Die Toggenburger Arbeitgeber haben einen neuen Präsidenten

Die Mitglieder der Arbeitgebervereinigung der Region Toggenburg wählten an ihrer Hauptversammlung in Dietfurt Samuel Schiess zu ihrem neuen Präsidenten. Er ersetzt Philippe Schiess, der die maximal mögliche Amtszeit erreicht hat.

Martin Knoepfel
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Der neue Präsident der Arbeitgebervereinigung der Region Toggenburg (ART), Samuel Schiess (links) überreicht seinem Vorgänger Philippe Schiess ein Geschenk zum Dank für den Einsatz für die ART. (Bild: Martin Knoepfel)

Der neue Präsident der Arbeitgebervereinigung der Region Toggenburg (ART), Samuel Schiess (links) überreicht seinem Vorgänger Philippe Schiess ein Geschenk zum Dank für den Einsatz für die ART. (Bild: Martin Knoepfel)

Von einem «Jahr der Schnapszahlen» sprach Philippe Schiess, bisheriger Präsident der Arbeitgebervereinigung der Region Toggenburg (ART) eingangs. Der Grund: Vor kurzem fand das 22. Wirtschaftsforum Toggenburg statt. Die ART führte die 33. Hauptversammlung (HV) durch, und die Fritz Schiess AG ist 99 Jahre alt.

Die HV fand am Dienstag im Restaurant Rössli in Dietfurt statt. 26 stimmberechtigte Mitglieder waren gekommen. Sie hiessen alle statutarischen Geschäfte diskussionslos und einstimmig oder durch Akklamation gut.

Freude über Anstieg der Zahl der Arbeitsplätze

In seinem letzten Jahresbericht als Präsident zeichnete Philippe Schiess ein positives Bild der Entwicklung im Toggenburg. Die Zahl der Arbeitsplätze steige.

Neubauten – namentlich genannt wurden die Firmen Bichler und IST – und Bauprojekte wie der geplante Geflügelverarbeitungsbetrieb der Micarna im Lerchenfeld in Bütschwil zeugten von der Zuversicht der Firmen.

Freude wegen Rekorden im Export

Die vielen Firmengründungen im letzten Jahr lassen laut Philippe Schiess ein weiteres Wachstum der Arbeitsplätze erwarten. Zudem habe das Toggenburg drei Quartale in Serie einen Exportrekord verzeichnen können, freute sich der Präsident der ART. Auch im Tourismus gebe es Innovationen wie das stark gefragte Null-Sterne-Hotel, lobte Philippe Schiess.

Verheerend wäre nach Ansicht des Präsidenten der ART eine Schliessung des Spitals Wattwil. Die ART erachtet aber eine Umnutzung des Neubaus als vertretbar, wenn es dabei mindestens gleich viele Arbeitsplätze wie bisher gibt.

Wechsel im Vorstand der Vereinigung

Da Philippe Schiess die maximale Amtszeit von zwei mal zwei Jahren erreichte, musste ein neuer Präsident gefunden werden. Samuel Schiess von der Alex Neher AG (Ebnat-Kappel) wurde einstimmig gewählt.

Aus dem Vorstand trat Alexander Widmer zurück. Neu in den Vorstand kommt Ruedi Hartmann (Altherr Nutzfahrzeuge AG, Nesslau). Ferner bestätigte die HV die bisherigen Vorstandsmitglieder, die wieder kandidierten. Es handelt sich dabei um Markus Holenstein, Roman Holenstein, Peter Brunner und Oliver Lacher.

Von Schaltschränken zur Software

Vor der HV besichtigten die Mitglieder die im Gewerbepark in Dietfurt ansässige AVM Engineering AG. Deren Hauptgeschäft ist die Entwicklung von kundenspezifischer Software für Antrieb, Regelung und Steuerung von Maschinen.

Geschäftsführer und Co-Gründer Marcel Widmer erklärte das am Beispiel einer Maschine, die Fleischwaren vollautomatisch schneidet und verpackt – und zwar 20 Scheiben pro Sekunde. Daneben fertigt die AVM auch Schaltschränke. In diesem Bereich sind sieben Mitarbeiter tätig. AVM steht für Automation, Visualisierung, Motion.

Gewerbepark gekauft, mit Ausnahme des Hochbaus

Die AVM ist seit drei Jahren im Gewerbepark Dietfurt ansässig. Sie hat in dieser Zeit die Stellen von 17 auf 45 gesteigert und den Grossteil des Gewerbeparks - alles ausser dem Hochbau - gekauft.

Marcel Widmer führte die Mitglieder der ART durch die Räume der Firma AVM in der ehemaligen Spinnerei Dietfurt. (Bild: Martin Knoepfel)

Marcel Widmer führte die Mitglieder der ART durch die Räume der Firma AVM in der ehemaligen Spinnerei Dietfurt. (Bild: Martin Knoepfel)

Heute ist es eine Gruppe von fünf Firmen. Die Mitarbeiter sind Maschinenbauingenieure, die die Fachhochschule absolviert haben und ein Faible für die Softwareentwicklung besitzen. Man suche Mitunternehmer, betonte Marcel Widmer.

Die Mitarbeiter könnten sich nach fünf sowie nach zehn Jahren an der Firma beteiligen und genössen viel Autonomie. Die Buchhaltung und die Löhne würden intern offengelegt.

«Die besten Verkäufer sind die Maschinenbauer»

Man müsse gute Arbeitsbedingungen bieten, sagte Marcel Widmer. Momentan wird deshalb erwogen, einen Kinderhort für die Kinder der Mitarbeiter aufzubauen.

Der Umsatz übersprang letztes Jahr laut Widmer die Grenze von fünf Millionen Franken. Verkäufer hat die AVM keine. Die besten Verkäufer seien die Maschinenbauer, sagte Marcel Widmer.