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Zweitwohnungsbesitzer sind für das Gewerbe wichtig. Dessen Bestand hängt auch von ihrem Einkaufsverhalten ab.
(pd/lis) An der Jahresversammlung der Zweitwohnungsbesitzer im Mehrzweckgebäude Chuchitobel in Wildhaus waren laut einer Medienmitteilung 300 Gäste anwesend. Über 260 Mitglieder zähle der Verein inzwischen, heisst es. Im nächsten Jahr soll die Kommunikation zwischen den Mitgliedern mit einem Newsletter ergänzt werden. Hintergrundberichte und Interviews aus dem Obertoggenburg werden in einem neuen Gefäss jedoch weiterhin vierteljährlich erscheinen. Der Präsident des Vereins ProToggenburg.ch, Richard Brander, berichtete von den Anstrengungen des Vorstandes, im Bahnenstreit zu vermitteln. Die Gespräche mit den Verantwortlichen fruchteten nicht, die Fronten bleiben verhärtet, ein gemeinsames Ticket wird es dieses Jahr nicht geben. Für die Mitglieder des Vereins gebe es trotz Engagement des Präsidenten bei den Bahnen auch keine Rabatte, heisst es. Gemeindepräsident Rolf Züllig erläuterte den Anwesenden anschliessend kurz die finanzielle Situation der Gemeinde Wildhaus-Alt St.Johann.
Die als Bürgerforum gestartete Initiative «Bewegen und Gestalten» hat in verschiedenen Arbeitsgruppen die Arbeit aufgenommen und konkrete Zwischenresultate erreicht. Umsetzungsreife Resultate dürfen im Laufe des nächsten Jahres erwartet werden, steht in der Mitteilung. Der Verein ProToggenburg.ch wirkt an den Arbeiten mit und der Präsident leitet eine Arbeitsgruppe.
Im zweiten Teil der Veranstaltung diskutierte ein Podium mit vier Vertretern und Vertreterinnen des heimischen Gewerbes. Schreinermeister Werner Koller, Lebensmittelhändler Othmar Murer, die Inhaberin von Blütenreich, Nicole Kümin, sowie die Inhaberin der IT-Firma Konzeptplus, Leslie Gurtner, stellten ihre Unternehmen vor. Sie berichteten unter anderem über die Bedeutung der Zweitwohnungsbesitzer für ihre Geschäftsgänge. Diese können saisonal volatil sein, die Konkurrenz durch Grossfirmen und durch den Online-Handel sei belastet, und es sei schwierig, im Obertoggenburg die benötigten guten Fachkräfte zu finden, heisst es. Othmar Murer berichtete, dass er seine Metzgerei im Spar-Laden in Wildhaus soeben schliessen musste, weil er keine qualifizierten Metzger mehr finden konnte.
Die Zweitwohnungsbesitzer wurden von Moderator Peter Hasler darauf aufmerksam gemacht, dass das Konsumieren im Toggenburg und nicht beim Grosshändler im Unterland eine fast zwingende Voraussetzung dafür ist, dass sich das Gewerbe im Obertoggenburg halten kann. Wenn sich das Gewerbe nicht mehr halten könne, dann veröde das Dorf und werde zur Schlafgemeinde.