Das Theater «Don Trumpos’ Wiedergeburt» wird nach Corona nun doch in Alt St. Johann aufgeführt

Alle zwei Jahre studiert die Lehrerin Eveline O’Grady mit der sechsten Primarklasse in Alt St.Johann ein Theaterstück ein. Dieses Jahr machte die Coronapandemie der Schulklasse einen Strich durch die Rechnung. Nun können sie das Theater dennoch aufführen.

Adi Lippuner
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Die Tierärztin untersucht Don Trumpos und legt damit den Grundstein für die spätere List.

Die Tierärztin untersucht Don Trumpos und legt damit den Grundstein für die spätere List.

Bild: Adi Lippuner

Die Lehrerin Eveline O’Grady, welche die sechste Primarklasse in Alt St.Johann unterrichtet, orientiert sich beim Theater jeweils an aktuellen Themen, ohne dabei eine politische Botschaft vermitteln zu wollen. Dieses Jahr machte allerdings die Coronapandemie die Umsetzung des Stücks schwierig.

Nach den ersten Proben im Februar kam das vorläufige «Aus». Die Schulen wurden Mitte März geschlossen, die Schülerinnen und Schüler lernten zu Hause und damit wurde gemeinsames Arbeiten verunmöglicht. Auch die geplante Aufführung vom 2. April fiel weg.

Erneuter Anlauf gewagt

Nach der Rückkehr der Schulnormalität nahmen die 14 Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihrer Lehrerin einen erneuten Anlauf. «Zu Beginn war es für uns alle schwierig, die nötige Motivation zu finden,» so eine der Aussagen beim Probenbesuch.

«Die Texte mussten neu erarbeitet werden und das war schon schwierig», meinte einer der Schauspieler. Doch nach einigen harzigen Anläufen habe es dann geklappt, «und nun freuen wir uns auf die Aufführungen», so der Tenor der Klasse.

Zwei Aufführungen gemäss BAG-Vorschriften

Eveline O’Grady hat für die Bestuhlung und die Sitzordnung in der Turnhalle bereits Pläne erstellt. «Wir werden die Vorschriften des Bundesamts für Gesundheit umsetzten, zwischen den Besuchergruppen lassen wir jeweils einen Platz frei und so werden pro Aufführung am 24. und 25. Juni, Beginn 20 Uhr in der Alt St.Johanner Turnhalle, rund 150 Personen Platz finden.» Rückblickend sei das Ganze ein «Theater ums Theater» gewesen, ein Auf und Ab und viel Ungewissheit.

Doch nun zeichne sich, so kurz vor Schulschluss, doch noch ein positiver Ausgang ab. «Es ist ein wichtiges Gemeinschaftserlebnis für meine Schülerinnen und Schüler, denn nach der sechsten Klasse trennen sich ihre Wege.»

Vom Tyrannen zum angenehmen Menschen

Die erste Probe in den Kostümen, allerdings noch ohne Schminke, wurde von den Akteurinnen und Akteuren mit viel Einsatz bewältigt. Da und dort sass ein Text noch nicht ganz einwandfrei oder die Position auf der Bühne musste besser auf das Publikum fokussiert werden. Doch insgesamt wurde die Geschichte rund um den Dorfbaron und Tyrannen Don Trumpos aufführungsreif umgesetzt.

Und darum geht es im Stück: Ein Dorftyrann führt sich unmöglich auf und die Bevölkerung ist sich einig, dass es so nicht weitergehen kann. Zwar geben sich alle nach aussen unterwürfig, wenden aber eine, zugegeben nicht ganz legale List an, um Don Trumpos zu einem besseren Menschen zu machen. Was in Amerika kaum möglich wäre, auf der Bühne in der Alt St.Johanner Turnhalle wird es zur Wirklichkeit: Don Trumpos verwandelt sich vom Tyrannen zu einem äusserst angenehmen Menschen.

Deutschunterricht der besonderen Art

Für Eveline O’Grady hat das Theaterspielen mit Blick auf den Deutschunterricht mehrere wichtige Komponenten. «Die Jugendlichen lernen sich hinzustellen, ihre Sätze klar und deutlich zu sprechen und sich auch mit der Sprache auseinanderzusetzen.» Dass Theater spielen durchaus auch Spass macht, wurde beim Beobachten der jungen Akteure deutlich.

«Vorbereitung macht grossen Spass»

Geschrieben werden die Dialoge von der Lehrerin. Sie holt sich die Inspiration aus einem bereits bestehenden Stück, passt die Figuren und Handlungen den Möglichkeiten ihrer Klasse an und hat bei der Umsetzung bereits die Besetzung der einzelnen Rollen vor Augen.

In der Klasse sind aktuell fünf Burschen und neun Mädchen. Dies bedeutet, dass im Theaterstück auch 14 Rollen besetzt werden müssen. «Mir macht bereits die Vorbereitung grossen Spass und das Proben bis zur Aufführung ist Herausforderung und Freude zugleich», so ihre Aussage.