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Im Rhein bei Buchs/Vaduz werden die Flusspfeiler einer neuen Trägerbrücke hochgezogen. Die vorproduzierten Stahlbauelemente werden im Februar und März montiert.
Es ist ein nebliger und kühler Herbsttag. Das hält zwei Passanten nicht davon ab, rund eine halbe Stunde lang das Treiben auf der Baustelle der neuen Rheinbrücke zu beobachten. Das Bauwerk nimmt seit August, als am Vaduzer Rheindamm mit dem Bau der Rampen für die Baustelleninstallation begonnen wurde, immer mehr Form an. Zuerst wurden die Kiesbänke so angelegt, dass die Baustellenbereiche für die beiden Flusspfeiler möglichst gut gesichert sind. Dabei wurde weder Kies zu- noch weggeführt.
Zusätzlich sichern Spundwände die Baustellen. Auf der Schweizer Seite haben die Bauprofis inzwischen den ersten Flusspfeiler erstellt. Noch ragt das Baugerüst um den schlanken Pfeiler aus Stahlbeton in den Himmel. Die filigrane Schalung liegt auf der Kiesbank. Sie kommt dann beim zweiten Flusspfeiler auf Vaduzer Seite erneut zum Einsatz. Der Flusspfeiler erhebt sich von einem Fundament, das auf drei Betonborpfählen steht, die bis zu 18 Meter tief in den Boden reichen.
Die Arbeiter der Frickbau AG sind derweil dabei, auf dem Buchser Rheindamm das Widerlager der Brücke zu betonieren. Es wird durch Mikropfähle im Rheindamm stabilisiert. Die Trägerbrücke wird rund 150 Meter lang, die Fahrbahn für Fussgänger und Velofahrer mit einem Belag aus Gussasphalt wird 3,5 Meter breit. Pferde dürfen die Brücke übrigens nicht passieren, das war eine Vorgabe für das Projekt. Könnten auch Reiter die Brücke benützen, wäre eine andere und vor allem auch höhere Konstruktion des Staketengeländers aus Chromstahl nötig gewesen.
Das Büro Casutt Wyrsch Zwicky mit Sitz Bad Ragaz, Chur und Falera hat die Oberbauleitung inne. Bauingenieur Rafael Wyrsch ist zufrieden mit dem Verlauf der Arbeiten. Als besondere Herausforderungen eines Bauwerks mit diesen Dimensionen in einem wilden Fluss bezeichnet er die Geologie und das Hochwasser. Bisher wurde die Baustelle erst einmal von Hochwasser betroffen.
Während die Bauarbeiter im Flussbett am Fundament für die Brücke arbeiten, wurde mit der Fabrikation der Stahlbauelemente in der Halle der Stahlbauunternehmung begonnen. Im Januar werden die ersten vorfabrizierten Teile angeliefert. Die Hauptmontage beginnt auf der Vaduzer Seite. Mittels eines grossen Autokrans wird der erste der drei Brückenfelder montiert, dann geht es auf der Buchser Seite weiter. Von dort wird dann auch der Mittelteil zwischen den beiden Flusspfeilern in die Montageposition gehoben.
Die neue Rheinbrücke kostet 4,6 Millionen Franken. Daran beteiligen sich der Bund und das Land Liechtenstein mit je 1,1 Millionen und der Kanton St. Gallen mit 1,14 Millionen Franken. Auf Buchs entfallen 614000 und auf Vaduz 656000 Franken.