Das James-Webb-Teleskop wird das Weltall im Infrarotbereich untersuchen. Bald wird das Sonnensegel aufgefaltet, Mitte Februar sollte das Teleskop bereit sein.
Inhaltsverzeichnis
Neumond: Dienstag, 1. Februar, im Sternbild Steinbock
Vollmond: Mittwoch, 16. Februar, im Sternbild Löwe
Merkur: Er ist nicht zu beobachten.
Venus: Sie ist strahlender Morgenstern.
Mars: Nur bei klarem Himmel kann er am frühen Morgen im Südosten gesehen werden.
Jupiter: Er kann nicht beobachtet werden.
Saturn: Er steht zu nahe bei der Sonne und kann nicht beobachtet werden.
Die Milchstrasse verläuft von Südosten über den Zenit in den Nordwesten. In klaren Nächten lässt sie sich gut erkennen. Ziemlich horizontnah leuchtet der Stern Sirius. Er schillert in allen Farben, weil sein fast weisses Licht in der dichten Erdatmosphäre gebrochen wird. Nun zieht die Milchstrasse zwischen den Sternbildern Orion und Zwillinge vorbei. So gelangt man zum Sternbild Fuhrmann mit dem hellen Stern Capella. Hoch im Norden steht das Himmels-W, die Cassiopeia.
Während im Osten bereits die Frühlingssternbilder erscheinen, unter ihnen der Löwe, verschwinden allmählich die Wintersternbilder im Westen. Noch sieht man das Sternensieb, die Plejaden, deutlich. Das Sternbild Andromeda mit der Andromeda-Galaxie ist auch noch erkennbar. Die Andromeda-Galaxie befindet sich hoch am Westhimmel und ist ein dankbares Objekt, vor allem für den Feldstecher und für das Fernrohr.
Wer die Galaxie im Fernrohr betrachtet, wird die elliptische Form sehen, aber auch das helle Zentrum, in dem sogar zwei Schwarze Löcher vermutet werden. Es ist möglich, dass sich die Andromeda-Galaxie einmal eine andere Galaxie einverleibt hatte. Kannibalismus im Weltall? Das kommt häufig vor!
Das Sternbild Krebs liegt zwischen den Sternbildern Löwe und Zwillinge. Mit einem Feldstecher kann man den offenen Sternhaufen in der Mitte des Krebses gut beobachten. Im Sternbild Einhorn sind etliche Galaxien und Sternhaufen. Auf der Sternkarte ist diese Region eingekreist. Sie ist vor allem für Beobachter mit Fernrohr interessant.
Auf der Sternkarte ist ein Objekt angegeben: M35. Es ist ein Sternhaufen, der 1745 vom Schweizer Astronomen Philippe de Cheseaux entdeckt worden ist. Er ist 2800 Lichtjahre von der Sonne entfernt und hat einen Durchmesser von 24 Lichtjahren. 1784 entdeckte Wilhelm Herschel mit seinem Riesenteleskop einen zweiten Sternhaufen, nur ein halbes Grad von M35 entfernt. Dieser Sternhaufen ist 27’000 Lichtjahre von der Sonne entfernt und befindet sich am Rand unserer Milchstrassen-Galaxie.
Im Sternbild Fuhrmann sind drei Pfeile eingezeichnet. Sie weisen auf drei Sternhaufen hin, die im Fernrohr leicht zu finden sind und schon im Feldstecher als kleine Wölkchen erkannt werden können. Es sind die Sternhaufen M36, 37 und 38. Die drei Sternhaufen befinden sich zwischen 4100 und 4400 Lichtjahren von uns entfernt.
Wenn Sie zufällig eine Sternschnuppe am Februarhimmel sehen und sich dabei etwas wünschen, dann haben Sie Glück. Der Februar ist der sternschnuppenärmste Monat des Jahres. Je nach Wunschkatalog sollten Sie die Monate im Sommer wählen. (Eine Garantie, dass Wünsche in Erfüllung gehen, gibt es nicht.)
Was im Februar schon oft vorgekommen ist: Feuerboliden huschen über den Himmel. Das sind grössere Gesteinsbrocken, die in der Atmosphäre verglühen und fast wie Kometen aussehen, die nahe an der Erde vorbeisausen. Die Februar-Sternschnuppen kommen aus verschiedenen Himmelsregionen. Es sind nur wenige pro Stunde.
Das Hubble-Space-Teleskop umkreist die Erde in ungefähr 547 Kilometer Höhe in 95 Minuten. 1990 gestartet, funktioniert es noch heute einwandfrei, es wurde schon viermal repariert und dabei mit neuen Kameras ausgerüstet.
Es erlaubt Astronomen Einblicke in ganz neue Welten im All. Es deckte unter anderem Galaxienansammlungen auf an Orten, wo man ein leeres Weltall vermutete. Vor 1990 gab es Astrophysiker, die an einem noch grösseren Instrument arbeiteten. Der Hubble-Spiegel hat einen Durchmesser von 2,4 Metern, der neue, segmentierte Spiegel wird viel grösser sein. Je mehr Licht ein Teleskop einfangen kann, desto mehr Objekte kann es erfassen.
Das James-Webb-Teleskop, wie das neue Teleskop genannt wird, ist ein Gemeinschaftswerk der EU, der USA, Kanadas und der Schweiz. Es wird, im Gegensatz zum Hubble-Space-Teleskop, das Weltall vorwiegend im Infrarotbereich untersuchen. Warum im Infrarotbereich? Infrarotwellen dringen durch Nebelwolken hindurch.
Am 25. Dezember 2021 wurde das Teleskop mit einer Ariane-5-Rakete ins Weltall befördert. Im Laufe der Flugzeit bis zum Lagrange-2-Punkt wird sich das Teleskop wie ein Schmetterling aus einer verpuppten Raupe langsam entfalten. Der Lagrange-2-Punkt befindet sich auf der Achse Sonne-Erde, 1,5 Millionen Kilometer hinter der Erde. Er ist der Ort, an dem sich die Schwerkraft der Erde und der Sonne die Waage halten. Das Teleskop wird deshalb stets der Erde folgen.
Die Sonnenschutz-Schilder sind, wie bereits in den Medien berichtet wurde, entfaltet. Diese Schutzschilder sind äusserst wichtig, denn für die Erkundung des Weltalls im Infrarotbereich darf die Temperatur nicht über –230 Grad steigen. Der Spiegel, aus etlichen Seckseck-Segmenten zusammengesetzt, wird im Laufe der kommenden Wochen auch in Position gebracht. Schliesslich wird das Sonnensegel aufgefaltet, um die Energie für den Betrieb des Teleskops sicherzustellen. Mitte Februar sollte das Teleskop bereit sein.
Die Stationierung im Lagrange-2-Punkt im All ist für die astronomische Forschung, dazu noch im Infrarotbereich, von grösster Bedeutung. Die Platzierung des Teleskops an diesem Ort hat leider einen grossen Nachteil: Es gibt keine Möglichkeit, jemals eine Reparatur durchzuführen, denn man kann keine Astronauten so weit ins All fliegen lassen.
Beim Hubble-Space-Teleskop war das kein Problem. Darum werden die verantwortlichen Astronomen und Astrophysiker bis zum Beginn der Forschungsarbeiten mit dem James-Webb-Teleskop sehr gestresst sein, bis das Teleskop betriebsbereit sein wird. Es ist ein Drei-Milliarden-Dollar-Projekt, bei dem nichts schiefgehen darf. Bei einigen Apparaturen des JWST-Teleskops haben auch Schweizer Astrophysikerinnen und Astrophysiker mitgewirkt.