Gemeindeversammlung
Die Altnauer geben sich das Recht, auf Gemeindeebene Volksinitiativen zu lancieren

82 Stimmberechtigte winkten im Martinshaus die Geschäfte der Gemeindeversammlung durch. Ein dicht geschnürtes Paket an Informationen zu revidierten Reglementen sowie der neuen Gemeindeordnung luden zum Mitdenken ein.

Hana Mauder Wick
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Die Versammlung gab den Geschäften grünes Licht.

Die Versammlung gab den Geschäften grünes Licht.

Bild: Hana Mauder Wick

«Wir freuen uns, Ihre Meinungen abholen zu können», begrüsst Gemeindepräsident Hans Feuz die 100 Teilnehmer der Rechnungsversammlung. Positiv präsentiert sich der Jahresabschluss 2022: Er weist ein Plus in Höhe von 3,38 Millionen Franken aus und erhält von der Versammlung einstimmig grünes Licht.

Die 300-Meter-Schiessanlage Wolfig, die für 270’000 Franken saniert werden soll.

Die 300-Meter-Schiessanlage Wolfig, die für 270’000 Franken saniert werden soll.

Bild: Hana Mauder Wick

Ein Kreditbegehren in der Höhe von 270’000 Franken für die Sanierung der 300-Meter-Schiessanlage Wolfig wird gesprochen: Beim Zielhang ist eine starke Bleibelastung festgestellt worden; und der Kugelfang sei in die Jahre gekommen.

Eine Fülle an Informationen

«Sie alle werden heute viel beraten, diskutieren und entscheiden», leitet der Gemeindepräsident zu den Traktanden – «Revision Gemeindeordnung», «Abwasserreglement», «Reglement der Wasserversorgung» und «Beitrags- und Gebührenordnung für Erschliessungsanlagen» – weiter. Was sich vielleicht etwas trocken anhört, gehört zu den wichtigen Eckpfeilern einer Dorfgemeinschaft.

«Die aktuelle Gemeindeordnung aus dem Jahre 2002 war damals in vielerlei Hinsicht wegweisend», so Hans Feuz. Trotzdem war es an der Zeit, sie dem Hier und Heute anzugleichen. Eine Arbeitsgruppe unter externer Führung hat die neue Gemeindeordnung entworfen. Sie enthält unter anderem Themenfelder wie das Mitwirkungsrecht für Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren, formuliert die Erhöhung der Finanzkompetenzen des Gemeinderates für einmalige Ausgaben von 50’000 auf 100’000 Franken und konkretisiert die Einführung eines Initiativrechtes. Die Inhalte wurden an einem separaten Info-Anlass bereits vorgestellt. Die Vorarbeit zeigt Wirkung: Die Versammlung nimmt die neue Gemeindeordnung nach gemeinsamer Durchsicht an.

Reglemente der Zeit angepasst

Die überarbeiteten Reglemente erläutert anschliessend Gemeinderat Hanspeter Holzer. Eine Aktualisierung habe sich aufgedrängt. «So werden zum Beispiel Erschliessungsanlagen neu zu 100 Prozent von den Grundeigentümern getragen», erklärt der Gemeinderat einen neuen Punkt. Auch zu diesen Inhalten wurde die Bevölkerung mit einem separaten Anlass vorab informiert. Entsprechend reibungslos kann die Versammlung die einzelnen Punkte prüfen und für gut befinden.

Ein Abschied von vertrauten Gesichtern: Raymond Schälchli acht Jahre im Rechnungswesen, Aline Indergand, acht Jahre im Gemeinderat, und Sibylle Hofer 20 Jahre sowie Manuela Iten 16 Jahre im Einsatz fürs Wahlbüro.

Ein Abschied von vertrauten Gesichtern: Raymond Schälchli acht Jahre im Rechnungswesen, Aline Indergand, acht Jahre im Gemeinderat, und Sibylle Hofer 20 Jahre sowie Manuela Iten 16 Jahre im Einsatz fürs Wahlbüro.

Bild: Hana Mauder Wick

Zum Schluss muss Altnau nach acht Jahren im Gemeinderat Aline Indergand verabschieden. «Sie hat mit knapp 22 Jahren das Ressort Feuerwehr übernommen und seither vieles geleistet», so Hans Feuz. Sein Dank zum Schluss ging an die Bevölkerung: «Ohne sie alle würde Demokratie nicht funktionieren.»

Schulhauserweiterung macht Freude

Die Schulgemeinde findet im Vorfeld der Gemeindeversammlung statt. Schulpräsident Harry Lüthi-Gantenbein betont nach einer kurzen Begrüssung die Bedeutung von Qualität in der Bildung. 216 Schülerinnen und Schüler besuchen aktuell die Primarschule, ab dem Sommer rechnet man mit 219. Geplant sei die Einführung eines Schülerrates im Oktober und eine Elternbefragung. Treue Lehrer und Hauswarte mit durchschnittlich 9,9 Dienstjahren tragen zur Qualität der Schule bei. «Freude habe ich am Projekt Schulraumerweiterung», so der Schulpräsident. «Nächstes Jahr ist das Dach drauf», hofft er. Die Versammlung stimmt der Rechnung mit einem Ergebnis von 7354 Franken zu. (mau)