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Nach drei Jahren Unterbruch war dieses Frühjahr das Bergwaldprojekt während zweier Wochen wieder in Grabs im Einsatz – trotz Coronakrise.
(pd) Diesmal waren die Projektmitarbeiter allein am Arbeiten und taten dies voller Einsatz. Denn die Arbeit im Bergwald ist wichtig und muss gemacht werden.
Die Arbeiten des Bergwaldprojektes werden immer in Absprache mit dem lokalen Forstdienst durchgeführt. Zu viert – und mit dem nötigen Sicherheitsabstand zueinander – wurden die alten Wildschutzzäune repariert. Denn nur ein vollkommen intakter Wildschutzzaun kann seine Aufgabe wahrnehmen und die Jungbäume bis zur nötigen Grösse schützen, was etwa 20 Jahre dauert.
«Ein beschädigter Wildschutzzaun wirft uns um Jahre zurück», erklärt Michi Denfeld, langjähriger Projektleiter vom Bergwaldprojekt in Grabs. «Wenn Wild in die Zäune eindringt, werden in kurzer Zeit alle Jungbäume verbissen.»
Deshalb setzt das Bergwaldprojekt alles daran, die Wildschutzzäune regelmässig zu kontrollieren und zu reparieren. Da es sich in Grabs zu einem grossen Teil um Schutzwald handelt, ist eine gesunde Waldverjüngung essenziell zum Schutz von Siedlungen und Strassen. Vor allem die Weisstanne, der Bergahorn und die Linde sollen gefördert werden, führt Michi Denfeld weiter aus, denn diese seien dem Standort besser angepasst und dem Klimawandel besser gewachsen als die zurzeit vorherrschende Fichte.
Nach rund 20 Jahren können die Wildschutzzäune abgebaut werden. Zukunftsbäume müssen mit einem Stammschutz aus Kunststoff weiterhin vor Fege- und Schälschäden geschützt werden. Diese auserwählten Bäume sollen später auch als Samenbäume und somit zur Erhaltung der Art dienen.
Eine weitere Bedrohung für einen gesunden Schutzwald in Grabs stellt das Sturmholz dar. Die Stürme des letzten Winters bis hin zum Orkan Sabine im Februar 2020 haben ihren Tribut gefordert. Das liegende Holz zieht den Borkenkäfer an, wenn es nicht möglichst schnell aus dem Wald abtransportiert werden kann. Wo das nicht möglich ist, ist das Schälen der liegenden Stämme angesagt. Auch da haben die Projektmitarbeiter des Bergwaldprojektes Hand angelegt.
«Aber ohne die freiwilligen Helfer kommt man einfach nicht so schnell vorwärts», bedauert Michi Denfeld. Aber er ist zuversichtlich:
«Nächstes Jahr kommen wir wieder und dann hoffentlich erneut mit unseren Freiwilligen.»