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Die Saisonbilanz der regionalen Fussballer könnte unterschiedlicher nicht sein. Während Ebnat-Kappel die Rückkehr in die 3. Liga feiert, verschwindet Bütschwil in der Anonymität der 4. Liga.
Alles war nicht schlecht, was die Toggenburger Fussballer in den letzten zwölf Monaten abgeliefert haben. Herausragend ist die Rückkehr von Ebnat-Kappel in die 3. Liga, die starke Bazenheider Vorrunde, in der die Alttoggenburger sogar kurz an der Tabellenspitze lagen, sowie die überzeugende Rückrunde von 2.-Liga-Aufsteiger Wattwil Bunt, mit der sich die Zentrumsstädter frühzeitig den Ligaerhalt sicherten.
Dies darf aber nicht über den mässigen Gesamteindruck hinwegtäuschen. Nach einer kurzen Pause beginnt Anfang Juli schon die Vorbereitung für die Saison 2019/2020.
Das erreichte Saisonziel (Platz 5) sollte nicht blenden. Das Team hat in der 2. Liga interregional schwierige Monate hinter sich. Der Abwärtstrend begann mit drei Niederlagen im Herbst, als der zum SC Brühl abgewanderte Heris Stefanachi noch an der Linie stand. Er setzte sich im Frühjahr fort, in dem die Mannschaft aus 13 Spielen 16 Punkte holte – eine Bilanz, die in der Regel knapp zum Ligaerhalt reicht. Die vielen Abgänge tragen nicht zur Beruhigung der Situation bei. Bazenheid blickt – zumindest kurzfristig – in eine schwierige Zukunft.
Auf der Grüenau war sich das Trainergespann bereits vor dem ersten Spielzug sicher: Wir erreichen einen Platz im Mittelfeld. Anfangs schien diese Prognose gewagt und als es in der Vorrunde mehrere Kanterniederlagen absetzte, kamen erste Zweifel auf. Die Reaktion erfolgte in der Rückrunde. Die Rüeger/Porchet-Elf strafte alle Skeptiker lügen und schaffte den Ligaerhalt letztendlich problemlos. Weil das Trainerduo frühzeitig den Verbleib signalisiert hat, bleibt die Kontinuität gewahrt. Wie gut in Wattwil gearbeitet wird, hat auch die Konkurrenz bemerkt – die Spieler sind plötzlich in höheren Ligen gefragt.
Die Prognose des «Toggenburger Tagblatts» lautete im August 2018: Der Abstieg ist möglich. Leider ist genau dies eingetroffen. Der Drittligist konnte der vor fünf Jahren einsetzenden Abwärtsspirale nicht entkommen und muss sich in die 4. Liga verabschieden. Daran konnte auch der Trainerwechsel nichts mehr ändern, obwohl nach dem Sieg in Uznach und dem Unentschieden gegen Neckertal-Degersheim die Hoffnungsflamme plötzlich wieder stärker loderte. Zeit zum Wunden lecken bleibt nicht, zudem benötigt die Mannschaft einen neuen Trainer, der gemäss Spikopräsident Martin Raschle noch nicht verpflichtet ist. Gesucht wird ein guter Ausbildner. Trainerjobs in der 4. Liga scheinen weniger begehrt als ein Stockwerk höher.
In der Vorrunde kratzte der Drittligist kurzfristig an der Hierarchie der späteren Aufsteiger Schmerikon und Eschenbach. Platz 6 entspricht nun jenem, das sich die Mannschaft im zweiten Jahr nach dem Aufstieg vorgenommen hat.
Nach der Vorrunde lag Ebnat-Kappel zwei Punkte hinter Leader Wattwil Bunt 2a in Lauerstellung. Dank einer starken zweiten Saisonhälfte kehren die Obertoggenburger nach fünfjähriger Abstinenz in die 3. Liga zurück.
Kirchberg stand vom Startschuss weg neben den Schuhen und konnte nie an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen, in der am letzten Spieltag die Rückkehr in die 3. Liga knapp verpasst wurde.
Vitor Domgjoni bekam als neuer Trainer von Bütschwil-Neckertal den Auftrag, ein Team zu bilden, das in die Top 3 kommt. Dies ist ihm gelungen. Das Ziel erreicht hat auch Ebnat-Kappel. Mit dem kleinen Kader und den vielen jungen Spielerinnen sollte die Liga gehalten werden.