angeboten, und es gibt sie heute noch. Besucher konnten selber erleben, wie man mit einem Velogenerator, einer Wasserturbine oder mit Fotovoltaik Strom produzieren kann. Anschauungsobjekte machten verständlich, wie Fernwärmeübergabestationen funktionieren oder welche Vorteile eine effiziente Hausdämmung mit sich bringt.
Ein Publikumsmagnet war wohl auch der Parabolspiegel (Solarkocher) mit dem man – sofern die Sonne scheint – eine warme Speise zubereiten, das Essen aufwärmen oder gar einen Kuchen backen kann. Das weiss Petra Sucker, Mitglied der Projektgruppe Verein Energiepfad Grabs. Sie hat während einer ganzen Woche das Essen für ihre Familie auf dem Solarkocher zubereitet. Dabei machte sie die Erfahrung, dass das Erhitzen von Wasser Geduld abverlangt. Bei den Speisen ging es etwas zügiger. Einzig bei der Pizza hat es nicht so recht geklappt. In der Mitte war der Boden total schwarz. «Natürlich musste ich anders planen und eben das Wasser für die Spaghetti früher aufsetzen.»