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Das Konzert «Dahei – Les 3 Femmes und Julia Kubik» passte in jeglicher Hinsicht zur Adventszeit. Musik, Gesang und Sprache bildeten formvollendet einen tiefgängigen Abend.
Eineinhalb Stunden lang – ohne Pause – erlebten Gäste im Fabriggli einen Abend, der keine Minute langweilig erschien. Auch wenn der Titel «Dahei – Les 3 Femmes» drei Musikerinnen ankündigte, trug Julia Kubik als vierte Frau einen wegweisenden Auftritt, indem sie mit ihren Texten das Publikum geradezu aufforderte, sich über alltägliche Geschehnisse, Gegebenheiten Gedanken zu machen. Mit ihren gesprochenen Wortbildern hat sie das Publikum angesprochen. Häufig haben die Zuhörer gelacht – manchmal aber auch nicht.
Gerade in der Adventszeit sind derartige Anregungen hilfreich, um die Welt, die Gesellschaft bewusst wahrzunehmen oder zu überdenken. Ihre schnell gesprochenen Texte schmälerte allerdings das Verstehen für das ältere Publikum; sie konnten ihren Vorträgen kaum folgen. Ihre Erzählungen, ihre Wahrnehmungen aus ihren Beobachtungen waren offensichtlich für nicht für alle Besucher verständlich – es blieben nur Fragmente hängen. «Wir konnten dem Gesagten nicht folgen», sagte ein Sitznachbar im Fabriggli.
Mit ihrer klaren, differenzierten Stimme hat Barbara Balzan aus Winterthur das Publikum in den Bann genommen. Begleitet wurde sie von der Kontrabassistin Adelina Filli – eine erdige Frau, die es sich während ihres Auftrittes auf der Bühne erlaubte, die Schuhe auszuziehen, um ihre Erdung oder einfach ihre Befindlichkeit zu spüren – ebenso wie Barbara Balzan, die schuhlos auf der Bühne stand. Bei diesem Konzert hat die Grabserin Annalise Bereiter den Ton angegeben – mit eigenen Arrangements und eigenen Kompositionen. Sie hat auch für das originelle Potpourri von Weihnachtsliedern gesorgt. Das kam gut an. Schliesslich wurde das Publikum zum Abschluss dazu animiert, sich auf ein Weihnachtslied einzustimmen und zumindest der Melodie zu folgen. Die Besucher haben mitgemacht und es hat ihnen gefallen. Ein sorgenloser Adventsabend war ihnen gewiss.