Der Gemeinderat beantragt der Bürgerschaft eine Erhöhung des Steuerfusses um 4 Prozent. Der Voranschlag 2015 rechnet trotz intensivem Sparprogramm und einer Erhöhung des Steuerfusses von 145 auf 149 Prozent mit einem Verlust von 799 200 Franken.
Rechnungsabschluss 2014
Die Rechnung für 2014 der Politischen Gemeinde Gams schliesst mit einem Aufwandüberschuss von gut 287 000 Franken ab.
Budgetiert wurde ein Verlust von 849 400 Franken. Damit beträgt die Besserstellung gegenüber dem Budget knapp 562 000 Franken. Dieser Abschluss ist auf den Minderaufwand in praktisch sämtlichen Aufgabenbereichen und leicht höhere Steuereinnahmen zurückzuführen. Vor allem im Bereich Soziale Wohlfahrt mussten letztes Jahr deutlich weniger Mittel eingesetzt werden als budgetiert.
Der bessere Abschluss in diesem Bereich ist aber auch durch hohe, einmalige Rückerstattungen von Sozialhilfeempfängern beeinflusst. Der geplante Reservebezug fällt damit deutlich geringer aus. Aufgrund des besseren Ergebnisses und dem sparsamen Umgang mit den Mitteln muss die Gemeinde Gams jedoch Finanzausgleichsmittel von rund 645 000 Franken an den Kanton zurückzahlen. Diese Rückzahlung ist im vorliegenden Abschluss bereits berücksichtigt.
Der Verlust wird der Reserve für künftige Ausgabenüberschüsse belastet. Damit beträgt das Eigenkapital per Ende 2014 noch 2,047 Mio. Franken. Vor allem die Unterstützung aus dem kantonalen Finanzausgleich ist stark rückläufig. Hat die Gemeinde Gams im Rechnungsjahr 2011 noch Ausgleichszahlungen in der Höhe von 4,64 Mio. Franken erhalten, so waren es im Jahr 2014 «nur noch» 2,81 Mio. Franken.
Die Schlechterstellung in der Kontogruppe 19 ist mit der Rückzahlung von 645 000 Franken für zu viel erhaltene Ausgleichsmittel aus der 2. Stufe begründet. Die detaillierte Analyse des Ergebnisses und auch des Voranschlags 2015 zeigt, dass die Gemeinde Gams ein strukturelles Defizit bereits über die letzten drei Jahre aufweist.
Budget und Steuerfuss 2015
Vor allem die sehr stark gestiegenen Lasten bei der Restfinanzierung der Pflegefinanzierung und des öffentlichen Verkehrs sowie die sinkenden Ausgleichszahlungen aus dem kantonalen Finanzausgleich lassen den Gemeindehaushalt in ein Ungleichgewicht fallen. Alleine für die Restkosten der stationären Pflegefinanzierung (Budget 370 000) und die Beteiligung an den ungedeckten Kosten des öffentlichen Verkehrs (Budget 270 000) sind knapp 12,5 Steuerprozente nötig. Diese Mehrbelastungen können von der Gemeinde Gams nicht mehr länger aufgefangen werden, ohne dass der Gemeindesteuerfuss angepasst wird.
Der Gemeinderat beantragt der Bürgerschaft in Absprache mit der Geschäftsprüfungskommission eine Erhöhung des Steuerfusses um 4 Prozent. Der Voranschlag 2015 rechnet trotz intensivem Sparprogramm und einer Erhöhung des Steuerfusses von 145 auf 149 Prozent mit einem Verlust von 799 200 Franken. Das Defizit soll mit dem Eigenkapital ausgeglichen werden.
