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Seit elf Jahren stellt Martin Sailer Intelligenzspiele für Hunde her. In der TV24-Sendung «Höhle der Löwen» wollte er Investoren finden. Das klappte, wenn auch nicht ganz wie erwartet.
Martin Sailer ist im Toggenburg kein unbekannter Name. Sailer ist SP-Kantonsrat und Betreiber des Kleinkunsttheaters Zeltainer in Unterwasser. Weniger bekannt ist im Thur- und Neckertal, dass Sailer seit elf Jahren Hunde-Intelligenzspiele erfindet. Doch das könnte sich ändern.
Am Dienstagabend trat Sailer in der TV24-Sendung «Höhle der Löwen» auf. Dabei handelt es sich um die Adaption der Sendung «Dragon’s Den», die schon in mehreren Ländern ausgestrahlt wird. Erfolgreiche Unternehmer hören sich unterschiedlich ausgereifte Produktideen an und entscheiden dann, ob sie sich finanziell am Unternehmen beteiligen wollen.
Sailers Produktidee ist bereits sehr ausgereift. Alles begann vor zwölf Jahren, als er in einer Border-Collie-Zucht auf Warik stiess, den Hund, der bis heute bei ihm ist. Er merkte schnell, dass der Hund auf Spaziergängen nicht müde zu kriegen war. «Ich bin dann auf die Idee gekommen, dass man den Hund geistig beschäftigen muss», sagte Sailer. Aus Abfallholz stellte er die ersten Spiele selbst her. Schon nach einem Jahr liess er sie von der Werkstatt im Rosengarten in Ebnat-Kappel anfertigen, einer geschützten Werkstätte.
Nach seinen Recherchen bietet er heute die weltweit grösste Auswahl an Hunde-Intelligenzspielen an. 37 sind es mittlerweile. Seit einem Jahr stellt Sailer zudem auch Spiele für Katzen her, fünf sind bisher entstanden. «Pro Jahr erfinde ich ein bis zwei neue Spiele», sagte Sailer in der Sendung. In die «Höhle der Löwen» hatte er sich vor allem gewagt, weil er als Ein-Mann-Betrieb «ganz viel Hilfe» brauche. So zum Beispiel im Marketing, in den Sozialen Medien, bei der Logistik und Verpackung oder auch beim Bearbeiten der Anfragen, die ihn auch aus Österreich und Deutschland erreichten. «Ich bin kein Manager oder CEO», sagte er in der Sendung.
«Ich finde einfach die Spiele geil.»
Er sei der «Kreativkopf, der ständig hirnt». Er müsse auch die Produktion vergrössern können, weil er sich hohe Ziele steckt. Er will der in Europa führende Hersteller von Premium-Hunde- und Katzenspielen sein. Damit kam er bei zwei der fünf Investoren an. Tobias Reichmuth, Nachhaltigkeitsinvestor, und Roland Brack, bekannt vom Online-Händler brack.ch, taten sich zusammen und versprachen Sailer die geforderten 150'000 Franken. Sailer wollte dafür nur 20 Prozent seines Unternehmens abgeben. Die Investoren verlangten jedoch die ganzen 100 Prozent der Firma. Dafür boten sie Sailer auch in Zukunft zehn Prozent auf den Produktionspreis jedes verkauften Spiels. Sailer telefonierte kurz mit seinem Onkel, mit dem er sich auch vorbereitet hatte, und schlug ein.