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Ostschweiz
Theresia Seyffert und Geza Kercho vom Gnadenhof Luna im Weisstannental bei Schwendi waren nach dem grossen Schneefall von letzter Woche verzweifelt: Auf Facebook suchten sie deshalb nach Helfern, die ihnen beim Schneeräumen unter die Arme greifen konnten. Jetzt hat sich die Lage stabilisiert. Doch wie viel Schaden der Schnee angerichtet hat, wird sich erst im Frühling zeigen.
Wie geht es den Tieren auf Ihrem Gnadenhof?
Theresia Seyffert: Allen Tieren geht es gut. Die Betreuung konnte jederzeit aufrechterhalten bleiben. Nach einer Woche schaufeln und schleudern können wir jetzt auch wieder mit den Mistgaretten zu den Ställen, was eine enorme Erleichterung ist. Es hat zwar immer noch sehr viel Schnee, der Föhn hat jedoch auch einiges weggeschmolzen.
Sind neben dem Zusammenbruch des einen Daches noch mehr Schäden an ihren Liegenschaften entstanden?
Wie hoch die Schäden sind und ob noch weitere Schäden unter dem Schnee an den Zäunen zum Vorschein kommen, kann im Moment noch nicht beziffert werden.
Was aber jetzt schon sicher ist, dass, sobald der Schnee im Frühling weg ist, wir einige Reparaturarbeiten und Optimierungen an diversen Dächern vornehmen müssen.
Für den Unterstand der Hänger, der zusammengebrochen ist, müssen wir aber Profis aufbieten. Aber auch das kann erst gemacht werden, wenn der Zugang komplett schneefrei ist.
Wie zeigt sich die aktuelle Situation auf dem Gnadenhof?
Die freiwillige «Schneeräumbrigade» war am Donnerstag das letzte Mal da. Die aktuelle Situation hat sich beruhigt. Wenn nicht noch einmal eine derart heftige Schneemenge vom Himmel fällt, hoffen wir, dass wir es mit unserer Schneeschleuder selber schaffen.
Was brauchen sie jetzt am dringendsten?
Ein paar freie Tage könnten wir jetzt am dringendsten brauchen. Das geht aber leider nicht. Wir haben keine Angestellten, welche unsere Arbeit hier übernehmen könnten, das können wir uns auch gar nicht leisten. Wir selber arbeiten gratis, also ohne Lohn und an sieben Tagen die Woche. Darum hoffen wir jetzt, dass der Frühling bald kommt und wenigstens die tägliche Arbeit so etwas leichter fällt.
Wieviel Hilfe haben sie bekommen?
Wir sind unendlich froh und dankbar für alle, die uns in der einen oder anderen Weise unterstützt haben. Die Menschen an unserer Seite zu haben, hat uns die Aufgabe hier immens erleichtert.
Ohne diese Hilfe können wir nicht helfen und dem einen und anderen Tier ein liebevolles und gemütliches Daheim gewähren.
Nur dank dieser Hilfe können solche Institutionen wie der Gnadenhof Luna und etliche andere bestehen.
Theresia Seyffert ist Gründerin der Stiftung Gnadenhof Luna in Weisstannental bei Schwendi. Das 200-Seelen-Dorf Weisstannental bei Schwendi liegt auf 1004 Metern über Meer. Auf Seyfferts Hof haben zurzeit rund 70 beeinträchtigte und abgeschobene Nutz- und Haustiere einen Platz, an dem sie ihr restliches Leben geniessen können. Die grossen Schneemengen vom vergangenen Freitag haben den Hof in eine bedrohliche Lage gebracht.