Buchs/Salez/Sargans
Der Südteil des Kantons hat «die Nase vorne»: Das BZB in Buchs und das BZSL in Sargans werden zusammengeführt

Das Projekt der Zusammenführung der Berufs- und Weiterbildungszentren BZB und BZSL ist lanciert. Wichtig ist für die Verantwortlichen, dass die Standorte Buchs, Sargans und Salez bestehen bleiben.

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Die Marschrichtung ist klar: Die Rektoren Franz Anrig vom BZSL (links) und Beni Heeb vom BZB blicken zuversichtlich in die gemeinsame Zukunft.

Die Marschrichtung ist klar: Die Rektoren Franz Anrig vom BZSL (links) und Beni Heeb vom BZB blicken zuversichtlich in die gemeinsame Zukunft.

PD

(pd) Die externe Projektleitung unter Jörg Aebischer (Eduxept AG) hat ihre Arbeit aufgenommen. Die Rektoren des Berufsschulzentrum Buchs BZB, Beni Heeb, und Berufs- und Weiterbildungszentrum Sarganserland BZSL, Franz Anrig, gehören der Projektleitung an. Oberstes Gremium ist der Lenkungsausschuss unter der Führung von Bruno Müller (Leiter kantonales Amt für Berufsbildung).

Weiter gehören die Präsidenten der Berufsfachschulkommissionen Markus Bonderer (BZSL), Ivan Schurte (BZB) sowie die Vizepräsidenten Jörg Tanner (BZSL) und Claudia Guntli (BZB) dem Ausschuss an

«Visionen sind definiert, das Projekt konkretisiert»

Wie der gestrigen Medienmitteilung der Projektleitung zu entnehmen ist, wurden die Lehrpersonen und Mitarbeitenden der beiden Schulen über den aktuellen Stand informiert. «Die Visionen sind definiert, das Projekt konkretisiert», erklärt Beni Heeb. Bei beiden Schulen stehen die Kadermitarbeitenden hinter der Zusammenführung.

Für Franz Anrig bietet dieses Projekt eine grosse Chance für die Bildungsregion Süd. Beide Rektoren begrüssen, dass für die direkt betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltige Lösungen gesucht werden.

Betriebliche Zusammenführung auf den Sommer 2022 geplant

Ziel ist es, dass beide Schulen zusammenwachsen. Wichtig ist dabei, dass die Standorte Buchs, Sargans und Salez bestehen bleiben. Die betriebliche Zusammenführung ist auf den Sommer 2022 geplant. Für Beni Heeb und Franz Anrig wurden mit der Zusammenführung von BZB und BZSL die Zeichen der Zeit in der Region Süd früh erkannt. «Das Projekt wird aus einer Stärke heraus umgesetzt.»

Mit Stolz stellen beide Rektoren fest, dass die Region Süd in der strategischen Schulraumplanung «eine Nase voraus» ist. Politisch zeigen auch der Bericht der Industrie- und Handelskammer IHK St. Gallen-Appenzell sowie ein Postulat im Kantonsrat, dass die Richtung stimmt.

Verschiebungen möglich bei den Arbeitsorten

Die weitere Arbeit am Projekt steht gemäss Beni Heeb unter dem Motto «Zusammenwachsen, um zusammen zu wachsen.» Die gemeinsame Zahl von rund 3500 Lernenden sei eine optimale Grösse, sind die Rektoren überzeugt.

Beni Heeb, Rektor des BZB.

Beni Heeb, Rektor des BZB.

Gert Bruderer

Wichtig ist Franz Anrig und Beni Heeb, dass die Lehrpersonen und Mitarbeitenden gut durch diese Zusammenführung geleitet werden. Verschiebungen der Arbeitsorte von Sargans nach Buchs oder umgekehrt seien möglich. Zentral ist für die Rektoren, dass auf einer bisher guten Zusammenarbeit aufgebaut werden kann. Konkretisiert wird dies etwa mit dem gemeinsamen Kirchlichen Sozialdienst KSD, der Lehrpersonen im Fach Allgemeinbildung oder der Zusammenarbeit bei den Kaufleuten.

Bewährt habe sich aber auch die Zusammenarbeit der Fachschaften, der Verwaltung und insbesondere der Informatik, heisst es in der Medienmitteilung weiter.

«Problematik der Berufsfachschulen unterschätzt»

Ein Ziel der Zusammenführung ist die höhere Auslastung der Räumlichkeiten. «Als positiven Nebeneffekt werden Kosten gespart», so die beiden Rektoren. Das Projekt biete auch eine Standortsicherheit für die Regionen Rheintal, Sarganserland, Werdenberg und Fürstentum Liechtenstein.

Beni Heeb betont, dass beim Projekt auch heisse Themen angepackt werden: «Obwohl es unterschiedliche Meinungen gibt, wollen wir miteinander den gleichen Weg gehen.» Zur künftigen Entwicklung meint Franz Anrig, dass die gemeinsame Schule auf der Grundbildung aufbaut, neue Berufe und andere Berufe angesiedelt werden oder aber auch grosse Entwicklungsmöglichkeiten für die Weiterbildung bietet.

«Die Problematik der Berufsfachschulen wird unterschätzt. Der Kantonsrat hat das Ausmass der Schwierigkeiten nicht erkannt. Dies zeigten die Verhandlungen zur strategischen Investitionsplanung der Sekundarstufe II»,

äussert sich Beni Heeb kritisch gegenüber der Politik. Im Hinblick auf die Regionen Werdenberg und Sarganserland erfreut sich Franz Anrig darüber, dass die Gemeindepräsidenten der Region Sarganserland Werdenberg RSW hinter dem Projekt stehen und das Potenzial erkennen. «Es ziehen alle am gleichen Strick», so Franz Anrig.