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In höheren Lagen liegt noch viel Schnee, auf dem Säntis beispielsweise rund 430 Zentimeter. Trotzdem wird die Saison in der Zwinglipasshütte oberhalb von Wildhaus am nächsten Wochenende eröffnet.
Im Obertoggenburg ist der Übergang von der Winter- zur Sommersaison in diesem Jahr fliessend. Während Skifahrerinnen und Skifahrer am vergangenen Wochenende auf dem Chäserrugg noch über die Pisten carvten, lockte das warme Wetter Biker und Wanderer heraus.
Wer bereits höher gelegene Wandertouren – beispielsweise in den Alpstein – plant, ist allerdings gut beraten, Schneeschuhe im Gepäck zu haben. Dies schreiben die Verantwortlichen der Zwinglipasshütte, die nach Auskunft von Hüttenchef Hans Egli am nächsten Wochenende die Sommersaison lancieren.
Egli sagt: «Der viele Schnee kann uns nicht davon abhalten, die Saison traditionell Anfang Mai zu eröffnen. Schon am kommenden Wochenende wird die Zwinglipasshütte auf 2000 Metern Höhe aus ihrem Winterschlaf erwachen.» Er und sein Team treffen diese Woche die letzten Vorbereitungen, um für die Wanderer und Berggänger, die im Gasthaus an der Wegstrecke zwischen dem Toggenburg und dem Alpstein einkehren möchten, bereit zu sein.
Beeindruckt zeigt sich Hans Egli besonders von den noch vorhandenen Schneemengen.
«Ich starte zu meiner zehnten Saison als Hüttenwart, an solche Verhältnisse kann ich mich aber nicht erinnern.»
In schattigen Abschnitten und begünstigt durch Windverwehungen liege der Schnee teilweise noch meterhoch.
«Der Hüttenzustieg ist auf der Toggenburger Seite ab der Alp Fros noch fast durchgehend mit Schnee bedeckt, trotzdem ist er aber gut machbar.» Egli empfiehlt trotzdem, nebst gutem Schuhwerk Schneeschuhe mitzunehmen.
Besonders am Nachmittag, wenn der Schnee weich werde, sei es von Vorteil, wenn die Schneeschuhe angeschnallt werden könnten. Über die Wegverhältnisse werde laufend über die Website des SAC Toggenburg informiert.
Im letzten Jahr feierte der SAC Toggenburg, der im Besitz der Zwinglipasshütte ist, sein 125-Jahr-Jubiläum. Bis auf den Jubiläumsanlass im Februar 2020 mussten sämtliche geplanten Aktivitäten abgesagt werden.
Darunter die Sonderwoche für Schulen, bei der fünf Toggenburger Schulklassen eine Einladung erhielten, zwei Tage auf der Zwinglipasshütte zu verbringen. Ob dies in diesem Jahr stattfinden kann, ist aufgrund der ausserordentlichen Lage noch nicht sicher. Erneut verschoben ist das Freilichtspiel, weil die Theaterspielerinnen und -spieler nicht proben konnten.
Ob die «Höttäträgätä» am letzten Samstag im Juni stattfinden kann, steht ebenfalls in den Sternen. «Es wäre die 50. Durchführung. Weil sich daran aber immer weit mehr als 100 Personen beteiligen, wäre sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich», sagt Egli. «Wir müssen noch ein bisschen Geduld haben und abwarten, ob der Bundesrat bis dann weitere Öffnungsschritte vornimmt.»
Die Zwinglipasshütte wurde im Jahre 1970 eingeweiht. 21 Jahre später erfolgte die Erweiterung mit den Kellerräumen und der Terrasse. Im Jahre 2007 nahm man die Renovation der Fassade und die Erneuerung der Fenster in Angriff. Drei Jahre darauf kam der Ersatz der Küchen an die Reihe.
Mit dem Anbau im Jahre 2017 erhielt die Hütte ihr heutiges Aussehen. Im selben Jahr wurden die bestehenden Räumlichkeiten teilweise renoviert und umgebaut.
Die Hütte biete 42 Schlafplätze, davon 8 im ganzjährig zugänglichen Winterraum. Für den Zutritt ist ein Code nötig, welcher auf der Reservationsstelle erhältlich ist. (pd/bl)