Kundgebung
Befürworter der Ehe für alle tauchen den Buchser Marktplatz in ein Farbenmeer

In Buchs erfolgte am Sonntag der Kampagnenauftakt für ein Ja zur Ehe für alle. Die Organisatoren sprechen von einem Riesenerfolg.

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Zum Auftakt der Kampagne wurde der Parkplatz am Werdenbergersee in ein Farbenmeer getaucht.

Zum Auftakt der Kampagne wurde der Parkplatz am Werdenbergersee in ein Farbenmeer getaucht.

Bild: PD

(pd/wo) «So bunt ist Buchs. Ein erfolgreicher Kampagnenauftakt für das Ja zur Ehe für alle», bilanziert Cécile Weber, regionale Kampagnenverantwortliche vom Komitee «Ja zur Ehe für alle». Selten sieht man so viele Regenbögen in Buchs wie an diesem Sonntag anlässlich des nationalen Kampagnenauftakts, schreib der Verein sozialwerk.LGBT+ in einer Medienmitteilung.

Vereinsangehörige Menschen von sozialwerk.LGBT+ und FLay aus Liechtenstein haben zusammen mit weiteren Helfenden dafür Sorge getragen, zum Auftakt den Parkplatz am Werdenbergersee in ein Farbenmeer zu tauchen. Es gehe um vieles, wenn am 26. September das Schweizer Stimmvolk über die Ehe für alle abstimme, heisst es in der Medienmitteilung. Zum Programm gehörten am Sonntag auch Reden von Vertreterinnen der regionalen und nationalen Politik. Franziska Ryser, Nationalrätin der Grünen Partei und Vorsitzende der SP Werdenberg, Pia Zurbrügg, schworen die Zuhörenden in ihren Redebeiträgen auf ein klares Ja am 26. September ein. «Es wird Zeit, dass dieser wichtige Schritt zur Gleichberechtigung erfolgt», so Ryser und Zurbrügg.

Veranstalter spüren in der Region Offenheit

Über 100 Menschen versammelten sich zu der Kundgebung, hörten den Beiträgen zu und informierten sich über die Geschlechtsidentitäten und Geschlechtlichkeiten. Björn Niggemann, Vorstandsmitglied des Vereins sozialwerk.LGBT+:

«Es macht uns stolz, dass hier in der Region so viel Offenheit für dieses Thema herrscht. So waren alle Geschlechtsidentitäten und Altersstufen vertreten.»

Die Organisatoren sind mit dem Anlass sehr zufrieden, sehen aber jetzt erst den Anfang eines 90 Tage dauernden Wahlvorbereitungswegs. «Es liegt noch viel vor uns, um eine möglichst breite Unterstützung und Akzeptanz für die Ehe für alle zu gewinnen. Aber wir geben Vollgas und kämpfen für ein Ja», so Elia Deplazes vom Verein FLay aus Liechtenstein.

Erneut wurde eine Flagge entwendet

«Wir sind dankbar, dass die Stadt Buchs uns bei dem Anlass unterstützt hat und Personen des Stadtrates die Veranstaltung besucht haben. Wir konnten einmal mehr verdeutlichen, warum unser Anliegen für mehr Aufklärung sowie eine Anlaufstelle für Queers in der Region so unbedingt wichtig und nötig sind. Denn am Vorabend wurde abermals eine Regenbogenflagge entwendet, welche in der Gass hing», so Niggemann. Die Resonanz am Anlass war durchweg positiv und er verlief friedlich und eben bunt. «So bunt war Buchs noch nie – und wir fangen jetzt erst an», sagte Cécile Weber, bevor am Abend die Aufräumarbeiten beginnen. Das Material wird abgebaut, aber der Regenbogen wird bleiben, schreiben die Organisatoren.

Bei den Begriffen LGBT und LGBTIAQ+ handelt es sich um Kürzel. L steht für Lesbe oder lesbisch, G steht für Gay bzw. schwul, B steht für bisexuelle Menschen, T steht für Transgender oder Trans, I steht für Intergeschlechtlich oder inter, Q steht für queer oder questioning. Queer ist ein Sammelbegriff für Homo-, Bi- und Pansexuell, Asexuell, Intergeschlechtlich und Transgender.