Die Gemeinden Wildhaus-Alt St. Johann, Nesslau und Ebnat-Kappel haben am 25. November als Region das Energiestadt-Label verliehen bekommen.
TOGGENBURG. «Energie im Einklang». Mit diesem Slogan tritt das Obertoggenburg künftig als Energieregion auf. Kürzlich hat die Label-Kommission des Trägervereins Energiestadt dem Obertoggenburg das Label «Energiestadt» verliehen. Damit übernehmen die Gemeinden Wildhaus-Alt St. Johann, Nesslau und Ebnat-Kappel eine öffentliche Verantwortung zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes.
Das Label beinhaltet einen Katalog mit 79 energie- und umweltpolitischen Massnahmen. Daraus müssen mindesten 50 Prozent beschlossen oder umgesetzt sein. Diese Massnahmen werden in sechs Bereiche unterteilt: Entwicklungsplanung und Raumordnung, kommunale Gebäude und Anlagen, Versorgung und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation und Kommunikation und Kooperation.
Je ein Vertreter des Gemeinderates, der Bauverwaltung und der Bevölkerung aus den drei Gemeinden sowie zwei Vertreter der Programmleitung «Energie Schweiz» für Gemeinden, bilden die Energiekommission. Weiter unterstützt wird die Kommission durch einen Vertreter von Energietal Toggenburg. Präsidiert wird die Kommission durch Gemeindepräsident Kilian Looser aus Nesslau. Die Kommission benötigte für die Erarbeitung der Commitments und Projektideen in den letzten eineinhalb Jahren 80 000 Franken, wobei jede Gemeinde die Kosten zu je einem Drittel übernimmt. Als finanziellen Anreiz erhält die Energiestadt Obertoggenburg einen einmaligen finanzielle Betrag. Der Bund bezahlt 10 000 Franken und der Kanton 12 000 Franken.
Mit dem Label verpflichten sich die drei Gemeinden, künftig den Umgang mit Energie zu optimieren. In einem Aktivitätenprogramm werden Standards abgegeben, die den Verbrauch von bestehender Energie reduzieren und wiedererneuerbarer Energie fördern sollen. Die Kommission hat sich bereits mit Projekten befasst, die schon bald umgesetzt werden. «Alle Hausabwarte der öffentlichen Gebäude werden zu einer Schulung eingeladen», sagt Kilian Looser. Dort lernen sie, wie sie in ihrem Arbeitsumfeld den Energieverbrauch optimieren können. Ein weiteres Projekt könne beispielsweise die Strassenbeleuchtung sein. Es wird abgeklärt, ob die Beleuchtung mit LED energiesparender und kostengünstiger ist. Für die Bevölkerung wird es gemäss dem Präsidenten der Energie-Kommission auch öffentliche Anlässe geben. In der Gemeinde Nesslau startet derzeit ein Pilotprojekt. Sämtliche Umwälzpumpen werden auf ihre Funktion überprüft.
Ein festlicher Anlass zur Übergabe des Energiestadt-Labels erfolgt am Freitag, 8. Mai 2015.