In Buchs hätte es Platz für einen weiteren Hausarzt

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Buchs Der Hausärztemangel steht schon länger im Fokus des Gesundheitswesens. An der Veranstaltung der SP Buchs vom Dienstagabend im Buchserhof wurde darüber angeregt debattiert.

Der Buchser Hausarzt Damian Schöbi warf innerhalb der Diskussion zum Thema Hausärztemangel folgende Fragen auf: «Wir sagen, dass wir zu wenige Hausärzte haben. Stimmt das wirklich? Oder arbeiten die Hausärzte, die wir haben, vielleicht zu wenig? Oder sind die Leute zu krank?» Damian Schöbi stellte fest, dass es in den vergangenen Jahren zwar mehr Spezialärzte gegeben habe, nicht aber mehr Hausärzte. Er sagte: «Es bereitet mir Mühe als Hausarzt Menschen ablehnen zu müssen, weil meine Kapazität ausgeschöpft ist.»

Schöbi ist aufgrund seiner Erfahrungen überzeugt: «In Buchs würde es problemlos mindestens einen jungen Hausarzt mit einem 100-Prozent-Pensum gut und gerne vertragen.» Die Frage ist nur, woher soll er kommen?

Mit jedem Mückenstich sofort zum Arzt

Ein weiteres Problem sei aber, dass es zu viele Menschen gebe, die glaubten, krank zu sein. Beispiel: «Man geht heutzutage mit einem Mückenstich zum Hausarzt oder zum Notfallarzt. Hier stellt sich die Frage, wie gehen wir damit um? Wenn wir das tolerieren, machen wir unser System kaputt. Niemand sagt ‘so nöd’.» Das Problem sei eben auch, dass man niemanden zwingen könne Hausarzt zu werden, oder nach Buchs, nach Sevelen oder Sennwald zu kommen. Das könne auch der Ärzteverein nicht bestellen. «Die einzige Möglichkeit besteht darin, die Arbeit, die Dienstleistung des Hausarztes so attraktiv wie möglich zu gestalten.» Damian Schöbi steht dem neuen St. Galler Ausbildungsprogramm «Joint Medical Master» positiv gegenüber.

Trotzdem hat er Vorbehalte: «Allerdings ist es fraglich, ob diese Ausbildung uns mehr Hausärzte ins Werdenberg bringen wird.» Es gäbe genügend Möglichkeiten, mittels Abbau unsäglicher Vorschriften im administrativen Bereich positiv einzugreifen. Ähnlich spielt sich das für Fachärzte der Pädiatrie ab, die für kinderärztliche Grundversorgung zuständig sind. (bey)