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Die Einwohnerzahl ist im vergangenen Jahr im Werdenberg fast so stark gestiegen wie in den Boomjahren 2011 bis 2014.
Erstmals seit dem Jahr 2014 nahm die Werdenberger Bevölkerung wieder um mehr als 500 Personen zu. Das Wachstum erreichte damit 1,36 Prozent. Damit ist es fast so hoch wie in den Jahren 2011 (1,44 Prozent), 2012 (1,56 Prozent), 2013 (1,49 Prozent) und 2014 (1,59 Prozent). Seither lag es jeweils um 1 Prozent.
Vor einem Jahr schrieb der W&O, dass angesichts der starken Bautätigkeit für 2019 ein starker Bevölkerungszuwachs wahrscheinlich sei. Dies ist nun tatsächlich eingetroffen. Da nun viele der Neubauten bezogen sind, ist fraglich, ob es im Jahr 2020 nochmals zu einem so starken Wachstum kommen wird. Vieles wird auch davon abhängen, wie sich die Weltkonjunktur entwickeln wird.
Am stärksten zugelegt hat 2019 Gams mit 2,38 Prozent (+83 Personen), gefolgt von Sennwald mit 2,05 Prozent (+113 Personen) und Buchs mit 1,76 Prozent (+220 Personen). Auch Grabs (+79 Personen) und Sevelen (+35 Personen) zählten Ende Dezember mehr Einwohnerinnen und Einwohner.
Einzig die Gemeinde Wartau verzeichnete eine Abnahme um 15 Personen, nachdem es bereits im Vorjahr stagniert hatte. Auch die Obertoggenburger Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann verlor an Einwohnern – zum vierten Mal in Folge. Nach einem «Zwischenhoch» Mitte der 2010er-Jahre liegt die Einwohnerzahl nun erstmals wieder tiefer als 2011.
Viele der Zuzüger sind Ausländer. Ihre Zahl hat im Werdenberg um 229 zugenommen. Entsprechend ist deren Zahl und der prozentuale Anteil in fast allen Gemeinden gestiegen. Ausnahmen sind Sevelen und Wildhaus-Alt St. Johann.
Mittlerweile haben mehr als 32 Prozent der Werdenberger Bevölkerung eine ausländische Staatszugehörigkeit. Die höchsten Anteile verzeichnen Buchs und Sevelen – trotz des leichten Rückgangs. Beide liegen bei fast 40 Prozent. Die tiefsten Ausländeranteile erreichen Wildhaus-Alt St.Johann (11,49 Prozent) und Grabs (18,72 Prozent).
Das Werdenberg ist im vergangenen Jahr noch «männerlastiger» geworden. Deren Zahl nahm um 286 zu, jene der Frauen «nur» um 233. Damit leben im Werdenberg und Obertoggenburg fast 1000 Männer mehr als Frauen.
Kommt bald die «konfessionelle Wende»? Gleich geblieben ist der Trend, was die Konfessionen anbelangt. Auch 2019 verloren sowohl die Katholischen als auch die Evangelischen Kirchgemeinden an Mitgliedern. Stark zugelegt hat entsprechend die Zahl der «Anderen» (andere Konfessionen oder Konfessionslose). Eine Entwicklung, die seit vielen Jahren ungebremst anhält.
Weil die Katholiken aber weniger stark verlieren als die Evangelischen, könnten sie trotzdem in den nächsten zwei, drei Jahren die «konfessionelle Wende» erreichen. Denn unter den vor allem ausländischen Zuzügern stammen tendenziell mehr aus katholischen als evangelischen Gebieten.