Gestern eröffnete die Strickrunde Gams in der Pizzeria zum Gasenzen ihr Verkaufslokal. Zweimal monatlich kann hier Gestricktes gekauft oder in Auftrag gegeben werden.
Corinne Hanselmann
Flink bewegen sich die Nadeln in den Händen der Strickerinnen. Masche um Masche entstehen hier S ocken und Kinderpullover mit verschiedenen Mustern und Farben. Gleichzeitig unterhält sich die Frauenrunde und heisst hereinkommenden Besuch in der Pizzeria zum Gasenzen willkommen. Hier eröffnete die Strickrunde Gams gestern ihr Verkaufslokal, in dem sie jeweils am ersten und dritten Montag im Monat von 9 bis 11 Uhr für Verkauf, Beratung und Bestellungen anwesend ist, das nächste Mal am 22. Mai. Zudem durften die Strickerinnen ein Schaufenster gestalten und die Wirtin Gordana Kzmanovic – die zu den Strickerinnen gehört – verkauft die ausgestellten Waren auch.
13 Gamserinnen gehören derzeit der Strickrunde an. Sie zählen das «Lisme» zu ihren liebsten Freizeitbeschäftigungen. Einmal monatlich treffen sie sich am Freitagnachmittag im Spielgruppenzimmer im Bsetzi zum gemeinsamen Stricken. Dort, aber vor allem auch zu Hause, entstehen Werke wie Decken, Teddybärchen, Kinderkleider und pro Jahr über 100 Paar Socken, die dann verkauft werden. «Wir erfüllen auch Kundenwünsche auf Bestellung», sagt Leiterin Christa Knupp.
Die aufgestellten Frauen der Strickrunde haben viel Erfahrung und Wissen, welches sie auch weitergeben. «Wir bieten gerne Hilfe an, wenn jemand bei einer Strickarbeit nicht mehr weiter weiss», so Knupp. Sie hat die Leitung der Strickrunde seit 2013 inne. «Die Gruppe besteht alten Unterlagen zufolge seit 1992.» Entstanden sei sie aus der Frauengemeinschaft heraus. «Schon damals spendete die Strickrunde den Gewinn jeweils an wohltätige Institutionen». Ab 1998 konnten sie ihre Werke im Volg Gams verkaufen, was auch heute noch der Fall ist. Seit dem Jahr 2000 ist die Strickrunde mit einem Stand an Märkten präsent, mittlerweile an allen drei Gamser Märkten: Frühlings-, Herbst- und Chlausmarkt. Die Gärtnerei Rogger verwendet die gestrickten Babyfinkli zudem gerne als Dekoration bei Geschenken zu Geburten.
Mit dem Erlös aus dem Verkauf gönnen sich die Frauen einmal im Jahr ein gemeinsames Mittagessen. Was übrig bleibt, wird gespendet. So konnte die Strickrunde im vergangenen Jahr rund 2500 Franken ans Hospiz Werdenberg sowie ans Wohnheim Jung Rhy in Altstätten übergeben. Der Gewinn des laufenden Jahres soll an die Stiftung Theodora gespendet werden, die das Leiden von Kindern in Spitälern durch Freude und Lachen lindert.
«Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht stricke», erzählt eine Strickerin aus der gemütlichen Runde. Beim «Lismen» könne sie nach einem strengen Arbeitstag abschalten. Die Strickerinnen sind zwischen 48 und 89 Jahren alt. «Es wäre schön, wenn sich auch Jüngere zu uns gesellen würden», meint die Jüngste der Runde.