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Am Donnerstag genehmigten die Delegierten des Zweckverbandes Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) alle beantragten Geschäfte.
«Ich freue mich, dass wir uns heute endlich wieder einmal an einer Liveschaltung sehen», sagte Verwaltungsratspräsident Kurt Baumann. Er konnte am Donnerstag 28 Vertreter der 35 Mitgliedsgemeinden im Wiler Stadtsaal zur ordentlichen Delegiertenversammlung begrüssen.
Im Zentrum standen die Finanzen, das laufende Projekt «Optimierung Energiepark Bazenheid», mögliche Fernwärmeoptionen sowie die alle vier Jahre stattfindenden Wahlen.
Das Budget des ZAB geht für das Jahr 2021 von einem konsolidierten Gesamtertrag von rund 37 Millionen Franken aus und präsentiert sich nach Abschreibungen von rund 3 Millionen Franken mit einem Ertragsüberschuss von 1,8 Millionen Franken. Das Budget basiert dabei auf einer umbaubedingt reduzierten Verarbeitungsmenge von rund 125'000 Tonnen Abfällen.
Im Zentrum des Bauprojekts «Optimierung Energiepark Bazenheid» stehen der Ersatz der Feuerung und des Kessels der 36-jährigen Ofenlinie 3, der Ersatz der Entstaubungsanlagen sowie der Ersatz der nasschemischen Reinigung aller Linien mit einer Trockenreinigungsstufe.
Der ZAB befindet sich mit den Bauarbeiten rundum auf Kurs – dies während laufenden Betriebs. Das Investitionsvolumen beträgt rund 63 Millionen Franken.
Fit für ein umfassendes Fernwärmenetz
Mit dem Bauprojekt macht sich der ZAB fit für ein regional umfassendes Fernwärmenetz. Mit all den geplanten Massnahmen wird es möglich sein, den Eigenenergieverbrauch um 20 bis 30 Prozent zu senken.
Damit werden am Standort Bazenheid optimale Rahmenbedingungen für eine flexible Energiebewirtschaftung, aber auch ideale Voraussetzungen für den weiteren Ausbau der externen Energienutzung geschaffen, beispielsweise für die Versorgung von kommunalen oder regionalen Fernwärmenetzen.
Zudem kann die Flexibilität in der Energieproduktion mit einer vermehrten Ausrichtung auf Bedarf und Nachfrage gesteigert werden. Das Projekt steht so im Licht einer nachhaltigen Klima- und Energiepolitik in der ganzen Region.
Verschiedene Fernwärmeoptionen
In diesem Herbst konnte die 4. Etappe des Fernwärmenetzes Bazenheid abgeschlossen werden. Im Jahr 2021 soll schliesslich auch mit dem Bau des Fernwärmeastes ins Dorf Kirchberg begonnen werden. Zum Thema Fernwärme wurden den Delegierten verschiedene mögliche Organisationsmodelle aufgezeigt, für die sich der ZAB offen und flexibel zeigt.
Dabei können Wärmeproduzent und Netzbetreiber - wie beispielsweise beim Fernwärmenetz Bazenheid - zwei unterschiedliche Organisationen sein oder sie könnten sich für den Netzbetrieb auch zu einer separaten Gesellschaft zusammenschliessen. Der ZAB könnte sich jedoch auch vorstellen, sowohl die Wärmeerzeugung als auch das Netz selbst zu bauen und dieses zu betreiben.
Seitens der Delegierten wurde auch der Wunsch geäussert, mit Wil noch einmal das Gespräch zu suchen, nachdem sich die Stadt erst kürzlich tendenziell gegen Fernwärme und für die eingehende Prüfung zum Bau eines eigenen Holzheizkraftwerkes ausgesprochen hat.
Die Delegiertenversammlung hatte auch den Zweck, die alle vier Jahre anstehenden Wahlen abzuhalten. Sämtliche Mitglieder des Verwaltungsrates sowie jene der Kontrollstelle stellten sich für eine weitere Amtsdauer zur Verfügung.
Allerdings erklärte Verwaltungsratspräsident Kurt Baumann, «dass sich gemäss Statuten kein Mitglied, welches das 65. Altersjahr erreicht hat, erneut zur Wahl stellen darf.»
Für den 62-jährigen Kurt Baumann, seit 2011 im Verwaltungsrat, davon seit sieben Jahren Präsident, beginnt somit die letzte Amtszeit.