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86 Sevelerinnen und Seveler nahmen an der Budget-Bürgerversammlung teil. Die riesige Sporthalle Gadretsch bot genug Platz, so dass die Corona-Schutzmassnahmen problemlos eingehalten werden konnten.
Zwei Premieren gab es bei der Budget-Bürgerversammlung am Dienstagabend: Es war der erste «Grossanlass» unter verschärften Corona-Schutzmassnahmen und die erste (und vielleicht auch einzige) von Ruedi Kühne geleitete Bürgerversammlung. Die Premieren verliefen gut: 86 Sevelerinnen und Seveler liessen es sich trotz Corona nicht nehmen, ihre politischen Rechte endlich wieder direkt und nicht mehr nur brieflich wahrzunehmen. Und Interims- Gemeindepräsident Ruedi Kühne führte sicher und sachlich durch die Versammlung.
Er begründete, warum das Budget nach vielen Jahren mit Ertragsüberschüssen diesmal mit einem Defizit von 4,3 Millionen Franken abschliesst (vgl. W&O vom 21. November). Ein Budget, in dem rund 90 Prozent ohnehin gebundene Ausgaben sind, die der Gemeinde entweder per Gesetz auferlegt sind, oder die sich die Bürger selber auferlegten, indem sie entsprechende Projekte und Anträge gutgeheissen haben. Das Budget 2021 mit unverändertem Gemeindesteuerfuss (110 Prozent) wurde diskussionslos angenommen.
Gemeinderätin Ursula Wunder Novotny erläuterte die Energiekennzahlen der Gemeinde. Man sei auf gutem Weg, aber noch lange nicht am Ziel. Beispiele: Die Stromproduktion durch Fotovoltaik nimmt zu, die Zahlen der mit Wärmepumpen geheizten Gebäude und der Personenwagen mit alternativem Antrieb steigen.
Über den Stand der Arbeiten der Planungskommission Drei Könige informierte Gemeinderat Eduard Neuhaus. Diese Kommission war gebildet worden nach dem Nein der Bürgerversammlung zum gemeinderätlichen Vorschlag für das Areal Drei Könige. Inzwischen wurde eine Standortanalyse und ein Businessplan für das Projekt Drei Könige erstellt. Das Dokument kann auf der Homepage unter der Rubrik News eingesehen werden. Neuhaus stellte für das kommende Jahr eine Information der Bevölkerung sowie einen Antrag in Aussicht.
Jürg Trümpler regte eine Konsultativabstimmung über den Namen des neuen Betagtenheims an. Casa Sevellun passe nicht und komme fast nirgends gut an. Trümpler und Mathias Schindler schlugen den Namen «Büelriet - Leben im Alter» vor. Die Bürgerversammlung unterstützte grossmehrheitlich das Anliegen, dass über den Namen noch einmal nachgedacht wird.
Julia Giger schlug vor, dass sich die Gemeinde stärker engagiere in der Bekämpfung von Neophyten. Der Gemeinderat versprach, dieses Anliegen umzusetzen.
Zum Schluss wurden die Ratsmitglieder Claudia Billet (SP, mit zwölf Amtsjahren die dienstälteste Gemeinderätin) und Anian Vogel (FDP, vier Jahre im Amt), die zurücktretenden GPK-Mitglieder und Stimmenzählerin Klara Müller (seit 1986) mit Applaus und Geschenken verabschiedet.