150 Lehrberufe, 120'000 Besucherinnen und Besucher und viel Ehrgeiz. An den Swiss Skills zeigten talentierte Schweizer Jugendliche ihr berufliches Können.
Vom 7. bis 11. September fand in Bern die grösste Schweizer Berufsmeisterschaft Swiss Skills statt. Den insgesamt 120'000 Besucherinnen und Besuchern, 64'000 davon waren Jugendliche und Kinder, wurden 150 Lehrberufe vorgestellt. Mit 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Raum Wil und 14 Jugendlichen aus dem Toggenburg vertrat talentierter Berufsnachwuchs die Ostschweizer Regionen.
Die Wiler punkteten mit gleich vier Medaillen. Zwei davon glänzten golden. Ihre Besitzer wurden damit zu Schweizer Meistern in ihrem Handwerk gekürt.
Ebenfalls erfolgreich waren die Toggenburger Vertreterinnen und Vertreter an den Swiss Skills, ihnen reichte es für zwei Podestplätze. Was bei den Toggenburger Medaillenträgern erstaunt: Beide lernten im gleichen Lehrbetrieb, und zwar bei der Schlegel Holzbau AG in Wattwil.
Patrick Kurmann, der 19-jährige Schwinger aus Gähwil, der jüngst am Eidgenössischen Schwingfest antrat, landete bei den Milchtechnologen auf dem 18. Rang.
Der Oberuzwiler Julian Gemperli war schon vor der Berufsmeisterschaft überzeugt, dass er auf dem Podest landen wird. Schon seit Beginn seiner Lehre als Metallbauer bei der Rey Metallbau AG vor drei Jahren träumt er vom Sieg bei den Swiss Skills. Umso stolzer sei er jetzt auf den ersten Platz, auf den er lange hingearbeitet habe. Gemperli sagt:
«Der schönste Moment war, als ich auf das Podest gestiegen bin. Da wusste ich, es hat sich gelohnt.»
Aus dem Wettkampf nimmt Julian Gemperli wichtige Erfahrungen mit. Selten musste der mittlerweile ausgelernte Metallbauer unter solch grossem Druck abliefern. Kein Wunder: Selbst die kleinsten Fehler entgingen der Jury nicht und führten allenfalls zum Punkteabzug. Einzig an der Lehrabschlussprüfung sei er noch ein wenig aufgeregter gewesen, verrät Gemperli.
«Alles in allem waren die Swiss Skills für mich eine eindrückliche Erfahrung», resümiert der beste Nachwuchs-Metallbauer der Schweiz. Gemperli gefiel die Organisation des Berner Grossevents, die einen reibungslosen Ablauf der Berufsmeisterschaft ermöglichte. Er habe viele neue Leute kennen gelernt, welche die gleiche Leidenschaft zum Beruf teilen wie er. Das war ein Ansporn für Julian Gemperli. Er sagt:
«Am Wettbewerb waren alle sehr motiviert und ich spürte die Freude an der Arbeit. In der Berufsschule ist das manchmal ein wenig anders.»
Über eine Goldmedaille durfte sich auch der Toggenburger Zimmermann Sandro Moser freuen. Der Handwerker aus Ebersol, Gemeinde Neckertal, absolvierte seine Lehre bei der Schlegel Holzbau AG in Wattwil. Während er an seinem ersten Arbeitstag als Zimmermann-Schweizer-Meister von seinem Sieg bei den Swiss Skills erzählt, scheint er diesen Erfolg noch immer nicht ganz realisiert zu haben. Auf die Frage, wie er sich fühle, antwortet Sandro Moser:
«Dieses Gefühl ist unbeschreiblich. Ich hätte mir niemals vorgestellt, tatsächlich zu gewinnen.»
Trotzdem reiste der junge Zimmermann nicht ohne Ambitionen in die Schweizer Hauptstadt. «Ich wollte schon gut sein, denn es war schon lange ein Traum von mir, an diesem Wettkampf mitzumachen», erklärt Moser. Motiviert für den Anlass habe ihn ein älterer Kollege, der vor zwei Jahren selbst den Meistertitel als Zimmermann gewann. Von da an war für Sandro Moser klar, das möchte er auch.
Gemeinsam mit Sandro Moser stand auch sein Mitstift Cedric Schläpfer auf dem Siegertreppchen. Schläpfer erzimmerte sich den dritten Platz. Mit den beiden jungen Männern brachte die Wattwiler Firma Schlegel Holzbau gleich zwei preisgekrönte Zimmermänner hervor.