Viel Regen zum Wochenstart: Meteorologen warnen vor erneutem Hochwasser in der Ostschweiz

Wie bereits vor exakt einer Woche könnte ein Mittelmeertief in der ersten Wochenhälfte vor allem in der Ostschweiz und über den Alpen zu grossen Niederschlagsmengen führen. Die dabei zum Teil bis unter 1500 Meter sinkende Schneefallgrenze dürfte die Hochwassergefahr leicht eindämmen.

Stephanie Martina
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Land unter in Teilen des Toggenburgs: Dieses Leserbild, aufgenommen mit einer Drohne, zeigt die Zustände in Alt St.Johann zu Beginn der vergangenen Woche.

Land unter in Teilen des Toggenburgs: Dieses Leserbild, aufgenommen mit einer Drohne, zeigt die Zustände in Alt St.Johann zu Beginn der vergangenen Woche.

(stm/red.) Vor genau einer Woche brachte Tiefdruckgebiet «Axel», das vom Mittelmeer über Norditalien und die Alpen nach Tschechien zog, dem Alpenraum grosse Regenmengen. In der Ostschweiz fielen zum Teil über 100 Liter pro Quadratmeter, in Österreich waren die Mengen sogar noch grösser. Exakt sieben Tage später kündigt sich ein nächstes Mittelmeertief bzw. eine sogenannte «Vb-Wetterlage» an. Diese Wetterlagen sind bekannt für grosse Regenmengen im Alpenraum.

Kleine Bäche wie jener in der St.Galler Mühlenenschlucht führten wegen des Dauerregen vom vergangenen Dienstag viel Wasser. (Video: Luca Ghiselli)

Am Sonntag sowie zum Wochenstart formiert sich laut Meteonews über dem Mittelmeer ein Tiefdruckgebiet, das sich voraussichtlich im Verlauf des Montags und am Dienstag über Italien und die Alpen nach Norden bzw. Nordosten bewegt. Gleichzeitig fliessen in einer nordwestlichen Höhenströmung sehr kühle Luftmassen zum Alpenraum. In der Folge fallen ab Montagabend grössere Niederschlagsmengen, besonders der Dienstag wird (wie bereits der letzte Dienstag) nach aktuellem Modellstand trüb, nass und kühl ausfallen, die Höchstwerte dürften bei 13 bis 15 Grad liegen.

Erneut Hochwassergefahr in der Ostschweiz

Mit Schwerpunkt im Osten und über den Alpen sind bis am Mittwochabend Niederschlagsmengen von verbreitet 50 bis lokal über 100 Liter Regen pro Quadratmeter möglich. Da die Böden nach dem ergiebigen Niederschlag der letzten Woche zumindest teilweise gesättigt sind, steigt dabei die Hochwassergefahr an. Besonders kleinere Bäche und Flüsse können dabei über die Ufer treten. Auch Murgänge oder Erdrutsche sind denkbar.