Im Voranschlag 2015 sind Beiträge aus dem individuellen Sonderlastenausgleich (= 2. Stufe des Finanzausgleichs) von 586 000 Franken enthalten. Ohne diese Mittel aus dem kantonalen Finanzausgleich würde das Defizit des Gemeindehaushalts deutlich höher ausfallen und das Eigenkapital wäre rasch aufgebraucht. Die Beiträge der 2. Stufe sind jedoch direkt an den effektiven Rechnungsabschluss 2015 gekoppelt und gemäss den Erfahrungen der letzten Jahre sehr schwierig abzuschätzen. Die Entwicklung des kantonalen Finanzausgleichs in den kommenden Jahren ist noch völlig offen, was die Finanzplanung der Gemeinde Gams sehr schwierig macht. Im Budget 2015 sollen anfallende Buchgewinne aus allfälligen Landverkäufen im «Möösli» und «Wolfsagger» wiederum für budgetierte, zusätzliche Abschreibungen in gleicher Höhe verwendet werden. Diese Zusatzabschreibungen werden jedoch nur realisiert, wenn die geplanten Buchgewinne auch tatsächlich realisiert werden können. Der Gemeindehaushalt wird dadurch langfristig von geringeren Amortisationslasten profitieren. Sind in der Rechnung 2014 noch Abschreibungen von total 3,024 Mio. Franken getätigt worden, so belaufen sich diese im Budget 2015 noch auf 1,94 Mio. Franken (ohne Spezialfinanzierungen) – davon entfallen 1,23 Mio. Franken auf Abschreibungen im Schulbereich (hauptsächlich Schulanlagen).
Verschuldung konnte weiter
gesenkt werden
Die Gemeinde Gams hat sich in den letzten Jahren durch grosse zusätzliche Abschreibungen massgeblich entschuldet. Die Pro-Kopf-Verschuldung konnte innert Jahresfrist weiter von 2400 auf 2054 Franken reduziert werden. Dies sind pro Person immerhin 346 Franken oder total 1 003 668 Franken weniger als vor Jahresfrist. Die Verschuldung der Gemeinde Gams hat sich damit von 7,736 auf 6,733 Mio. Franken (inklusive Spezialfinanzierungen) verringert. Zum Vergleich: Im Jahr 2002 betrug die Verschuldung der Gemeinde Gams (Politische und Schulgemeinde) noch knapp 30 Mio. Franken.
Rechnungsabschluss Wasserversorgung Gams
Die Rechnung 2014 der Wasserversorgung schliesst mit einem Gewinn von Fr. 76 232.57 ab. Das Budget rechnete mit einem Defizit von 2500 Franken. Gegenüber dem Voranschlag bedeutet dieses Ergebnis der laufenden Rechnung eine Besserstellung von rund 78 700 Franken. Für diesen besseren Rechnungsabschluss sind zum grössten Teil die höheren Anschlussbeiträge (+ 65 910 Franken) und geringere Ausgaben verantwortlich. Der Ertrag aus Wasserverkauf und Feuerschutzgebühren liegt mit 513 431 Franken rund 1569 Franken oder 0,3 Prozent unter dem Budget. Der Gemeinderat hat beschlossen, den Gewinn für zusätzliche Abschreibungen auf den Anlagen der Wasserversorgung zu verwenden.
Kennzahlen zum Steuerwesen
2014 waren total 2279 Steuerpflichtige Personen im Register. Die Steuerkraft ist mit 1881 Franken (einfache Steuer) im Vergleich zum Vorjahr (1924) leicht gesunken. Dies ist vor allem auf geringere Erträge bei den übrigen Steuern (juristische Personen, Grundstückgewinnsteuern, Quellensteuern usw.) zurückzuführen. Gams liegt damit im 48. Rang von 77 Gemeinden (Vorjahr: 40. Rang, Kantonsmittel = 2314 Franken). Die Einkommens- und Vermögenssteuern der natürlichen Personen sind weiter leicht angestiegen (+2,5 Prozent), hingegen war bei den kantonalen Steuern gegenüber dem Vorjahr ein Einbruch von –38,4 Prozent zu verzeichnen.
