Solaranlagen und Wärmepumpen der neusten Generation stehen bei der Heizplan AG im Zentrum. Firmengründer Peter Schibli führte die Mitglieder des Lions Clubs Werdenberg durch das Unternehmen.
Bei der Firmengründung vor 33 Jahren fanden erneuerbare Energien noch wenig Aufmerksamkeit. Heute schaut das ganz anders aus, wie Peter Schibli den Mitgliedern des Lions Clubs (LC) Werdenberg am Donnerstagabend erläuterte. Präsident Thomas Schwizer konnte eine stattliche Gruppe Interessierter begrüssen, obwohl bei der Festlegung des Datums das Osterwochenende nicht beachtet wurde.
Innerhalb von drei Jahrzehnten realisiert das Unternehmen, welches erneuerbare Energien ins Zentrum stellt, den dritten Bau. «Anhand unserer Baukörper wird die Entwicklung des technischen Fortschritts sichtbar», so Peter Schibli. Der «jüngste Streich», der Erweiterungsbau, der in Zusammenarbeit mit der GLB (Genossenschaft für landwirtschaftliches Bauen) Gams gleich neben dem aktuellen Firmensitz realisiert wird, soll zeigen, wie heute Fassaden und Dach als Kraftwerk gestaltet werden. «Wir wollen das, was wir unseren Kunden empfehlen, zuerst selbst probieren», erklärt der Firmengründer seine Philosophie.
70 Prozent Geschäftshaus und 30 Prozent Wohnen, diese Idee wurde im Jahr 2001 mit dem Synergiepark in der Gamser Karmaad realisiert. Damals flossen die Aspekte Natur, Qualität und Ökologie ein und der Synergiepark sollte als Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien dienen. Schon damals wurde intensiv mit dem NTB (Neutechnikum Buchs) zusammengearbeitet. Zehn Jahre später entstand eine energieeffiziente Produktions- und Montagewerkstatt mit Büroräumen als PlusEnergieBau (PEB). Dieser Bau erzeugt jährlich 55 000 kWh Strom und 10 900 kWh thermische Solarenergie – davon sind, wie auf der Firmenwebseite zu lesen ist, 3270 kWh nutzbare Energie. Bei einem Gesamtenergieverbrauch von 13 000 kWh/a und einer nutzbaren Energieerzeugung von 58 283 kWh/a weist dieses Gebäude eine Eigenenergieversorgung (EEV) von 448 Prozent auf und senkt die CO2-Emissionen um 44 Tonnen pro Jahr.
Für Peter Schibli ist klar, dass die Energiezukunft schon längst begonnen hat. «Wir müssen uns aber in vielen Bereichen umstellen. Waschmaschinen und Geschirrspüler sollen nicht mehr während der Nacht, sondern tagsüber, wenn die Sonne Strom produziert, gebraucht werden.» Auch bei der Aufladung der Elektroautos gehe es nicht darum, in möglichst kurzer Zeit die Batterien aufzuladen. «Es geht um intelligente Lösungen und dabei kann berechnet werden, innerhalb welcher Zeit welche Kapazität geladen werden soll.»
Wer sich während so langer Zeit mit erneuerbaren Energien befasst, wie dies bei Schibli der Fall ist, schaut auch voller Interesse in die nähere Zukunft. Dies zeigte sich unter anderem bei der Aussage: «Energie soll in Zukunft dort produziert werden, wo sie gebraucht wird. Das erspart den Bau teurer Netze und dank immer effizienter werdenden Batterien, kann der Strom auch besser gespeichert werden.» Völlig autarkes, also vom Stromnetz unabhängiges Wohnen und Arbeiten sei heute schon möglich, «allerdings müssen sich die Besitzer dann intensiv mit den vorhandenen Kapazitäten auseinander setzen», so die Botschaft des Fachmanns.
Adi Lippuner