Die Vielfalt der Berufswelt erleben

Zum achten Mal fand gestern der Berufswahlevent «Lehre statt Leere» statt. Die Schülerinnen und Schüler erhielten bei regionalen Ausstellern erste Einblicke in die Berufswelt. Der Austausch zwischen Lehrbetrieben und Schülern stand dabei im Vordergrund.

Miriam Cadosch
Drucken
Rund 400 Schülerinnen und Schüler erhielten bei 48 Ausstellern Einblick in die Berufswelt. (Bild: Miriam Cadosch)

Rund 400 Schülerinnen und Schüler erhielten bei 48 Ausstellern Einblick in die Berufswelt. (Bild: Miriam Cadosch)

«Die Beratung und die Infos, die wir hier erhalten sind, ausgezeichnet. Es wird überall einfach und spannend erklärt», erzählen Robin, Luca und Mike. Die drei besuchen zurzeit die zweite Sekundarstufe und nahmen mit ihrer Klasse am Berufswahlevent «Lehre statt Leere» in der Turnhalle des Schulhauses Räfis teil. 48 Aussteller aus den Bereichen Industrie, Gewerbe, Handwerk und Soziales stellten ihre Betriebe vor und standen den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort. Die drei Teenager der Oberstufe Türggenau in Salez haben zwar bereits eine ungefähre Vorstellung, was sie beruflich machen möchten: Etwas mit Elektronik, Zeichner und Landwirt. «Ich lasse ich mich hier aber gerne inspirieren und finde es gut, dass wir Einblick in die unterschiedlichsten Berufe erhalten», sagt Mike. Die beiden anderen pflichten ihm bei.

Rund 400 Schülerinnen und Schüler besuchten den Anlass. Zuvor setzten sie sich bereits im Unterricht mit der Berufswahl auseinander. «Die Schüler zeigten grosses Interesse daran, hier dabei zu sein», so eine Lehrerin. «Solche Events sind wichtig, da sie einen direkten Einblick in die Betriebe erhalten.»

Regionale Betriebe sorgen für Nähe zu den Schülern

Für die Lehrbetriebe ist es nicht immer einfach, die offenen Lehrstellen zu besetzen. Aus diesem Grund seien Anlässe wie «Lehre statt Leere» wichtiger denn je. «Die Betriebe haben so die Möglichkeit, potenzielle Lehrlinge zu finden und die Schüler sehen, dass es in der Region Werdenberg eine grosse Vielfalt an Ausbildungsbetrieben gibt», sagt Peter Jehli-Kamm von der Berufsberatung. Da regionale Betriebe vertreten sind, sei das Interesse grösser. «Dadurch sind die Betriebe näher an den Schülern als bei grossen Berufsmessen. Viele Stände werden zudem von Lehrlingen betreut, manche davon kennen einige Schüler. So ist die Beratung persönlicher und auf einer Augenhöhe mit den Schülern», erklärt Peter Jehli-Kamm. Zudem sei es eine einmalige Gelegenheit, um auf die individuellen Fragen und Anregungen der Schüler einzugehen.

Auch für die Aussteller ein wichtiger Anlass

An den Ständen der Ausbildungsbetriebe erhielten die Schüler längst nicht nur Informationen über die Ausbildung. Bei vielen Ausstellern durften sie gleich selbst Hand anlegen. So konnte man beim EW Buchs eine Steckdose montieren und sich beim Intercoiffeur Gabathuler als Coiffeuse versuchen. Die Dividella AG lockte mit einer virtuellen Brille, mit der die Schüler Einblick in die Packungsentwicklung erhielten.

Der Anlass ist auch für die Aussteller attraktiv. «Wir notieren die Namen, und wenn Interesse vorhanden ist, nehmen wir Kontakt mit den Schülern auf, um einen Schnuppertag auszumachen. Wir hatten schon einige, die unseren Stand besuchten und schliesslich tatsächlich die Lehre bei uns antraten», erklärt Florian Hagmann von der Evatec. Berufswahlevents seien aber auch gut für den Austausch. «Ich schaue mir gerne die Stände von anderen Betrieben an. Das inspiriert mich für neue Gestaltungsideen», sagt er.