SEVELEN: «Differenziert und ausgewogen»

Das Preisgericht findet viel Lob für das Siegerprojekt des Projektwettbewerbs Betagtenheim Büelriet. Einzelne Punkte sollen bearbeitet und einem Ausschuss des Fachpreisgerichts nochmals vorgelegt werden.

Thomas Schwizer
Drucken
«Ein Projekt, welches man gebaut erfahren möchte», lobt die Jury das Siegerprojekt. Es ist schmetterlingsförmig links von der Mitte auf dem Modell zu sehen. Rechts davon der Zinslihof mit Feuerwehrdepot und ganz rechts das Gebäude der Genossenschaft Büelhof. (Bild: PD)

«Ein Projekt, welches man gebaut erfahren möchte», lobt die Jury das Siegerprojekt. Es ist schmetterlingsförmig links von der Mitte auf dem Modell zu sehen. Rechts davon der Zinslihof mit Feuerwehrdepot und ganz rechts das Gebäude der Genossenschaft Büelhof. (Bild: PD)

Thomas Schwizer

Nun steht fest, wie das neue ­Betagtenheim Sevelen aussehen soll: Die Jury empfiehlt das Siegerprojekt «Noeud papillon» des Architekturbüros Gonzalo Neri & Weck GmbH in Zürich zur Weiterbearbeitung. Es nehme Bezug auf das L-förmige Gebäude der Genossenschaft Büelhof und berücksichtige damit eine künftige Entwicklung der neu geschaffenen Zone für öffentliche Bauten, schreibt sie im Bericht. Das Preisgericht spricht von einer über­zeugenden Konzentration der Verkehrsfläche am nördlichen Rand der Parzelle. Durch die spezielle Geometrie des Gebäudes würden zwei Hauptaussenräume entstehen. Mit der abgewinkelten Fassade öffne sich das Gebäude nach Norden und bilde eine angemessene Eingangssituation. Der südliche Aussenraum verspreche Aufenthaltsqualität für die Bewohner, stellt es weiter fest.

Ein «wünschenswert stimmiges Ambiente»

Der mit Holz verkleidete ­Baukörper überzeuge. Erwähnt ­werden das «wünschenswert stimmige Ambiente» und die grosszügige Eingangshalle. Der Eingangsbereich, so lautet der Auftrag des Preisgerichtes, müsse aber nochmals überprüft werden bezüglich der Abtrennung zum Gemeinschaftsraum.

Auch für die Funktionalität findet die Jury Lob. Das Volumen sei klar strukturiert, die betriebliche Organisation nachvollziehbar. Speziell erwähnt wird die Aufenthaltsqualität in den Bewohnerzimmern sowie «die sorgfältige und differenzierte Materialisierung der Oberflächen». Die innere Erschliessung, die Freiraumplanung und das Wegnetz seien «differenziert und ausgewogen». Bezüglich ihrer Grösse zu überarbeiten sind hier aber Essbereiche und Loggien in den Pflegestationen. Die Hauswartwerkstatt und die Lage des ­Entsorgungsraumes im Unter­geschoss sind zu überprüfen. Das Liftkonzept mit Nutzungen durch Küche und Lingerie ist mit der Bauherrschaft nochmals zu besprechen und zu klären.

Die betriebswirtschaftlichen Vorgaben bezeichnet das Preisgericht als erfüllt. Insgesamt, so lautet das Fazit der Jury, besteche das Projekt.

Bei der Präsentation von gestern Abend lobten Gemeinde­präsident Roland Ledergerber und Architektin Theres Aschwanden vom Fachpreisgericht alle zwölf im selektiven Verfahren eingereichten Projekte. Aschwanden verwies auf das interessante, breite Spektrum von präsentierten Lösungen. Letztlich habe die Typologie das Rennen gemacht, unter anderem überzeuge das mit 30 000 Franken prämierte Siegerprojekt durch seine Angemessenheit zum Ort und die Funktionalität. Das zweit- und drittplazierte Projekt wurde mit 18000 be­ziehungsweise 12000 Franken prämiert.

Im Juni 2015 hat sich die Bürgerschaft für das Büelriet als Standort für das neue Betagtenheim ausgesprochen. Sie hat zudem mit dem Budget einen Planungskredit von 300000 Franken bewilligt. Läuft alles nach Plan, soll das Volk Ende 2017 an der Urne über den Bau­kredit entscheiden. Die Gesamtsumme wird bis 22 Mio. Franken betragen.

Öffentliche Besichtigung

Die Wettbewerbsprojekte sind heute Mittwoch von 14 bis 19 Uhr im Gemeindesaal ausgestellt.