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Ostschweiz
Normalerweise steht die Sängerin zusammen mit ihrer Band Apatan auf der Bühne. Nun stellt sie sich mit der Teilnahme in der Sendung einer neuen Herausforderung.
«Ich wurde schon oft gefragt: Willst du nicht einmal bei ‹The Voice of Switzerland› mitmachen?», sagt Lea von Mentlen. Vor wenigen Wochen trat die 22-jährige Herisauerin dann erstmals in der 3+Sendung auf, die momentan ausgestrahlt wird. Die Blind Auditions hat sie erfolgreich gemeistert und sich so einen Platz im Team der «Büetzer Buebe» gesichert. Nun hat die nächste Runde gestartet, die sogenannten Battles. Der grosse Auftritt von Lea von Mentlen ist am 23. März.
Auch wenn die Herisauerin schon einige Male alleine auf der Bühne stand, sind die TV-Auftritte für sie nervenaufreibend. «Das Gefühl, dass einen so viele Leute im Fernsehen sehen, ist ungewohnt. Zudem war ich bei den Blind Auditions nervös, weil ich gehofft hatte, dass sich jemand umdreht.» Die Zeit bei «The Voice» sei für sie eine gute Erfahrung. «Ich habe bereits viele tolle Leute kennen gelernt und Freundschaften geschlossen», sagt sie.
Schon früh ist von Mentlen mit Musik in Berührung gekommen. In der ersten Klasse hatte sie Blockflötenunterricht. Dieser bereiteten ihr aber überhaupt keine Freude. «Schon nach wenigen Wochen hatte ich keine Lust mehr und ich liess das Flötenspielen bleiben.» Bald hatte von Mentlen ihre Leidenschaft entdeckt: das Singen. Über ihre gesamte Primarschulzeit war sie Teil des Kinderchors der Musikschule Herisau. Mit elf Jahren begann sie, Gesangsunterricht zu nehmen. Auch in der folgenden Schulzeit war sie aktiv in mehreren Bands und wirkte an zahlreichen musikalischen Projekten mit.
Die Freude am Singen ist über die ganzen Jahre hinweg geblieben. Nun zielt Lea von Mentlen darauf, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Im vergangenen Sommer hat sie die Fachmatura an der Kantonsschule Trogen mit der Fachrichtung Pädagogik abgeschlossen. «Ich absolviere momentan das Precollege in Basel und versuche mich demnächst an der Aufnahmeprüfung für Schulmusik mit Schwerpunkt Jazz.» Dass es in die pädagogische Richtung gehen soll, steht für die Herisauerin bereits seit längerem fest.
«Ich möchte den Leuten etwas weitergeben und ihre Freude an der Musik wecken.»
Das Leben der jungen Frau ist vollgepackt. In der Freizeit singt sie in der Band Apatan. Diese besteht aus vier Mitgliedern: Doran Weisser ist der Gitarrist, Micha Surber ist am Schlagzeug und Moreno Knöpfel spielt Klavier. Alle vier sind ehemalige Lernende der Kanti Trogen. Dass die Band entstand, war laut von Mentlen eher Zufall. Bereits vor der Gründung machten von Mentlen, Weisser und Surber zusammen Musik. Als das Trio spontan eine Anfrage bekam und Doran Weisser keine Zeit hatte, sprang Moreno Knöpfel für ihn ein. Innert weniger Stunden hatten sie acht Lieder eingeübt. «Es bestand sofort eine gewisse Harmonie zwischen uns. Ab diesem Moment war klar, dass wir nun zu viert unterwegs sein möchten. Noch am selben Abend hatten wir einen Band-Chat erstellt», sagt Lea von Mentlen.
Ihre Musik würde sie keiner bestimmten Stilrichtung zuordnen. Von Funk, Pop über Disco und Soul sei alles dabei. Die Lieder komponieren die jungen Musiker grösstenteils selber. Erst vor einigen Tagen hatten sie mehrere Stunden komponiert. «Wir bringen jeweils nur Ideen mit, nie ein fertiges Produkt.» Einzig beim Verfassen der Texte legt nicht die ganze Band Hand an. Dies ist Aufgabe der Sängerin. Lea von Mentlen fährt fort:
«Alle Lieder haben eine Aussage. So habe ich letztens einen Text über den Handykonsum verfasst. Ich schreibe über das, was mich beschäftigt»
Die Zusammenarbeit mit der Band schätzt sie sehr. «Jedes Mitglied bringt eine andere Qualität mit. Wir sind ein sehr eingespieltes Team und es herrscht eine tolle Dynamik.» Termine für die Proben zu fixieren, sei jedoch herausfordernd. «Wir proben immer nur an den Wochenenden», so von Mentlen.
In Zukunft vermehrt alleine auf der Bühne zu stehen, kann sich die junge Sängerin, obwohl sie bei «The Voice of Switzerland» alleine auftrat, eher weniger vorstellen. Sie spiele zwar etwas Klavier, um sich alleine zu begleiten, reiche es aber nicht. Trotzdem schwirrt ihr eine Idee im Kopf herum: «Ich würde gerne irgendwann einmal einen Abend gestalten, an welchem ich einige eigene schnulzige Lieder zum Besten gebe. Bis es so weit ist, wird es bestimmt noch einige Jahre dauern.»
Vorerst konzentriert sie sich auf ihre Band, mit welcher sie auch ab und zu Konzerte gibt. Auf der Bühne zu stehen, bereitet der jungen Frau viel Freude. Sie ist eine sehr offene Person und präsentiert sich gerne bei Auftritten. «Das Schönste ist für mich, wenn es mir gelingt, die Leute mit meiner Stimme zu berühren.»