Vier Medaillen für die Ostschweiz

Zweimal Gold, einmal Silber, einmal Bronze: Das ist die Bilanz der neunköpfigen Ostschweizer Delegation an der Weltmeisterschaft der Berufe in Leipzig. Sie ging gestern abend zu Ende – die Schweiz bleibt beste europäische Nation.

Christoph Zweili
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Bild: pd/Michael Zanghellini

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Die Schweiz hat ihren Spitzenplatz als beste europäische Nation an den Berufsweltmeisterschaften in Leipzig erfolgreich verteidigt – das 39köpfige Team belegt mit neun Gold-, drei Silber-, fünf Bronzemedaillen sowie 18 Diplomen den zweiten Gesamtplatz hinter Korea. – Die jungen Berufsleute aus der Ostschweiz tragen seit Jahren zu diesem Erfolg bei: Gold gewinnen diesmal der Doppel-Schweizer-Meister (Bau- und Möbelschreiner) Prisco Egli, Bauschreiner, Jonschwil, und Drucktechnologin Andrea Schmidheiny, Berneck; Silber bringt Informatiker Jonas Wälter, Altstätten, nach Hause und Bronze erreicht CNC- Fräser Pascal Sieber, Oberriet.

Fabrik mit 1000 Arbeitsplätzen

Mit 1000 Teilnehmenden in 46 Disziplinen haben die Berufsweltmeisterschaften in Leipzig eine noch nie dagewesene Dimension erreicht – für vier Tage wird quasi eine Fabrik mit 1000 Arbeitsplätzen erstellt. Junge Berufsleute aus 54 Nationen haben sich vom 3. bis 6. Juli gemessen und ihr Wissen und Können demonstriert. Jeder hier hat sich durch nationale Ausscheidungen an die WorldSkills gekämpft und ist somit bereits ein Gewinner: In Leipzig ging es um die Krone.

Bild: pd/Michael Zanghellini

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CNC-Fräser Pascal Sieber hatte als erster Schweizer Kandidat seine Arbeit bereits am Freitag beendet. Er wurde von seiner Familie und der Freundin sowie Arbeitgeber Josef Hasler in Empfang genommen. Gemäss Experte Jürg Marti hat sein Schützling eine super Arbeit geleistet. «Er hat sich gut auf unerwartete Situationen eingestellt.» Sieber sagte denn auch selber: «Ich bin zufrieden, es hat besser geklappt, als ich dachte.» Erleichtert, dass der anstrengende und intensive Wettbewerb vorbei war, war am Freitag auch Drucktechnologin Andrea Schmidheiny aus Berneck. «Sie hat gut gearbeitet und dürfte im vorderen Drittel dabei sein», orakelte ihr Experte Martin Rescheleit – er sollte recht behalten. Auch Bauschreiner Prisco Egli war zufrieden mit seiner Arbeit: «Gemäss Experte bin ich vorne dabei.»

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Vier Tage pure Anspannung

Nach vier Tagen höchster Konzentration, angespannter Nerven und grossen Einsatzes wichen am Samstag Adrenalin und Anspannung spürbar aus den grossen Hallen der Messe Leipzig. Von einer grossen Fangemeinde wurde Bauschreiner Prisco Egli beim Beenden seiner Arbeit begleitet. «Ich hatte mir einen Zeitplan gemacht und konnte ihn minutiös einhalten», sagte der Jonschwiler. Im Minutentakt zog die grosse Schweizer Fangemeinde von Kandidatin zu Kandidat, um mit allen den Countdown zum Schlusspfiff mitzuzählen. Dann begann das lange Warten auf die Bewertungen. «Reicht es aufs Podest oder nicht?», dürfte die zentrale Frage in den Köpfen des Schweizer Teams gewesen sein.

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Teamleader Thomas Hilger hat generell einen guten Eindruck von den Schweizer Kandidatinnen und Kandidaten. «Das Niveau war ziemlich hoch und die Erwartungen gross.» Gerade bei kleinen Patzern sei es wichtig, dass die Teamleader die jungen Leute motivierten und aufbauten. «Sie haben sich auch gegenseitig unterstützt und gaben sich die nötige Energie.»