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Ostschweiz
Ab sofort reduzieren die Appenzeller Bahnen den Bahnbetrieb zwischen St.Gallen und Appenzell. Bei vier der neuen «Tango»-Züge wurde ein erhöhter Verschleiss an den Rädern festgestellt. Als Ursache kommen auch die neu verlegten Gleise in Frage. Im Testbetrieb trat das Problem nicht auf.
Kaum ist die Neubaustrecke der Appenzeller Bahnen zwischen St. Gallen und Teufen eröffnet, gibt es gravierende Probleme: Bei vier der neuen «Tango»-Züge sei der Verschleiss der Räder höher als erwartet, schreiben die Appenzeller Bahnen in einer Mitteilung. Insgesamt setzte das Unternehmen ab dem 7. Oktober sieben solche Züge auf der Linie St.Gallen-Appenzell ein. Die vier betroffenen Fahrzeuge wurden am Freitag aus dem Verkehr gezogen – die Radsätze werden nun bearbeitet. «Gleichzeitig werden die Gleise zwischen St. Gallen und Appenzell laufend beobachtet, um das Zusammenspiel zwischen Rad und Schiene zu analysieren», teilen die Appenzeller Bahnen weiter mit. Wie lange die vier Züge ausfallen, ist noch nicht bekannt. Auf einem Teil der Strecke verkehren Ersatzbusse (siehe unten).
In die technischen Abklärungen sind auch Spezialisten der Lieferanten involviert. Die Firma Stadler Rail, die Herstellerin der «Tango»-Züge, warnt vor voreiligen Schlüssen. «Bis jetzt wissen wir nicht, was die Ursache ist», sagt Marina Winder, Leiterin Kommunikation und PR. Genauso wie die Fahrzeuge müssten alle Aspekte, welche das Zusammenspiel von Rad und Schiene beeinflussen – das heisst auch die Gleise und deren Unterhalt – unter die Lupe genommen werden. «Fakt ist: Die neuen Fahrzeuge waren bei den Appenzeller Bahnen bereits sechs bis acht Wochen auf bestehenden Strecken im Testbetrieb unterwegs. Dabei gab es keine Auffälligkeiten. Der erhöhte Verschleiss wurde erst nach der Betriebsaufnahme über die gesamte Strecke, das heisst Bestand- und Neubaustrecke, beobachtet.»
Festgestellt wurden die Mängel bei Kontrollen in der Werkstatt der Appenzeller Bahnen. Im Fahrbetrieb habe sich der erhöhte Verschleiss nicht bemerkbar gemacht, sagt Sabrina Huber, Mediensprecherin der Appenzeller Bahnen. Am Donnerstag habe man entschieden, die vier betroffenen Züge aus dem Verkehr zu nehmen. Über Nacht einen Bahnersatz mit Bussen zu organisieren, sei eine grosse Herausforderung gewesen, so Huber. Gerade jetzt während der Olma-Zeit hätten alle Transportunternehmen der Region ein hohes Passagieraufkommen.
Die verbleibenden drei «Tango»-Züge der Appenzeller Bahnen sind weiterhin im Einsatz. «Sie zeigen keine Auffälligkeiten», sagt Huber. Man erwarte daher keine weiteren Ausfälle.
Wie lange die Störung dauert, ist unklar. Bis wieder alle Fahrzeuge zur Verfügung stehen, fahren zwischen St.Gallen und Teufen die Züge regulär, zwischen Teufen und Appenzell verkehren Bahnersatzbusse. Dabei gelten folgende Ausnahmen:
Der SBB-Online-Fahrplan ist angepasst. Die provisorischen Haltestellen zwischen Appenzell und Teufen befinden sich entlang der Strasse in Haltestellennähe und sind gekennzeichnet. In Appenzell und Teufen sind zudem Kundenlenker im Einsatz.