Die Brot-für-Alle-Kommission der Evangelischen Kirchgemeinde startete die diesjährige Sammelaktion mit einem Gottesdienst und dem Suppentag.
«Geld gewonnen, Land zerronnen.» So lautet das Thema der Brot-für-Alle-Aktion in diesem Jahr. Das Thema macht deutlich, dass auch Schweizer Investitionen in Grossplantagen Menschen die Existenzgrundlagen rauben. Zu Beginn des Gottesdienstes, der von der Dorfmusig Grabs musikalisch begleitet wurde, standen die Gruppenmitglieder auf Zeitungen, welche das eigene Landstück symbolisierten. Bewegten sie sich davon weg, raubte der «Räuber», welcher als Vertreter der Grosskonzerne agierte, dieses Stück Land. Anni Vetsch von der Brot-für-Alle-Kommission verdeutlichte in der Begrüssung die Botschaft hinter dem Thema: «Land soll dem Leben dienen, nicht dem Profit.» Ein Filmbeitrag zeigte, welche katastrophalen Folgen dieser Landraub, auch von Schweizer Ban- ken unterstützt, für die dortige Bevölkerung und Umwelt hat. Aber er zeigte auch, was wir hier konkret tun können, etwa in dem wir nachhaltige Projekte unterstützen.
Pfarrer Martin Frey verwies in der Predigt darauf, dass wir die Stimme erheben und protestieren können, wenn wir Ungerechtigkeiten sehen. Auf einen Einzelnen würden die Firmen nicht hören, aber wenn viele ihre Stimme erheben, nähmen sie dies sehr Wohl zur Kenntnis. «Fair gehandelte Produkte im Weltladen oder bei den Grossverteilern zeigen sehr wohl, dass sich etwas entwickeln kann», gab er ein Beispiel.
Die Geschichte von Nabot und König Ahab im Alten Testament (1 Kön 21,1–29) sei auch eine Mahnung, dass Gott auf der Seite der Unterdrückten und Schwachen stehe – und dass nicht folgenlos bleiben kann, was wir tun. Er wünschte allen den Mut, ihre Stimmen gegen Ungerechtigkeit zu erheben. Aber auch Vorsicht, wenn sie versucht seien, anderen Unrecht zu tun.
Anni Vetsch gab Rechenschaft über das finanzielle Ergebnis des Jahres 2016. Die Einzahlungen erreichten knapp 18000 Franken.16000 Franken wurden an Brot für Alle weitergeleitet. Dann stellte sie die vier Projekte vor, welche dieses Jahr mit je 4500 Franken unterstützt werden. In der demokratischen Republik Kongo führt die Heilsarmee an 28 Orten Gesundheitszentren. In Palästina unterstützt Mission 21 das Projekt Sternenberg, welches geistig behinderten Kinder und Erwachsenen hilft, dass sie sich in die Gesellschaft integrieren können.
In Malaysia unterstützt ebenfalls Mission 21 in der Provinz Sabah auf vielfältige Weise die Menschen auf ihrem Weg zur Selbsthilfe. In Bolivien unterstützt Connexio, das Hilfswerk der evangelisch-methodistischen Kirche, die Arbeit der einheimischen Gemeinden mit Kindern und Jugendlichen. Im Anschluss an den Gottesdienst erzählte Barbara Oppliger in einem Diavortrag mehr von diesem Projekt und von Bolivien.
Nach dem Gottesdienst genossen Besucherinnen und Besucher im Kirchgemeindehaus eine feine Kartoffel-Lauch- oder Gerstensuppe. Gross war später die Auswahl an feinen Kuchen, Torten und Desserts zum Kaffee. (ht)