Die SP Werdenberg erlebte einen interessanten AHV-Schlagabtausch zwischen der SP-Nationalrätin Barbara Gysi und der Juso-Vertreterin Andrea Scheck.
Zur Begrüssung der Gäste zeigte Käthi Gut kurz die verschiedenen Trends in Bezug Volksabstimmung zur Altersvorsorge 2020. Die Meinungen seien recht unterschiedlich. Deshalb boten die SP-Frauen Werdenberg an dem heissen Donnerstagabend Informationen von kompetenter Seite. Ja, es war sehr heiss, aber es wurde nicht heiss diskutiert, sonder moderat tauschten die beiden geladenen Politikerinnen, Nationalrätin Barbara Gysi und Juso-Vertreterin Andrea Scheck, ihre Meinungen aus. Gysi steht ein für ein Ja der Altersvorsorge 2020 ein. Andrea Scheck, Juso-Stadtparlamentarierin, St. Gallen, und mit ihr die Mehrheit ihrer Genossinnen und Genossen haben sich für ein Nein entschieden.
Die Moderation dieses Anlasses übernahm Hildegard Fässler, ehemalige SP-Nationalrätin. Eingangs zu den Ausführungen von Gysi und Scheck stellte Fässler die Vorlage vor und erklärte, für welche Änderungen die Abstimmenden bei einem Ja abstimmen. Anschliessend berichtete Barbara Gysi, wie es – nach jahrelangen Diskussionen und Austarierungen innerhalb der verschiedenen Parteien – schliesslich zum vorliegenden Kompromissbeschluss im Parlament gekommen ist und welche Parteien für oder gegen votierten. Das war für die Zuhörerinnen äusserst interessant zu hören, um auch zu verstehen, wie manchmal Vorlagen für Volksabstimmungen zustande kommen. Andrea Scheck machte in ihren Ausführungen deutlich, weshalb sich die Juso-Mitglieder gegen die Vorlage stellen, die von Parlament und Bundesrat schliesslich gutgeheissen wurde.
Das wäre wohl ein Thema anlässlich einer nachfolgenden Debatte zur Altersvorsorge – nach der bevorstehenden Abstimmung am 24. September zur Rentenreform. Dazu müssten dann aber auch entsprechende Lösungsvorschläge vorliegen, über die wiederum im Parlament während Jahren debattiert werden.
Die beiden Frauen ermöglichten den Zuhörerinnen Einblick in das parlamentarische und politische Geschehen, welche die grosse Öffentlichkeit kaum zu hören bekommt. Meist fällt das Stimmvolk über – zum Teil weittragende Entscheide – über Informationen aus den Medien und aus Werbung der verschiedenen Parteien. Mit dem Gespräch mit Barbara Gysi und Andrea Scheck am Donnerstagabend bekam das Publikum Informationen zu Fakten, die in einem grösseren Zusammenhang zu verstehen sind – aus unterschiedlichen Perspektiven – mit Blick in die Zukunft. Somit bot dieser Anlass eine gute Plattform zur Meinungsbildung. Wer an diesem äusserst aufschlussreichen SP-Informationsanlass nicht dabei war, hat Gelegenheit, am Dienstag, 22. August, um 20 Uhr, im «Schäfli» Grabs seine eigene Meinung zur Abstimmung der Revision der Altersvorsorge von den Parteien SP, CVP, FDP und SVP zu bilden. Der Anlass bietet Gelegenheit, die Argumente für oder gegen die Vorlage zur Altersvorsorge 2020 abzuwägen, um die Zukunft während der nächsten Jahre solidarisch – im Interesse der tiefen und mittleren Einkommen – zu gewährleisten.
Heidy Beyeler