Einheimische Biobauern als Vorreiter der Qualität

SALEZ/FLAWIL. Mit der Agrarpolitik 2014 bis 2017 – kurz AP 14–17 – hat sich der Bund verpflichtet, mittels neuen Instrumenten die Qualität und Nachhaltigkeit in der Land- und Ernährungswirtschaft zu verbessern.

Ruth Bossert
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SALEZ/FLAWIL. Mit der Agrarpolitik 2014 bis 2017 – kurz AP 14–17 – hat sich der Bund verpflichtet, mittels neuen Instrumenten die Qualität und Nachhaltigkeit in der Land- und Ernährungswirtschaft zu verbessern. Markus Hobi sagte vor 80 Biobauern an der Hauptversammlung von Bio Ostschweiz, das – von ihm geleitete – Landwirtschaftliche Zentrum Salez sehe sich deshalb als Katalysator und Motor, der Landwirtschaft zu helfen, qualitativ hochstehende Lebensmittel zu produzieren.

Die Biolandwirtschaft nehme seit Jahrzehnten eine Vorreiterrolle ein, wenn es um das Qualitätsmanagement gehe. Der Erfolg und die steigende Nachfrage nach biologisch produzierten Lebensmitteln bei den Konsumenten geben der Organisation Bio Suisse und ihren Produzenten Recht. Deshalb sei es auch für das LZSG unabdingbar, seine Beratungs- und Weiterbildungsangebote gezielt auf die Qualität auszurichten. «Wir müssen unsere Junglandwirte sensibilisieren, damit sie die Qualität vor die Quantität ihrer Produkte stellen.»

Ganzheitliche Sicht steigern

Die Auslegung von Qualität sei oft nicht einfach zu definieren, erklärte Hobi. «Doch wenn der Kunde wiederkommt, kann von einer guten Qualität des Produktes ausgegangen werden.» Es sei die Aufgabe ihrer Fachstellen, die Junglandwirte in der Ausbildung und in den umfangreichen Weiterbildungsangeboten zu ermuntern, der hohen Qualität der Produktionsmethoden Rechnung zu tragen. Die ganzheitliche Sicht, die bei der Biolandwirtschaft längst zur Normalität gehöre, müsse heute auch in der konventionellen Landwirtschaft einen noch höheren Stellenwert erhalten. Dabei spiele der Herkunftsschutz eine zentrale Rolle – Hobi erwähnte den Anbau vom Rheintaler Ribelmais, der mit der Bezeichnung AOP/IGP garantiere, dass alle Zutaten aus der Ursprungsregion stammen. Bei der St. Galler Bratwurst sei die heutige Wertschöpfung bereits auf 4000 Tonnen oder 30 Millionen Franken gewachsen.

Starkes Label Culinarium

Bei der Absatzförderung zeichnet sich das Label Culinarium besonders aus. Mit einem Umsatz von 350 Millionen Franken sei das Label heute in der Ostschweiz stark, betone es doch speziell die Regionalität, was auch bei Grossverteilern im Trend liege, sagte Hobi. Deshalb sei es für das LZSG unabdingbar, mit den bäuerlichen Organisationen zusammenzuarbeiten. So werde auch das Kursangebot ständig den Bedürfnissen angepasst. Weiterhin werden deshalb auch Umstellungsberatungen für Bio angeboten, und «Homöopathie» und «Tiersignale verstehen» sind weitere Bereiche, die beim LZSG angeboten werden.