Die Zeckensaison hat mit dem Ende der kalten Tage endgültig begonnen. Doch Zeckenbisse müssen nicht gefährlich sein, wenn die richtigen Vorkehrungen getroffen werden. Auskunft über die Zecken-Risikogebiete gibt eine App des Bundesamtes für Gesundheit.
ST. GALLEN/REGION. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) registrierte bis Ende April deutlich mehr Arztbesuche wegen Zeckenbissen als in den Jahren zuvor: Während es 2008 bis 2015 bis dahin durchschnittlich 1950 Arztbesuche waren, stieg diese Zahl heuer auf 4000 an.
Da bis Ende April jedoch kein Anstieg an Erkrankungen infolge Zeckenbissen festgestellt wurde, sagt Adrian Kay, Mediensprecher des BAG: «Die gleichbleibenden Fallzahlen lassen erahnen, dass die Bevölkerung sensibilisierter mit dem Thema umgeht und häufiger einen Arzt aufsucht.»
Mit Zeckenbissen muss vor allem im Wald gerechnet werden. Als Information über Risikogebiete – dazu gehören auch Teile des Rheintals – hat das BAG letztes Jahr eine Applikation für Apple-Smartphones und -Tablets lanciert. «Zecke» informiert über das Risiko, am individuellen Standort von Zecken gebissen zu werden, und gibt Tips zu Prävention oder Nachsorge.
Zecken ernähren sich vom Blut ihres Wirtes. Dabei können sie zwei Krankheiten übertragen: Zum einen Borreliose, die zu Hautrötungen und Grippesymptomen führt. Gegen sie gibt es keine Impfmöglichkeit. In der gesamten Schweiz wurden bis Ende April 1100 Fälle von Borreliose bei Menschen gezählt. Da die Krankheit bleibende Schäden anrichten kann, ist eine Behandlung zwingend notwendig.
Zum anderen kann das FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ausgelöst werden, das zu grippeartigen Symptomen und in schlimmen Fällen Hirnhautentzündungen führen kann. Gegen FSME ist eine laut BAG «sichere und gut wirksame Impfung» vorhanden, die in Risikogebieten empfohlen wird. 80 Prozent der Patienten, die sich mit FSME infiziert haben, müssen laut Merkblatt des BAG ins Spital eingeliefert werden.
Vorbeugen kann man mit einigen Massnahmen. Adrian Kay sagt: «Gut abschliessende Kleidung sowie das Meiden von Unterholz können einen Zeckenbiss verhindern.» Er empfiehlt auch Schutzmittel für die Haut und Insektizide für die Kleider.» Wer heim kommt, sollte sich, Familienmitglieder und Haustiere auf Zeckenbisse untersuchen. Eine Zecke sollte raschmöglich mit einer spitzen Pinzette entfernt werden. So kann man einer Borreliose-Erkrankung vorbeugen.
Wurde eine Zecke entfernt, sollte die Stelle desinfiziert und einige Tage beobachtet werden. Zeigen sich Beschwerden wie Kopf- oder Gelenkschmerzen, Hautrötungen oder grippeartige Symptome, ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Sinnvoll sei, Ort und Zeit des Zeckenbisses aufzuschreiben.