Weltrekord ist geglückt

Die längste Bank der Welt misst über 653 Meter – und steht auf dem Kronberg. Aus einer Idee von Appenzeller Käse wurde ein Weltrekord. Das Möbel ist noch einige Zeit zu bestaunen.

Christoph Renn
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Diese Aussicht kann geniessen, wer sich über Facebook einen Platz auf der längsten Bank der Welt auf dem Kronberg gesichert hat. (Bild: Christoph Renn)

Diese Aussicht kann geniessen, wer sich über Facebook einen Platz auf der längsten Bank der Welt auf dem Kronberg gesichert hat. (Bild: Christoph Renn)

KRONBERG. Der St. Galler Musiker Manuel Stahlberger singt in seinem Lied «Klimawandel»: «Jetzt sind mir endlich mol bi öppis Grossem däbi.» Was er damit meinen könnte, lässt sich auf dem Kronberg erahnen: Seit gestern steht dort die längste Bank der Welt – mit über 653 Metern. Aus einem Werbegag von Appenzeller Käse ist ein Weltrekord geworden.

Mit Blick auf den Säntis

Über Facebook konnte sich jeder mit einem Klick einen Platz mit Namenstafel sichern. Nach jeder Anmeldung wuchs die Bank um 33 Zentimeter. Auch ich habe mir auf Facebook einen Platz ergattert und will herausfinden, wie es sich anfühlt, sein eigenes Namensschild auf einem Objekt zu haben, das weltweit das grösste seinesgleichen ist.

Die Bank beginnt gleich neben dem Restaurant auf 1663 Metern über Meer. Die ersten Plätze sind von Prominenten wie dem Schauspieler Uwe Ochsenknecht oder dem Gaiser Schwinger Michael Bless besetzt. Vorbei an der Prominenz geht es weiter Richtung Scheidegg. Immer entlang der längsten Bank. Ich nutze die Gelegenheit aus und setzte mich alle 50 Meter hin: einmal neben eine Familie, die picknickt, einmal neben zwei ältere Damen, die sich an der schönen Aussicht auf den Säntis erfreuen, und ein anderes Mal neben ein Pärchen – beide mit Sennenmützen –, das versucht, die Dörfer im Umkreis richtig zu benennen.

Bei etwas Grossem dabei

Mich hält es nie lange auf den Plätzen, da sie nicht mit meinem Namen angeschrieben sind. Ich weiss dank Facebook, dass mein Platz bei 419.34 Metern liegt. Nach einer halben Stunde habe ich aber erst 200 Meter hinter mich gebracht. Die nächsten Meter nehme ich im Laufschritt, vorbei an Hunderten Namensschildern. Dann komme ich zur 400-Meter- Marke – die Spannung steigt. Nur noch 20 Schritte bis zum Ziel. Und tatsächlich: Auf der Lehne glänzt mein Namensschild. Ich habe einen Platz mit Aussicht über das hügelige Appenzellerland bis hin zum Bodensee – ein spezielles Gefühl. Und wie schon Stahlberger sagte, endlich bin ich mal bei etwas Grossem dabei. Leider nur für kurze Zeit – die Bank wird voraussichtlich in drei Monaten wieder abgebrochen.