Es ist ein Sonntag, wie er im Sommer-Buche steht. Die Luft noch angenehm-kühl, das Ufer des Bodensees schon belebt von Badenden. Und in der Ferne, winzigen, aufgestellten Servietten gleich, Segelboot um Segelboot. Man sieht den Pfänder und das flachere deutsche Ufer.
Es ist ein Sonntag, wie er im Sommer-Buche steht. Die Luft noch angenehm-kühl, das Ufer des Bodensees schon belebt von Badenden. Und in der Ferne, winzigen, aufgestellten Servietten gleich, Segelboot um Segelboot. Man sieht den Pfänder und das flachere deutsche Ufer. Niemand sitzt drinnen im wunderschönen, verglasten Restaurant, alle haben den Garten gewählt.
Die «Villa am See» in Goldach befindet sich an einem wunderschönen Flecken Erde, und wer sich hier den Bauch voll schlägt, kann anschliessend sogar noch einen Verdauungsspaziergang dem See entlang machen – wo sich an diesem Sonntag die halbe Ostschweiz zu erholen scheint. Silvia und Peter Runge haben das Restaurant zum Begriff gemacht; viele der Sonntagmittag-Gäste sind nicht zum ersten Mal hier. Man kann es verstehen.
Die Karte ist nicht sehr umfangreich, denn alles, was auf den Tisch kommt, muss frisch sein. Die Desserts zum Beispiel wechseln deshalb fast täglich. Ananas-Carpaccio mit Kokosnussglace, weisse Schoggi-LavendelMousse – solches steht derzeit zum Genuss bereit. Und auf der Karte mit den Hauptgängen gibt es die Runge-Klassiker: Rindsfiletwürfel Stroganoff (46.–) etwa, Lammfilet an Rotweinsauce (39.–), Mistkratzerli mit frischem Rosmarin (28.
–) oder auch Riesencrevetten vom Grill (46.–). Und, nicht zu vergessen, frische Süsswasser- und Meerfische je nach Tagesangebot.
Die Entscheidung fällt uns nicht schwer; ein Menu winkt (89.– pro Person, ab 2 Personen), das einen Querschnitt durch des Meisters kulinarisches Schaffen verspricht. Schon der wundervolle dreifache «Gruss aus der Küche» erfreut unseren Gaumen, noch mehr dann das kräftige Rindsfilet-Tatar mit Wasabi-Schaum und Salatbouquet.
Nach einem raffinierten Zwischengang – Fischfilet auf Thai-Currysauce mit schwarzem Risotto – bereuen wir nicht, dass wir dem Kellner gefolgt sind. Das iberische Pata-Negra-Filet, hat er gesagt, sei butterzart. Es stamme von dunklen Schweinen, die eine Art Wellnessbehandlung genossen hätten. Schön für die Schweine, gut für uns Menschen.
Denn genau so schmeckt dieses Filet: butterzart, zum Singen oder Jubeln gut, angerichtet auf frischen Eierschwämmli an Rahmsauce und serviert mit einer Gemüsegarnitur und Kartoffelstock.
Nun sind wir satt und freuen uns auf die Dessertvariation (wobei wir auch Käse hätten wählen können): frische Beeren mit Zitronensorbet, Mangocrème brûlée und weisse Schoggimousse mit einem Stückchen Schoggitarte.
Dazu trinken wir zwei eher leichte Weine: fruchtig-frischen Soave classico (6.–/dl) und einen fruchtigen Campo Ardosa aus dem portugiesischen Douro-Tal (8.50/dl).
Unser Eindruck: Auch in der Sommerhitze ist die «Villa am See» in Goldach ein angenehmer Ort. Hier weht meistens eine angenehme Brise; die Küche bringt derweil Spitzenleistungen auf den Tisch.
Rolf App
Villa am See, Goldach Seestrasse 64, Silvia und Peter Runge, Tel. 071 845 54 15, Fax 071 845 54 16, www.villa-am-see.ch Öffnungszeiten: 11–14.30 und 17–23.30 Uhr, Montag und Dienstag geschlossen Karte: Hauptgänge 28.– bis 49.–, Menu zu 89.– (ab 2 Personen)