Mit «Groove Pilot» veröffentlichen die Elektro-Musiker Hack & Nick ihr erstes Album. Sie zeigen darauf, was man sonst noch alles mit einem Hackbrett anstellen kann – und dass es weiterhin «urchig» klingt.
REGION. «Urchig» war jener Begriff, der hellhörig machte. Denn er kam überraschend. Da wollte der W&O wissen, was den Hörer erwartet, wenn dieser die Platte «Groove Pilot» auflegt – das erste Album des Duos Hack & Nick.
«Sehr vielfältig» sei es, wegen der ganz unterschiedlichen Entstehungsweise der einzelnen Songs. «Dynamisch» sei es, etwa wegen der Klangfarbe des Hackbretts. «Es tönt nie zweimal gleich.» Und dann huscht dem DJ Nikolai Stolz das Wort «urchig» über die Lippen.
Mal ehrlich. Was soll daran noch urchig sein? Der Sound, den er gemeinsam mit Christian Tinner macht, passt wohl kaum mehr zu einer volkstümlichen Stubete. Nun gut, mit dem Hackbrett prägt ein traditionelles Instrument die Musik von Hack & Nick. Aber auch wie dieses daherkommt: keine Chüeli mehr, keine Blüemli mehr, ja nicht einmal ein Resonanzkörper. Stattdessen Tonabnehmer wie bei einer E-Gitarre und LED-Lämpchen. «Sieht geil aus.» Aber was soll daran noch urchig sein?
Es war kein Versprecher. «Groove Pilot» ist urchig. Ganz ohne Dreivierteltakt, ohne Jauchzer, ohne Senntumsschellen. Auf «Groove Pilot» definiert sich der Begriff «urchig» nur anders: Es ist Musik, die direkt daherkommt, oft minimalistisch. Ohne Schnörkel, dafür mit einer klaren Absicht. Wenn nämlich Christian Tinner auf seinem Hackbrett aufspielt, «lüpfig» möchte man sagen, geht es meistens ums Tanzen. Nur hat Tinner den Vorteil, dass es bei ihm keine fixen Schrittfolgen braucht, stattdessen soll man sich zu dieser elektronischen Volksmusik bewegen, wie man sich fühlt – in Anlehnung an Hack & Nicks ersten Song «Feels Good».
Er ist auch auf «Groove Pilot» enthalten. Die Sängerin Julia Hagne aus Grabs, die regelmässig in der Lokremise in Buchs zu hören ist, lieh für «Feels Good» ihre Stimme. Einen tiefen Bezug zur Region hat nicht nur die Musik, sondern auch der physische Tonträger. Das Albumcover wurde vom Grabser Michi Grässli gestaltet. Tontechnisch werden Hack & Nick schon seit langem vom Buchser Philipp Köppel unterstützt.
Einfluss auf die Musik von Hack & Nick haben allerdings auch Freunde und Zuhörer: «Was für uns ebenso zählt, ist, was die Leute von der Musik denken», sagt Nick Stolz. «Auch wir machen Musik fürs Volk», ergänzt er.
Wer jetzt das dringende Bedürfnis verspürt zu tanzen, muss sich gar nicht mehr lange gedulden. Das Erscheinen von «Groove Pilot» wird heute Samstag im «Krempel» in Buchs gefeiert. Türöffnung ist um 22 Uhr. FJ Igore und Tobias Köppel stimmen die Gäste ein auf die Show von Hack & Nick.
«Groove Pilot» ist als CD und Vinylplatte bei Livekonzerten von Hack & Nick, auf iTunes und auf der Webseite www.hackandnick.ch erhältlich.