Überfluteter Spielplatz in Alt St.Johann. (Bild: Timon Kobelt)
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Überschwemmter Spazierweg in Alt St.Johann. (Bild: Timon Kobelt)
Die Feuerwehr bereit sich auf noch grössere Wassermengen im Toggenburg vor. (Bild: Timon Kobelt)
Noch tritt das Wasser in Appenzell nicht über die Ufer. (Bild: FM1Today, Marc Hanimann)
Der Dauerregen hat auch in Appenzell Folgen. (Bild: FM1Today, Marc Hanimann)
Die Bewohner dieses Hauses in Gais dürften bange Stunden erleben. (Bild: FM1Today, Marc Hanimann)
Im Obertoggenburg, auf dem Weg zu den Thurwasserfällen. (Bild: Christiana Sutter)
Im Obertoggenburg, auf dem Weg zu den Thurwasserfällen. (Bild: Christiana Sutter)
Im Obertoggenburg, auf dem Weg zu den Thurwasserfällen. (Bild: Christiana Sutter)
Der Regen hat auch seine schönen Seiten. (Leserbild: Toni Sieber)
Der Stadtbach in Altstätten. (Bild: FM1Today, Marc Hanimann)
Auch dieser Bach in Weinfelden führt viel Wasser. (Bild. Raphael Rohner)
Eine Schreinerei in Unterwasser wurde überschwemmt. (Bild: Timon Kobelt)
Eine Schreinerei in Unterwasser wurde überschwemmt. (Bild: Timon Kobelt)
Die Feuerwehr Wildhaus-Alt St.Johann hat Hochwasserschläuche ausgelegt. (Bild: ZVG)
Land unter in Unterwasser. (Bild: ZVG)
Auch der Rhein, aufgenommen bei Diepoldsau, führt viel Wasser mit sich. (Bild. Fm1Today, Marc Hanimann)
Wassermengen in Widnau. (FM1Today/Marc Hanimann)
Der Stadtbach in Altstätten. (Bild: FM1Today, Noémie Bont)
Der Fussballplatz in Alt St.Johann (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Viel Wasser auch in der Goldach. (FM1Today/Marc Hanimann)
Viel Wasser auch in der Goldach. (FM1Today/Marc Hanimann)
Viel Wasser auch in der Goldach. (FM1Today/Marc Hanimann)
In Rorschach ist der Pegel um 23cm gestiegen. (Bild: Linda Müntener)
In Rorschach ist der Pegel um 23cm gestiegen. (Bild: Linda Müntener)
Die Thur in Alt St.Johann (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Die Thur in Alt St.Johann (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Die Thur in Alt St.Johann (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Die Thur bei Unterwasser schwappt teilweise bereits über das Ufer. (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Die Thur bei Unterwasser schwappt teilweise bereits über das Ufer. (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Die Thur bei Unterwasser führt viel Wasser. (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Die Schreinerei von Christoph Stolz in Unterwasser muss ausgepumpt werden. (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Die Schreinerei von Christoph Stolz in Unterwasser muss ausgepumpt werden. (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Die Schreinerei von Christoph Stolz in Unterwasser muss ausgepumpt werden. (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Die Schreinerei von Christoph Stolz in Unterwasser muss ausgepumpt werden. (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Die Schreinerei von Christoph Stolz in Unterwasser muss ausgepumpt werden. (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
In Unterwasser muss die Feuerwehr ein Gebäude auspumpen. (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Die Sitter im oberen Toggenburg führt wegen des Dauerregens viel Wasser. (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Die Sitter im oberen Toggenburg führt wegen des Dauerregens viel Wasser. (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Die Feuerwehren sind im Einsatz. (Bild: TVO/Tobias Lenherr)
Viel Wasser in der Thur bei Unterwasser. (Bild: Sabine Camedda)
Viel Wasser in der Thur bei Unterwasser. (Bild: Sabine Camedda)
Gestern Abend an der Sitter beim Sitterwerk in St.Gallen fotografiert. (Leserbild: Dominic Knechtli)
Franz Häusler fotografierte nach dem grossen Regen am Dreilindenhang in St.Gallen.

Überfluteter Spielplatz in Alt St.Johann. (Bild: Timon Kobelt)

Die am Dienstag zunächst auf 2000 Meter, am Abend bis 1500 Meter und am Mittwoch zum Teil bis 1300 Meter sinkende Schneefallgrenze dürfte aber dafür sorgen, dass ein guter Anteil des Niederschlags in Form von Schnee fällt und somit nicht direkt in den Abfluss gelangt.

Im Verlauf des Mittwochs beruhigt sich das Wetter von Westen her allmählich wieder. An Auffahrt und am Freitag folgt ein meistens trockener und freundlicher Sonne-Wolken-Mix. Zudem wird es wieder wärmer, ab Freitag erreichen die Temperaturen nach jetzigem Stand wieder verbreitet die 20-Grad-Marke.

Der Ticker zum grossen Regen in der Ostschweiz zum Nachlesen: