Damals: Erste Baumaschinen auf Heberlein-Fabrikareal

Das «Toggenburger Tagblatt» veröffentlicht jede Woche Begebenheiten aus vergangenen Zeiten. Was ist vor 100, 50, 20 oder 10 Jahren im Toggenburg passiert?

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Das Geschäfts- und Begegnungscenter auf dem Heberlein-Areal wird für 2,5 Millionen Franken renoviert. (Bild: PD)

Das Geschäfts- und Begegnungscenter auf dem Heberlein-Areal wird für 2,5 Millionen Franken renoviert. (Bild: PD)

Vor 100 Jahren

19. Oktober: Bodensee-Toggenburgbahn. Der versammelte Verwaltungsrat hat die dem Personal für das laufende Jahr bewilligten Teuerungszulagen erhöht. Zum weiteren hat er in zustimmendem Sinne von den einlässlichen Vorarbeiten der Verwaltung, die sich auf die Einführung des elektrischen Betriebes beziehen, Kenntnis genommen. Er stellt sich mit der Direktionskommission auf den Standpunkt, dass ein selbständiges Vorgehen vor dem Zustandekommen des die Bundeshülfe versprechenden Gesetzes nicht angeht, dass aber unmittelbar nachher die sukzessive Elektrifizierung der Bahn durchzuführen ist.

19. Oktober: Wattwil. Schnitter Tod hält reiche Ernte. So hatte das Zivilstandsamt allein sechs Todesfälle zu registrieren. Diese betrafen hauptsächlich auswärtige Personen, die im hiesigen Krankenhaus starben. Als Todesursachen wurden u.a. Diphterie und in zwei Fällen Grippe festgestellt. Letztere betreffen einen jungen Sohn von Hemberg und einen jüngeren Familienvater, der erst vor wenigen Wochen ein Geschäft am Bahnhof übernommen hatte. Sein Schicksal ist um so tragischer, als fast gleichzeitig die Nachricht von Hinschiede seines Bruders, der in Zürich ebenfalls der Grippe erlag, eintraf.

23. Oktober: Wildhaus. Am 13. ds. Abends 9 Uhr brannte die Wirtschaft zum «Alpenhof» im Dorf bis auf den Grund nieder. Die Brandursache ist unbekannt. Vom Mobiliar konnte nur wenig gerettet werden.

Vor 50 Jahren

18. Oktober: Lichtensteig. Der Neubau der katholischen Kirche hat erfreuliche Fortschritte gemacht. Zufolge Mangel an Arbeitskräften war schon zu Baubeginn eine unliebsame Verzögerung eingetreten. Dank vorzüglicher Installierung der Baumaschinen und wohlgezielter Disposition der Arbeiten konnte das Untergeschoss (Luftschutzkeller, Räume für Tank und Heizung, Archiv- und Einstellräume) nun doch nach Terminplan fertig gestellt werden. In einem harten Tagespensum von früh bis spät wurde die Decke über dem gesamten Untergeschoss in einem ununterbrochenen Arbeitsgang betoniert. Insgesamt beanspruchte das Untergeschoss 300 Kubikmeter Betonkies, 90 Tonnen Cement und 19 Tonnen Armierungsstahl. Ein Hauptanteil hievon entfällt auf die Luftschutzräume für gesamthaft 150 Personen.

Vor 20 Jahren

21. Oktober: Obertoggenburg. Kein Golfplatz auf der Schwendi. Einen alpinen Neun-Loch-Giolfplatz hätten die Initianten um Hotelier Karl Söllinger auf der Schwendi ob Unterwasser bauen wollen. Weil kein Ersatzland gefunden werden konnte, wird das Vorprojekt des irischen Golfplatz-Architekten vorerst schubladisiert. Es blieb die Absicht der Initianten, die weiteren Schritte erst zu tätigen, wenn das für den Golfplatz benötigte Land zugesichert sei. Leider konnte dies bis heute nicht erreicht werden. Einerseits waren nicht genügend Landeigentümer bereit, ihren Boden für einen Golfplatz zur Verfügung zu stellen. Jetzt schweift der Blick Richtung sonnenhalb. Beim Schönenboden oder im Moos in Wildhaus sähen Roland Stump und Karl Söllinger mögliche Areale, die gegenüber dem Platz auf der Schwendi den Vorteil hätten, dass sie einige Wochen länger genutzt werden könnten.

23. Oktober: Wattwil. Wie lange wartet man noch? Geld ist eingeplant, doch die Sanierung des Spitals wird weiter verzögert. Eine weitere Verschiebung der Projektierung und Ausführung der Sanierung des Spitals Wattwil sei nicht mehr verantwortbar, meint der Gemeinderat Wattwil und wird ein weiteres Mal beim Kanton vorstellig.

Vor 10 Jahren

22. Oktober: Mosnang. Die Regierungsrätinnen Heidi Hanselmann, Karin Keller-Sutter, Kathrin Hilber, die Regierungsräte Martin Gehrer, Stefan Kölliker, Josef Keller, Willi Haag, und Rolf Vorburger (Staatskanzlei) waren zu Besuch in Mosnang. Nach der ordentlichen Wochensitzung folgte ein Mittagessen mit den Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten der Regionen Toggenburg und Wil. Die Regierungspräsidentin Heidi Hanselmann hatte für das Toggenburg viel Lob übrig. Die Region zeige in verschiedenen Bereichen Innovationskraft. Zu diesen Bereichen zählt die Regierungspräsidentin die Fusionsbereitschaft, wie sie etwa bei der neuen Gemeinde Neckertal zu Tage trete.

Auch die Bergbahnen führte sie als Beispiel für Wandel in Richtung einer gemeinsamen Zukunft an. Das Klanghaus bezeichnete sie als innovatives Projekt mit Ausbauqualität, insbesondere für die Hotellerie in der Region. Neue Möglichkeiten würden auch die Umfahrungsstrassen Bütschwil und Wattwil mit sich bringen. Die Entwicklung des Spitals Wattwil beurteilte Hanselmann ebenfalls als überaus positiv: «Es hat sich vom Sorgenkind zum Musterknaben gewandelt und ist mit über 250 Stellen ein wichtiger Arbeitgeber».

23. Oktober: Wattwil. Auf dem Zentrum Rietwis sind die ersten Baumaschinen aufgefahren. Derzeit wird das Geschäfts- und Begegnungscenter für 2,5 Mio. Franken renoviert. Lange Zeit schien es kaum Leben auf dem ehemaligen Fabrikareal der Heberlein AG zu geben. Die Immobilienzentrum Rietwis AG war aber nicht untätig und hat die Planungen für das in verschiedene Bereiche unterteilte Industriegebiet vorangetrieben.

Spruchreif sind die Renovationsarbeiten, die derzeit am Gebäude an der Ebnaterstrasse 70 durchgeführt werden. Das Haus wird von Grund auf saniert. Das heisst, es werden neue Fenster eingebaut und die Fassade und das Dach werden erneuert. Auch die angebaute Halle mit Sheddach wird in die Arbeit einbezogen, unter anderen wird der Shed erneuert, was der Halle mehr Licht gibt. Ab nächstem Sommer gibt es dort unter anderem Ateliers und ein Fitnessstudio. Rund 70 Prozent des Gebäudes sind vermietet.