Einmal mehr konnten sich die Mitglieder des Jodlerklubs Bergfinkli Grabs über «volles Haus» freuen. Seine Fans wissen: Am Unterhaltungsabend steht immer beste «Jodlerkost» auf dem Programm.
GRABS. Wenn der Jodlerklub Bergfinkli zur Unterhaltung einlädt, kommen die Jodlerfreunde in Scharen. Und dies nicht nur aus der näheren, sondern auch aus der weiteren Umgebung. 46 Delegationen konnte Präsident Hans Vetsch am Samstagabend in der Mehrzweckhalle Unterdorf begrüssen – «ein Rekord», wie er mit feinem Lächeln betonte.
Das Programm versprach einiges, standen doch nebst dem Gastgeber Jodlerklub Bergfinkli Grabs, Leitung Timo Allemann, mit dem Jodlerterzett Speerchütz auch Gäste aus dem Toggenburg auf der Bühne. Zudem konnte der weit über das Simmental hinaus bekannte Jodlerklub St. Stephan, mit Dirigent, Komponist und begnadetem Jodler in Personalunion, Ueli Moor, für einen Gastauftritt gewonnen werden.
Es ist in Grabs üblich, dass während der Darbietungen in der Halle absolute Ruhe herrscht. Beim Auftritt der Jodler aus dem Simmental war es so still, dass jeder Ton von der Bühne, ob ganz leise oder kraftvoll gesungen, den ganzen Raum durchdrang. Kommentar eines Jodlerfans aus Grabs: «Die singen so harmonisch, es ist wie guter <Schmalz>, einfach perfekt.»
Und in der Tat: Die Eigenkompositionen von Ueli Moor, welche auf der aktuellen CD «I dänk chli nah», zu finden sind, gehen direkt ins Herz. Ob die 26 Mitglieder von der Alpenwelt, vom Sinn des Lebens oder von Jahres- und Tageszeiten singen, der Funke springt sofort aufs Publikum über. Bei den Anlässen des heimischen Jodlerklubs packen jeweils alle mit an. Die Aktiven stehen nicht nur als Sänger auf der Bühne und bezaubern mit ihren Darbietungen, sie sind auch als Essensträger und Losverkäufer im Einsatz. Die Jodlerfrauen backen Kuchen, engagieren sich im Service, sorgen für das passende Ambiente in der Halle und für den Bühnenschmuck, und auch die Moderatorin Erika Vetsch stammt aus den eigenen Reihen.
Nicht zu vergessen die zahlreichen Helfer im Hintergrund, sei dies bei der Beleuchtung, dem Ton oder etwa in der Küche.
Harmonie, nicht nur bei den Auftritten, sondern auch im zwischenmenschlichen Bereich ist deshalb sicht- und spürbar. Dazu nur eine kleine Beobachtung: Während einer Darbietung wird der stimmführende Jodler von einem Hustenanfall heimgesucht. Bei der dritten Strophe übernimmt der erste Jodler seinen Part, ganz selbstverständlich und ohne mit der Wimper zu zucken. Familiäre Harmonie ist auch beim Jodlerterzett Speerchütz aus Ebnat-Kappel zu spüren. Und auch die Gäste aus dem Kanton Graubünden, die Scheidnerbuaba, überzeugten mit rassiger Ländlermusik.
Nicht zu vergessen der Sonntagnachmittag: Dann wird das Unterhaltungsprogramm ein zweites Mal geboten, dann allerdings mit der Heimatbühne Werdenberg, welche dieses Jahr den Einakter «De Überfall uf d Poscht» zum besten gab.