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Nach rund 100 Tagen wurde am Samstag das Vieh von den Alpen der Ortsgemeinde Wartau - genauer gesagt von den Palfriser Alpen und der Alp Folla - getrieben.
Am Samstag stiessen die Alpabfahrten von Palfris und der Alp Folla in der Bevölkerung auf grosses Interesse. Zahlreiche Personen kamen, um sich am Anblick des Viehs und der Älpler zu erfreuen, die sich schon frühmorgens auf den Weg ins Tal vorbereitet haben. Nicht nur viele Bewohner des Betagtenheims Wartau erwarteten den Alpabzug, auch Kinder mit ihren Eltern, zahlreiche Brauchtums- und Tierfreunde sowie zufällige Passanten genossen den Augenblick.
Dass es weit über 250 Kühe, Rinder, Kälber und Geissen waren, die sich auf den grossen Marsch gemacht haben, hörte man schon von weitem – das Glockengeläut war ohrenbetäubend. Der ganze Aufmarsch – Senninnen und Hirten, in ihren traditionellen Kleidern und Trachten, genauso wie das mit viel Liebe und Aufwand mit Tschäppel und Plumpen geschmückte Vieh – liess so manchen Betrachter verstohlen eine sentimentale Träne wegwischen.
«Das ist Leben», freute sich ein älterer Herr bewegt über das vorbeidefilierende Stück Brauchtum. Stolz sei er in solchen Momenten. Stolz sind auch die Älpler: Immerhin haben sie rund 100 Tage rund um die Uhr auf die Tiere aufgepasst, die nun wohlgenährt und gesund wieder in die Hände ihrer Besitzer übergeben wurden. Stolz sind auch die volkstümlich gekleideten Kinder der Älpler, dass sie mit dabei sein durften bei der grossen Alpabfahrt. Selbst die Tiere machten weniger einen erschöpften als vielmehr einen stolzen Eindruck.
Nach dem Marsch ins Tal versammelten sich Tiere und Menschen beim Werkhof der Ortsgemeinde, wo das Vieh an die Besitzer übergeben wurde. Die Tiere wurden auf Transporter verladen und in Richtung heimische Ställe und Weiden geführt.