An der 10. Ostschweizerischen Edelbrandprämierung waren auch Werdenberger erfolgreich. Der Quitten-Brand der Zogg Mosterei-Brennerei AG vom Grabserberg wurde gar Gruppensieger.
(pd) Region Kürzlich fand am Landwirtschaftlichen Zentrum des Kantons St.Gallen (LZSG) in Flawil die 10. Ostschweizerische Edelbranddegustation statt. Zwölf erfahrene Prüfer verkosteten und beurteilten in einer Blinddegustation 141 Edelbrände aus der Region Ostschweiz (Kantone SG, TG, AR, GR, GL, ZH) und dem Fürstentum Liechtenstein. Brennauftraggebern und Brennern wird so die Möglichkeit geboten, ihre Brände beurteilen zu lassen. Der Ansporn zum Herstellen von Qualitätsbränden und deren Präsentation soll gefördert werden.
Die Brände wurden durch geschulte Prüfer nach einem Punktesystem bewertet. Bewertet werden Sauberkeit, Geruch, Geschmack, Gesamteindruck. Pro Kriterium sind maximal fünf Punkte möglich. Nebst der Benotung wird auch eine kurze Charakterisierung in Worten vorgenommen.
Die Organisatoren, bestehend aus dem LZSG, Fachstelle Obstbau, Flawil und dem Brennereiexperten Arthur Nägele, Spirituosen-Sommelier aus Gaissau im Vorarlberg, luden am vergangenen Montag zur Prämierung ein. Eine interessierte Gruppe aus Brennern und Brennauftraggebern, Degustatoren und Gästen verfolgte die Bekanntgabe der Resultate.
Als «Bestes Produkt der Gruppe Quitte» wurde der Quitten-Brand der Zogg Mosterei-Brennerei AG am Grabserberg ausgezeichnet. Er erreichte 18 Punkte. Ebenfalls 18 Punkte erhielten die Produkte «Gravensteiner», «Altä Chrüter», «Grabser Hünggeler» und «Alte Zwetschge». 17 Punkte erhielt der «Williams». Mit ebenfalls 17 Punkten erhielt der «Grafensteiner» von Markus Gabathuler aus Oberschan eine Auszeichnung. Sein «Rötelilikör» wurde mit 16 Punkten ausgezeichnet.
Richard Hollenstein, Leiter der Fachstelle Obstbau am LZSG in Flawil, erwähnte zu Beginn der Prämierung, dass er sehr beeindruckt sei über die Innovationen im Bereich Edelbrandherstellung. Zu den klassischen Fruchtbränden aus Apfel, Birnen, Quitte, Zwetschgen, Kirschen oder Trauben gesellen sich heute Whisky, Wodka, Gin, Rum, Vieille-Produkte und auch Liköre. Die Auswahl an Bränden wird somit von Prämierung zu Prämierung grösser, was sicher für den Verkauf förderlich ist.
Das Interesse an Neuheiten ist bei den Konsumenten gross und gehört zur Kundenbindung. Mit den Aktivitäten rund um die Herstellung von Edelbränden wolle man aber auch zur Erhaltung des Brennereigewerbes in der Ostschweiz beitragen.
Richard Hollenstein gratulierte den Teilnehmern für ihre hochwertigen Produkte und forderte sie auf, an der nächsten Prämierung in zwei Jahren wieder teilzunehmen.
Spirituosen-Sommelier Arthur Nägele schritt nun zur langersehnten Bekanntgabe der Resultate. Er dankte den Prüfern für die anspruchsvolle Arbeit, die sie anlässlich der Degustation geleistet haben.
Die Brände wurden in 13 Gruppen eingeteilt: Apfel, Birne, Traube/Traubentrester/Weinbrand, Pflaume/Mirabelle/Aprikose, Quitte, Kirsch, Zwetschge, Wild/Wurzeln, Gin, Spirituosen, Whisky/Getreide, Vieille und Liköre. Wer ein Resultat über 16 Punkte schaffte, erhielt für den jeweiligen Brand eine Auszeichnung. 79 von insgesamt 141 Mustern erreichten diese Limite.
Im Anschluss an die Prämierung hatten die Anwesenden Gelegenheit, die mit einer Auszeichnung bewerteten Produkte zu degustieren. Bei einem Imbiss klang der Abend mit vielen Fachgesprächen aus.