Tradition und Moderne verbinden

Im Wildhauser «Hirschen» hat die sechste Generation die Verantwortung übernommen. Ein guter Zeitpunkt, um dem Haus ein neues Erscheinungsbild zu geben und die Planung der Zukunft in Angriff zu nehmen.

Adi Lippuner
Drucken
Das «Hirschen»-Direktionsehepaar Michael und Simone Müller-Walt mit Küchenchef Matthias Schmidt (von links). (Bild: Adi Lippuner)

Das «Hirschen»-Direktionsehepaar Michael und Simone Müller-Walt mit Küchenchef Matthias Schmidt (von links). (Bild: Adi Lippuner)

WILDHAUS. Seit Anfang November ist Michael Müller, der Ehemann von Simone Müller-Walt, mitverantwortlich für die Leitung des Hotels Hirschen. Ebenfalls neu im Haus ist Küchenchef Matthias Schmidt. Gemeinsam wollen die drei dem «Hirschen» optisch und kulinarisch neue Glanzpunkte verleihen. Dabei geht es, wie bei einem Besuch vor Ort zu erfahren war, kurzfristig nicht um «grosse Würfe».

Kleine optische Veränderungen und ab Ende Monat eine teilweise Neugestaltung des Restaurants soll den Gästen zeigen, dass eine junge Generation am Werk ist. «Die grösseren Investitionen werden schrittweise geplant und sollten 2021 abgeschlossen sein, so Hotelfachmann Michael Müller. Ziel sei es, nicht nur eines der bestens ausgebauten Drei-Sterne-Hotels mit Vier-Sterne-Service der Schweiz zu sein, sondern auch das Haus mit Respekt gegenüber den Vorfahren weiterzuführen.

Regionales im Fokus

Küchenchef Matthias Schmidt und sein Team wollen die Gäste kulinarisch verwöhnen. Schwerpunkte dabei sind regionale und saisonale Produkte. «Echtheit, Natürlichkeit – und dies modern interpretiert mit einem klaren Schwerpunkt auf Fleisch aus der Region sind die uns selbst gesetzten Ziele», erklären Michael Müller und Matthias Schmidt. Es sei wichtig zu wissen, von welchem Hof die Tiere stammen und wie sie gefüttert und gepflegt wurden.

Auch bezüglich Weinauswahl dürfen sich die Gäste auf die Handschrift von Michael Müller freuen. Mein Ziel ist es, Weine aus den Alpenländern im Sortiment zu haben, bei denen eine persönliche Beziehung zu den Winzern besteht.»

Während Matthias Schmidt für den gesamten Küchenbereich zuständig ist, übernimmt Michael Müller den Bereich «Essen und Trinken» und kümmert sich um die strategische Ausrichtung des Hauses. Simone Müller-Walt betreut das Tagesgeschäft und den administrativen Bereich. «Gemeinsam werden wir uns bei der operativen und strategischen Ausrichtung absprechen, und zudem wird immer jemand von der Direktion im Haus sein», so Simone Müller-Walt.

Für Michael Müller, er hat während mehrerer Jahre im Engadin erfolgreich ein Vier-Sterne-Hotel geführt, ist das Obertoggenburg eine Region mit grossem Potenzial. «Hier ist, verglichen mit anderen Destinationen, touristisches Brachland, und säen wäre nötig, um in ein paar Jahren ernten zu können.» Er sehe deshalb seine Aufgabe in Wildhaus nicht nur in der Leitung des Hotels Hirschen, sondern wolle sich auch für die Region einsetzen.

Verpflichtung als Motivation

Motivation für die sechste «Hirschen»-Generation ist die Verpflichtung, ein Haus, das seit 1871 von der Familie geführt wird, zu erhalten und den Anforderungen der Zeit anzupassen. Zudem wird betont, dass diese Region eine einzigartige Chance sei.