Regionalfussball
Überraschung verpasst: Die Ebnat-Kappler Frauen verlieren das Endspiel des Ostschweizer Cups gegen Widnau knapp mit 1:2

Der diesjährige Cupfinaltag des Ostschweizer Fussballverbandes fand in Mels statt. Zum zweiten Mal nach 2019 hatten die Frauen aus Ebnat-Kappel das Endspiel erreicht. Wie vor vier Jahren gab es auch jetzt kein glückliches Ende. Favorit Widnau erwies sich als zu stark.

Beat Lanzendorfer
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Der Frust nach dem verlorenen Endspiel war bei der Medaillenübergabe der Genugtuung über das Erreichte gewichen. Deshalb konnten die Frauen schon wieder lachen.

Der Frust nach dem verlorenen Endspiel war bei der Medaillenübergabe der Genugtuung über das Erreichte gewichen. Deshalb konnten die Frauen schon wieder lachen.

Bild: Beat Lanzendorfer

Für Selin Roth war der Schlusspfiff des Ostschweizer Frauencupfinals am Sonntag in Mels besonders bitter. Wie schon 2019 bei der letzten Endspielteilnahme gehörte sie zu den Torschützinnen. Mussten sich die Obertoggenburgerinnen vor vier Jahren FF Toggenburg mit 2:3 beugen, hiess das Verdikt nun 2:1 zugunsten von Widnau.

Die Stimmen der Trainer

«Die Einstellung hat gestimmt, die Motivation war da, meine Mannschaft hat grossartig gekämpft», sagte Ebnat-Kappel-Trainer Lorenzo Simonetti nach dem Abnützungskampf. «Wir sind halt auf einen starken Gegner getroffen, der in der Meisterschaft nicht umsonst die Tabelle anführt.»

Pascal Roth, Trainer des Siegerteams, sprach von der besten Saison seiner sechsjährigen Amtszeit. Zur Frage, was er mehr gewichtet, den Cupsieg oder den Aufstieg, sagte er: «Unser Ziel war der Cupsieg, weil wir viermal in Folge im Halbfinale ausgeschieden sind.»

Vor den neunzig Minuten hätte er gewusst, was auf seine Mannschaft zukommt. «Ebnat-Kappel ist eine kampfstarke Mannschaft, deshalb konnten wir unser Spiel nicht so aufziehen, wie wir uns das vorgenommen hatten.» Trotzdem sprach er von einem verdienten Erfolg, weil allein Michelle Walt dreimal das Aluminium traf.

Ebnat-Kappel kann frühen Rückstand wettmachen

Obwohl die Ebnaterinnen gut mithalten konnten, lagen sie schon nach 13 Minuten im Hintertreffen. Michelle Walt war allein losgestürmt, traf bei ihrem Abschlussversuch aber nur den Pfosten. Am schnellsten reagierte dann Nadja Berweger, die den Ball zum 1:0 ins Netz spedierte.

Von diesem Rückstand erholte sich der Aussenseiter aber schnell und spielte weiter unbeschwert nach vorne. Vor allem über die Seiten durch Siri Bucherini und Amira Baumgartner wurde es öfters gefährlich. Einen dieser Vorstösse nutzte Selin Roth nach 33 Minuten zum Ausgleich.

Selin Roth, links, schoss zwar ihren obligaten Treffer, zum Sieg im Cupfinale reichte es trotzdem nicht.

Selin Roth, links, schoss zwar ihren obligaten Treffer, zum Sieg im Cupfinale reichte es trotzdem nicht.

Bild: Beat Lanzendorfer

Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Widnauerinnen mehr und mehr das Spieldiktat und wurden für die Tempoerhöhung mit dem 2:1 durch Michelle Walt belohnt. Weil die Kräfte der Toggenburgerinnen nun sichtbar nachliessen, konnten sie dem Spiel keine entscheidenden Impulse mehr geben. Ein letzter verzweifelter Abschlussversuch von Rahel Abderhalden landete kurz vor dem Abpfiff neben dem Tor.

Bei der anschliessenden Medaillenübergabe war der Frust schon fast vergessen. Immerhin waren die Frauen Teil eines speziellen Ereignisses, für das sie eigens neue Einlaufleibchen angefertigt hatten. Auch ein Zeichen, dass der Cup für sie ein besonderer Stellenwert geniesst, auch wenn es nicht zum «Happyend» reichte.