Die Steuerausstände über die Steuern aller Jahre sind von 5,00 auf 5,85 Prozent leicht angestiegen. Das Kantonsmittel liegt mit 11,56 Prozent jedoch deutlich höher. Im Rechnungsjahr 2014 mussten in der Gemeinde Erlasse und Abschreibungen von insgesamt 0,42 Prozent hingenommen werden. Das Kantonsmittel lag ebenfalls bei 0,42 Prozent. Der Veranlagungsstand darf im kantonalen Vergleich als sehr gut bezeichnet werden und lag per 31. Dezember 2013 bei über 91 Prozent.
Die Entschädigungen an die Gemeinde Gams sind mit total 122 795 Franken leicht höher ausgefallen als im Vorjahr (2013 = 119 820 Franken). Darin enthalten sind eine Grundaufwandentschädigung sowie Veranlagungsentschädigungen für Staats- und Gemeindesteuern und die Bezugsprovision für direkte Bundessteuern.
Umweltputzete 2015
Am Samstag, 28. März 2015, findet in den Gemeinden der Region Werdenberg und der Liechtensteiner Gemeinden die «Umweltputzete» statt. Ziel dieser Aktion ist es, die Gemeinden von Unrat und Abfall entlang der Strassen, Bäche, Waldränder und Windschutzstreifen zu befreien. Leider ist «Littering» in der Region nach wie vor ein echtes Problem. Ziel der Kommission für Natur, Umwelt und Energie und des Gemeinderates ist es jedoch, dass sich Gams als saubere Gemeinde rühmen darf. Helfen Sie uns dabei. Jedermann ist eingeladen, bei der Umweltputzete mitzuhelfen. Besammlung der Teilnehmer ist um 8.30 Uhr beim Löwenplatz Gams. Dauer bis circa 12 Uhr, anschliessend sind die Teilnehmer zum «Zmittag» eingeladen. Besten Dank für Ihre Mitarbeit.
Herzliche Gratulation
Im März 2015 feiern in Gams folgende Personen einen hohen Geburtstag:
• Hardegger Josef, Gasenzenstrasse 59, 5.3.1935 • Lenherr-Good Helmut, Möösli 24, 7.3.1940 • Lippuner-Eggenberger Peter, Haagerstrasse 79, 17.3.1940 • Dürr-Lenherr Luisa, Rotenberg 1120, 18.3.1940 • Cavalli-Bollhalder Adelheid, Gasenzenstrasse 10, 21.3.1934 • Dürr-Kaiser Emma, Brugg 2, 22.3.1926 • Hees Gerhard, Erlen 29, 24.3.1928 • Kaspar-Eberhardt Werner, Hinderbergstrasse 24, 27.3.1933 • Bösch-Lüchinger Laura, Haagerstrasse 25, 31.3.1929 Wir gratulieren allen ganz herzlich zum Geburtstag und wünschen ihnen weiterhin gute Gesundheit, Zufriedenheit und viel Glück.
Lebensmittelkontrollen
Das Kantonale Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen informiert über die Inspektionstätigkeit im Jahre 2014. In der Gemeinde Gams sind derzeit 24 kontrollpflichtige Betriebe (ohne Automaten, Verkaufs- und Marktstände) registriert. Von diesen sind im Jahr 2014 zehn überprüft worden. In keinem Betrieb mussten aufgrund ungenügender Inspektionsergebnisse weitere Nachkontrollen angeordnet werden. In drei Betrieben wurden Proben entnommen. Von 15 erhobenen Proben musste eine beanstandet werden. Die Inspektionen erfolgen risikobasiert. Gute Ergebnisse führen zu längeren Inspektionsintervallen. Betriebe, die durch Selbstverschulden ein erhöhtes Risiko aufweisen, werden in kürzeren Abständen kontrolliert. Im Kanton St. Gallen sind rund 2050 Betriebe im Verpflegungsbereich tätig.
Gasenzenstrasse vortrittsberechtigt
Die Gasenzenstrasse ist seit einigen Jahren durchgehend von der Gamser Dorfkreuzung bis nach Sennwald als Kantonsstrasse eingestuft. Die Strasse ist im Eigentum und Unterhalt des Kantons; zuständig dafür ist das SKI Buchs. Bereits vor einiger Zeit haben die beiden Gemeinden Gams und Sennwald bei der Abteilung Verkehrstechnik der Kantonspolizei einen Antrag gestellt, diese Strasse sei als vortrittsberechtigte Nebenstrasse einzustufen, damit der «normale Rechtsvortritt» auf dieser Strasse nicht gilt und stattdessen der Verkehr auf der Gasenzenstrasse vortrittsberechtigt ist.
Die Kantonspolizei hat die entsprechenden Übersichtsaufnahmen in einem Massnahmenpapier festgehalten. Die Änderung im Vortrittsregime dieser Kantonsstrasse bedingt eine entsprechende Verfügung der Kantonspolizei St. Gallen. Diese wird in den nächsten Tagen öffentlich publiziert. Anschliessend erfolgen die entsprechenden Signalisationen und Bodenmarkierungen bei den einmündenden Strassen. Mit dieser Massnahme werden klare Verhältnisse in Bezug auf das Vortrittsrecht geschaffen.
Strassenverkehrszählung 2014
Das Tiefbauamt des Kantons St. Gallen hat im Jahr 2014 wiederum an verschiedenen Örtlichkeiten im Kanton St. Gallen automatische Strassenverkehrszählungen durchführen lassen. Die Auswertung auf den Kantonsstrassen ergab im Durchschnitt eine Verkehrszunahme von 1,1 Prozent. In Gams ist seit 14. Oktober 2013 beim «alten Zoll» eine neue Zählstelle in Betrieb. Der durchschnittliche, tägliche Verkehr (DTV) wird mit 2839 Fz gemessen. Der höchste Werktag war am 9. Juni 2014 mit 4498 Fz, was 158 Prozent des DTV ist. Der LKW-Anteil liegt bei 4,6 Prozent (Vorjahr 4,0 Prozent). Total wurden 1 036 295 Fz gemessen. Weitere Details finden Sie im Internet unter folgendem Link: www.verkehrszahlen.sg.ch.
Bericht regionale Pilzkontrolle
Im Jahr 2014 war das Pilzvorkommen mittelmässig gut. Die trockene und warme Witterung im März und April, mit folgendem Bodenfrost am 16. April, bot den Frühlingspilzen keine idealen Bedingungen für ihr Wachstum. Die Spitz- und Speisemorcheln sowie die Käppchen-Morcheln waren nicht zahlreich. Im regenreichen Sommer fruktifizierten die Sommer- und Herbstpilze sehr früh. Mitte Juli konnten Pilzsammler in den Hügelregionen die beliebten Speisepilze wie Eierschwamm und Steinpilz finden. Am grössten war die Artenvielfalt um den 20. August. Schweinsohren, Zigeuner, viele Pfifferlingsarten, Totentrompeten, Täublinge usw. erfreuten die Sammler. Weniger gut vertreten waren die Röhrlinge der montanen Regionen. Die nächtlichen Temperaturen unter 13 °C im September und Oktober führten zu einem Rückgang wärmeliebender Röhrlinge.
Kontrolle
Die Pilzsammler brachten ihr Sammelgut sortiert zur Kontrolle. Die Kontrollstelle wurde vom 15. Juli bis zum 23. Oktober betreut. Es wurden insgesamt 133 Kontrollscheine für 76 kg Pilze ausgestellt (2013: 61 Kontrollscheine für 41 kg). 39 Kontrollen enthielten total 3 kg ungeniessbare Pilze und bei 25 Kontrollen wurden insgesamt 3 kg giftige Pilze entsorgt (2013: 4 kg). Unter den konfiszierten Giftpilzen befanden sich ein Kegelhütiger Knollenblätterpilz, zwei Grüne Knollenblätterpilze, 1 Gift-Riesenschirmling, 200 g des Spitzgebuckelten Rauhkopfs, 100 g Gift-Häublinge, zwei Pantherpilze, zwei Tiger-Ritterlinge, ein Satanspilz, Risspilze, Rinnigbereifte Gift-Trichterlinge, Grünblättrige Schwefelköpfe, Falsche Satanspilze und Weisse Raslinge.
Fortsetzung auf Seite 11